wolfsgeheul.eu vom 21.06.2016

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Wegen des Deutschlandspiels heute früher!

„Wenn wir nicht mehr betrügen dürfen, wird uns der „saubere“ Diesel in der Entwicklung wohl bald zu teuer!“!

Das hat der trotzige CEO der Volkswagen AG,“Alles Müller, …… oder was?“, so nicht gesagt. Aber gemeint! Die Cashcow wird müde! Einer der mächtigsten Automanager hält öffentlich den Abgesang auf den Diesel. Sag‘ ich doch(s. Kolumne vom 10.04.2016)! Freuen wir uns also auf eine knatterfreie Zukunft und die Rückkehr des automobilen Wohlklangs der Otto-Motoren. Die massenweise Verbreitung des Selbstzünders in nichtgewerblich eingesetzten Personenkraftwagen war ein unangenehm lärmender Irrweg. In meiner Straße hat sich jemand, der leider auch eine nicht unschuldige aber blütenweiße Schrankwand-Unter-Volvoflagge(SUV) bewegt, einen Maserati Quattroporte zugelegt. Mein ernstgemeinter Glückwunsch ob dieses erotisch-eleganten Gesichtes in der Menge war ihm sicher und hat ihn merklich erfreut und stolz gemacht. Jetzt mußte ich zu meinem Entsetzen hören, daß in dieser schönen Hülle ein Taxi-Aggregat grummelt. Vorbei der Zauber! Eine Schande! Das gleicht einer Patek mit Quarzwerk oder einer laut rülpsenden Alexandra Maria Lara! Wie kann aber auch grundsätzlich eine traditionsreiche Traumschmiede für Sportwagen überhaupt einen solchen ungehobelten Adonis produzieren!? Wer sich ein Edel-Gefährt für über 100.000,00 Euro leistet, sollte sich doch über ein paar Liter mehr Benzin keine Gedanken machen müssen, oder!? Außerdem ist der herrliche Achtzylinder trotz Mehrverbrauchs im Zweifel sogar umweltschonender.

Na, ja! „Es irrt der Mensch, solang‘ er strebt.“! Danke, Herr Müller! Vielleicht ist VW doch auf einem besseren Weg, als ich dachte! Immerhin bieten Bentley, Bugatti und Lamborghini erfreulicherweise gar keine Selbstzünder an. „Otto, find‘ ich gut!“!

Und, Herr Löw, was verheißen ihre Glückskugeln heute? Wir gehen hoffnungsfroh davon aus, daß sich der Bundestrainer vorher in aller Stille und Heimlichkeit vom ordnungsgemäßen Zustand seines Ziehungsgerätes überzeugen und eine passende Mannschaft aufbieten wird. Keinesfalls wollen wir wieder so gelangweilt und verärgert werden wie beim Spiel gegen Polen. Und, liebe Nordiren, da könnt ihr noch soviel Beton in der Abwehr anrühren, denn „Schweini kommt, Schweini kommt, Schweini kommt ganz groß in Mode!“!

Nieder mit der Langweile bei der Fußball-EM! Schönes Spiel!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 15.01.2016

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Ernsthaft erwäge ich, meine Kritik an und Polemik über Frau Dr. Merkel – immerhin hat sie mich bereits vor sieben Jahren veranlaßt, nach 26-jähriger, mehr oder minder passiver aber treuer Parteimitgliedschaft, die auch Kohl und manch‘ andere schwere Prüfung überdauert hat, aus der CDU auszutreten, und sie hat mir bis heute zum Schaden von Deutschland keinen Grund geliefert, das zu bereuen – zu reduzieren oder gar einzustellen, auch wenn es mir sehr schwerfiele. Nicht allerdings, weil ich meine Meinung zu ihrer Leistung geändert hätte, sondern weil es zunehmend unerträglich ist, wie die Dumpfbacken von AfD und Pegida, die unter anderem mit dem Motto „Merkel muß weg!“ aufmarschieren, die deutsche Bundeskanzlerin verunglimpfen, sich insgesamt äußern und gerieren! Mit diesen Typen macht man sich ungern – und wenn es auch nur vordergründig ist und lediglich die Grundthese betrifft – gemein.

War der Merkel-Galgen bei der Pegida-Demonstration schon mehr als geschmacklos, zeigte jetzt ein Teilnehmer der AfD-Veranstaltung am letzten Mittwoch in Erfurt ein Plakat, bei dem neben dem Slogan „Angela muss weg“ zwei blaue Davidssterne gemalt waren. Claus Peter Müller, der heute in der FAZ von seinem Besuch bei dieser Demo ausführlich berichtet, erklärt dazu, daß unter Antisemiten die Behauptung kursiere, Merkel sei Jüdin. Was auch immer in den weichen und kranken Hirnen der AfDler vorgehen mag und was auch immer sie vermuten, hier wird eine Grenze überschritten, denn bei uns hat der Davidstern leider durch die unrühmliche Geschichte die Bedeutung eines Stigmas bekommen. So wird es hier auch gebraucht. Das geht zu weit! Den weiteren Parolen unterirdischen Niveaus will ich hier gar keinen Raum geben, möchte aber herausheben, daß es immer schwerer wird, Teile der Anhänger der rechten Gruppierungen noch in Schutz zu nehmen, da sie weiterhin allesamt treue Gefolgsleute der Volksverderber bleiben, obwohl sie hören können und verstehen müssen, was diese postulieren. Wer das nicht teilt, kann es nur durch Verweigerung der Teilnahme zeigen, was aber ausweislich der Zahlen nicht geschieht.

Müller beschreibt aber einen anderen Vorgang, der aufhorchen läßt. Zu Beginn der Veranstaltung hat sich ein AfDler an die Menge gewandt und mitgeteilt, es befänden sich „Saboteure“ der „politischen Gegner“ unter ihnen, die sich eingeschleust hätten. Was glauben diese Herrschaften denn eigentlich! Wir sind ein freies Land und jeder freie Bürger kann sich jede angemeldete Demonstration ansehen und -hören, ob er nun Befürworter ist oder dem Veranstalter und seinen Anhängern ablehnend gegenübersteht. Es geht aber noch weiter. Der Anheizer forderte die Menge auf, solch‘ auffällige Personen zu melden und Beweisphotos von den Betreffenden anzufertigen. Na, prima! Man kann sich schon denken, daß das im Ex-Stasihoheitsgebiet sofort auf fruchtbaren Boden gefallen ist und sich einige eifrig daran machten, Ausschau zu halten. Auch der FAZ-Journalist Müller wurde peinlich befragt und als Gegner identifiziert. Sodann wurde unter den Augen der Polizei von jemandem per Handy ein Photo von Müller angefertigt. Als sich dieser richtigerweise wegen seines Rechtes am eigenen Bild hilfesuchend an einen der Polizisten wandte, lehnte dieser ein Einschreiten ab und empfahl stattdessen, Müller möge sich besser außerhalb der Absperrung und in Ordnungshüternähe aufhalten.

So, jetzt reicht’s aber! Während die Kölner Polizisten bezüglich ihres Versagens an Silvester wohl noch den Überraschungsmoment und falsche Anweisungen für sich reklamieren können, sind die Erfurter, Plauener, Magdeburger, Dresdner, Chemnitzer  und Leipziger Polizeikräfte traurigerweise seit langem mit dieser Art der rechten Veranstaltungen vertraut und geübt, so daß sie sich für ihr Versagen nicht exkulpieren können. Einem freien Journalisten dabei zu empfehlen, er solle besser von einer Recherche in der Masse, wo man einzig die Atmosphäre richtig aufnehmen kann, absehen, statt ihn dort zu schützen, und ihn im Regen stehen zu lassen, statt dafür zu sorgen, daß der tumbe Blockwart – in der DDR hieß so einer übrigens Abschnittsbevollmächtigter(ABV) – das Photo vor Ordnungshüters und Müllers Augen endgültig löscht, ist ein Skandal. Wie können die Verantwortlichen im Goethe-Freistaat zulassen, daß ihre Mitarbeiter vor Ort offenbar nicht zu erkennen vermögen, was ihre Aufgabe ist, nämlich nicht nur das Demonstrationsrecht zu schützen, sondern auch die Rechte der freien Berufsausübung von Medienvertretern und persönliche Rechte. Hier hat sich kein autonomer Gegendemonstrant, der Randale sucht, unter die Leute gemischt, sondern ein redliches Mitglied der medial arbeitenden Bevölkerung; aber selbst der friedliche Autonome hätte Anspruch darauf, daß sein Recht am eigenen Bild mit Hilfe der Polizei direkt verteidigt wird. Auch die Polizei braucht also ganz offensichtlich dringend Nachhilfe.

Es ist schon erstaunlich wie sich eine Talfahrt einer Nation akzeleriert, wenn man seit Jahrzehnten auf eine allgemeine Rundumbildung verzichtet. Mehr und mehr stellt sich also leider doch die Frage, ob dieser Prozeß noch aufgehalten und umgekehrt werden kann. Rilke hilf! „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.“. Werfen wir also weiter unsere Steine in den immer trüber werdenden See.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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