wolfsgeheul.eu vom 15.10.2017

0
1

Immer mehr Menschen – ja eigentlich fast schon jeder Idiot – drücken heute auf einen Knopf, wenn sie ihre Kofferraumklappe schließen wollen. Meistens gucken sie währenddessen zusätzlich stolz um sich, in der Hoffnung, daß sie dabei bewundernd beobachtet werden. „Schaut alle her, welch‘ tollen Luxus ich mir leisten kann!“

Was sind wir doch für ein Volk von verweichlichten Kreaturen geworden! Wer körperlich ungehandikapt diese Verrichtung nicht mehr aus eigener Kraft durchführen kann, sollte ohnehin fürderhin besser auf das Autofahren verzichten. Bei der Elektrifizierung des Heckdeckels handelt es sich um eines der überflüssigsten Extras, das es je gegeben hat. Ähnlich dämlich ist die elektrische Zuziehhilfe für die Türen – früher erkannte man noch einen Mercedes oder einen 911er am Geräusch beim Zuschlagen derselben – in Luxuslimousinen. Bei letzteren ließe es sich aber angesichts der geringeren Stückzahlen vielleicht noch verschmerzen. Das automatische Hinternspektakel ist jedoch bereits bei den Autos der Mittelklasse angekommen und der erste Smart mit diesem Feature wird wohl nicht lange auf sich warten lassen, obwohl wir nichts weniger brauchen als zusätzliche Elektromotoren und Gewichtsspender in unserem Automobilbau.

Denkt noch irgendjemand nach und an unsere endlichen Ressourcen? Angesichts des ungebremsten Trends zum unnötigen SUV und der schier grenzenlosen Lust an der Umsetzung des Machbaren, ohne die Sinnhaftig- und Notwendigkeit zu überprüfen, mag man daran kaum noch glauben.

Und aus München kommt dann nach der Maut sicherlich bald auch der erste elektrische „Atmende Deckel“ im neuesten BMW!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
1

wolfsgeheul.eu vom 01.08.2017

2
0

„Herr Meyer, was bedauern Sie in Ihrem bisherigen Leben am meisten?“

„Daß ich nicht schon immer dreilagiges Toilettenpapier benutzt habe.“

Die Welt spricht gerne über Luxus( definiert nach Wahrig als: „den normalen Lebensstandard überschreitender Aufwand, Verschwendung, Prunk“). Da geht es um große Häuser und Pools, exotisches Reisen, ausgefallenes Essen, schnelle Autos oder Yachten, teure Accessoires etc.! Wenn man einmal davon absieht, daß, was zumeist gerne vergessen wird, das luxuriöseste Geschenk die Gesundheit darstellt, wird überwiegend in diesen Kategorien gedacht. Alltag und Luxus bringen viele gar nicht zusammen. Dabei ist zum Beispiel allein schon jede freizeitliche Bewegung in der Natur – besonders privilegiert beispielsweise in Form der Ausübung des Golfsportes – ein verschwenderisch schöner Moment.

Aber so etwas Profanes wie Toilettenpapier gehört wohl jedenfalls nicht dazu, zumal es mit einer notwendigen und beiweitem nicht immer erbaulichen Verrichtung im Zusammenhang steht!? Oh doch! Gerade weil sie, wenn es gut läuft, jeden Tag begleitet, stellt die Defäkation nicht nur biologisch-medizinisch mit das Wichtigste dar, was es im tierisch-menschlichen Leben gibt. Und wer da spart, der spart im wahrsten Sinne des Wortes am falschen Ende. Denn wer hierbei – egal ob er ein Dreisterne-Menü oder einen Big Mac zu Grabe trägt – unnötige Risiken eingeht und Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt, versaut – auch hier wieder im wahren Wortsinne – sich den gesamten Tagesablauf.

Luxus sind auch das Lächeln, der Sonnenuntergang, die angenehme Begegnung, das Meeresrauschen und das nette Gespräch. Genauso wie der kühle Rosé an einem lauen Sommerabend! Und so weiter und so fort!

Wer also den Luxus im Alltag erkennt, ihm Aufmerksamkeit schenkt und ihn zuläßt, wird verschwenderisch reiche Ernte einfahren und prunkvoll durchs Leben schreiten. Es ist einfacher, als gemeinhin gedacht wird! Und jeder kann ihn sich leisten.

Aller guten Dinge sind drei! Ein Hoch auf den Luxus! Dreilagig Hoch!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

2
0