wolfsgeheul.eu vom 15.03.2017

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Die Antidiskriminierungsbestrebungen führen in die Unfreiheit und stellen theoretisch ihrerseits eine Diskriminierung dar.

Im Sportteil der heutigen FAZ findet sich ein langer Leitartikel eines – wie man wohl unterstellen darf – Mannes namens Wolfgang Scheffler, der an die Entscheidung des ältesten Golfclubs der Welt, der „Honourable Company of Edinburgh Golfers“, anknüpft, ab sofort auch Frauen als Mitglieder zuzulassen. Im letzten Jahr war eine solche Satzungsänderung noch an der hierfür erforderlichen Zweidrittelmehrheit gescheitert. Einziger Grund für das nunmehrige Einlenken der traditionsbewußten Herren war die Tatsache, daß man ihnen ansonsten im weiteren die Turnierausrichtung der „British Open“ verwehrt hätte.

Das könnte man Erpressung nennen, aber erstens gehört dazu auch einer, der sich erpressen läßt, sprich sich im nachhienein so fühlt, und zweitens steht es Veranstaltern frei, Bedingungen zu stellen. Die Schotten wurden also nicht erpreßt, sondern lediglich vor eine Wahl gestellt, und so waren es allein wirtschaftliche Überlegungen, die sie einknicken ließen. Standhaft ist das nicht, aber legitim.

Damit wäre das Thema eigentlich erledigt. Aber Scheffler beklagt in seinem Artikel die „Frauenfeindlichkeit im Golf“ und nennt die Tatsache, daß es „massiven Druck(s)“ bedurfte, das Umschwenken zu erreichen, „traurig“. Es diskriminiert demnach offensichtlich die Frau, wenn Männer sich die Freiheit nehmen, Vereine zu gründen, in denen sie unter sich bleiben wollen. So ein Unsinn! Kein Mann fühlt sich umgekehrt zum Beispiel durch Damen-Kegelclubs o. ä. zurückgesetzt oder käme auf die wahnwitzige Idee, sich in ein Kaffeekränzchen oder einen Frauensaunakreis einzuklagen. Bereits 1740 postulierte Friedrich der Große, daß jeder nach seiner Façon selig werden solle. Warum darf das heute nicht mehr gelten!?

Ein anderes Beispiel! Mein Lions Club ist Pate einer Maastrichter Neugründung eines reinen Frauenclubs. Natürlich habe ich den Damen bei ihrer Gründungsfeier spaßeshalber angekündigt, demnächst unter Hinweis auf die darin liegende Diskriminierung meine Mitgliedschaft bei ihnen zu beantragen. Aber tatsächlich ist es doch wunderbar, daß sich dort eine höchst aktive Gruppe zusammengefunden hat, die bisher sehr erfolgreich arbeitet. Bedauerlich ist nur, daß der Versuch, in der heutigen Zeit einen nämlichen Männerverein zu gründen, sicherlich von massiven Protesten begleitet wäre. Es wird also mit zweierlei Maß gemessen.

Zu wünschen wäre uns daher, daß wieder eine allseitige Gelassenheit einkehrt und jeder tun und lassen kann, was ihm gefällt. Die Voraussetzungen dafür erscheinen mir gar nicht so schlecht, denn nach meiner festen Überzeugung haben die meisten Frauen überhaupt kein Problem mit monogeschlechtlichen Vereinen. Es sind inzwischen eher die schwachen und verunsicherten Männer wie Scheffler, die im vorauseilenden Gehorsam Selbstgeißelung und -beschneidung betreiben.

In dieser Welt ist einiges durcheinander geraten. Das tut ihr nicht gut.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 03.02.2017

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Wo sind nur die souveränen Frauen von früher geblieben!?

Jahrzehnte des Kampfes für die Gleichberechtigung haben Teile des weiblichen Geschlechtes offensichtlich nicht stärker, sondern im Gegenteil wieder zu dem verletzlichen Geschöpf gemacht, das es doch angeblich zu beseitigen galt. Mir hat das ganze ohnehin nie eingeleuchtet, da ich bis heute fest davon ausgehe, daß Frauen zu keinem Zeitpunkt tatsächlich schwach waren und sich an ihrer enormen Stärke unabhängig von gesellschaftlichen Konventionen auch nichts ändern wird.

So man die Entwicklung aber im wesentlichen als Erfolg betrachten sollte, droht sie nunmehr offensichtlich an der genderneutralen Sprache zu kippen. Sie ist einfach des Guten zuviel!

Nach sechzehn Jahren in einem Männer-Verein bin ich seit fünf Jahren sehr glückliches Mitglied eines gemischten Lions Clubs und zur Zeit dessen Präsident. Im Rahmen eines Änderungsbeschlusses mußten wir die Aufnahmeprozedur für Mitglieder neu formulieren. Mein natürlich nicht genderneutral abgefaßter Entwurf wurde vom Vorstand – neben mir bestehend aus zwei Frauen und zwei Männern – redigiert und dann gemeinsam verabschiedet. Keiner hat die fehlende Gender-Korrektheit eingefordert.

Gestern nun mußte ich mir anhören, daß ein weibliches und im übrigen beruflich sehr erfolgreiches Mitglied spitz äußerte, sie sei wohl im falschen Club, da die Neumitgliederverordnung Frauen textlich gar nicht mehr vorsähe. Man glaubt es nicht!

Ein gleichberechtigter Stand generiert sich doch nicht über Sprache, sondern über einen mit Leichtigkeit vorgetragenen selbstbewußten Auftritt, der nicht förmelt. Das gilt übrigens für beide Geschlechter, wie der negative Effekt für einen souveränen Eindruck das „Lassen Sie mich doch bitte einmal ausreden!“ in Diskussionen immer wieder eindringlich zeigt.

Insofern könnte man in Abwandlung des Bismarck’schen Ausspruches „Wo ich sitze, ist immer oben.“ der noch immer oder wieder verunsicherten Damenwelt raten, sich an folgende Maxime zu halten:

„Wenn ich gemeint bin, fühle ich mich auch angesprochen.“.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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