wolfsgeheul.eu vom 02.06.2017

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Da müßte aber schon sehr viel passieren, bevor ich mich vor internationalen Freunden und Bekannten für Frau Dr. Merkel, die – es fällt mir als einer ihrer durchaus scharfen Kritiker gar nicht so leicht, das zuzugestehen – im Moment übrigens gar keinen schlechten Job – eine gute Figur kann man ja nun wirklich nicht sagen – macht, offiziell entschuldige.

Gestern hatte ich ein solches Erlebnis, als ein amerikanischer Lionsfreund am Ende des Clubabends uns alle dafür um Vergebung bat, daß Trump das Klimaschutzabkommen verlassen will. Er tat dies in beeindruckenden und hochemotionalen Worten und bekundete glaubhaft, er schäme sich zutiefst für seinen Präsidenten.

Ebenso interessant waren die Reaktionen der Italiener, Dänen, Niederländer, Engländer, Deutschen und Iraner aus der Runde der Anwesenden. Von Zustimmung dergestalt, daß es doch gar nicht schlecht sein müsse, einmal ausgetretene Pfade zu verlassen, über Gelassenheit in der Form, daß man nicht glaube, daß er damit weit komme, bis hin zu Statements, man amüsiere sich mehr über die möglicherweise paranoiden Kapriolen des großen Donald, als daß man sich davor fürchte, war alles dabei. Jeder versuchte damit auch auf seine Weise, den geknickten amerikanischen Freund zu trösten und ihm zu vermitteln, er solle es doch bitte mehr auf die leichte Schulter nehmen und sich nicht derartig grämen.

Trotzdem oder gerade deswegen war es sympathisch und schön zu erleben, wie das sonst so stolze und einige Volk letztlich doch darauf bedacht ist, nicht allein das Schwein der Weltgeschichte zu sein. Die Vox populi des selbsternannten Weltpolizisten möchte gleichwohl geschätzt und sogar geliebt werden.

Tun wir ihr den Gefallen! Und erstens macht jeder einmal Fehler, und zweitens wissen wir bis heute nicht genau, ob es überhaupt ein solcher von gravierendem Ausmaße war.

Vivat Amerika, crescat Trump!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 06.04.2017

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Jeder sollte aktives Mitglied eines Vereines sein.

Mir ist bewußt, daß wir in unserer freien Gesellschaft niemanden dazu zwingen können. Insofern wäre es noch verwegener, die grassierende Politikverdrossenheit damit zu bekämpfen, daß man die Betätigung in einer Partei verpflichtend vorschreibt. Um aber zu verstehen, wie zäh und schwierig politische Prozesse in einer Demokratie ablaufen, reicht die Mitgliedschaft in irgendeinem Verein, weil man dann sehr schnell feststellt, daß auch dort Entscheidungen seltenst auf die leichte Tour herbeizuführen sind. Da wird oft um des Kaisers Bart gestritten und es wird sich an Kleinigkeiten hochgezogen. Zudem feiern persönliche oder gruppenspezifische Interessen, Eitelkeit, Streitsucht, Besserwisserei und Dummheit fröhliche Urständ, was das Fortkommen nicht gerade erleichtert.

Weil ich gerade von einem Meeting meines Lions Clubs zurückomme, weiß ich, wovon ich rede. Aber es macht immer wieder Spaß, um die gute Sache zu ringen, und man ist umso erfreuter, je mehr einem im Interesse des Vereins gelungen ist.

Dieses persönliche Erleben stärkt automatisch das Verständnis für unsere Politik. Die müssen zum Teil noch viel dickere Bretter bohren, bei denen es obendrein um weit mehr geht, als einen kleinen Club. Vielmehr hängt davon häufig die Zukunft von Nationen oder gar der ganzen Welt ab.

Und warum sollten die Großkopferten eigentlich besser sein, als wir in unserem Mikrokosmos!?

Learning by doing helps understanding!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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