wolfsgeheul.eu vom 20.11.2017

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Mein lieber Schavan

 

Im Tierreich beißt die eine Stute

Der nebenan gern ‚mal ins Heck.

Die Politik fährt eine and’re Route,

Da hilft man sich, fernab von Zweck.

 

Wie sonst kann eine Schummlerin

Sich retten in Franziskus Land

Und obendrein im Lostopf s’in

Für Adenauers Stiftungshand.

 

Ach, glücklos muß die Merkel sein,

Daß sie sich derart verfährt.

Zum Glück springt jetzt der Lammert ein,

Damit der Widerstand nicht gärt.

 

Und der Annette wünsche ich

Von Herzen bald mehr Muße.

Damit sie endlich geht in sich

Und Zeit findet für Buße.

 

Gute Nacht, Angela!

Gute Nacht, John-Boy!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Mein Kommentar zur gestrigen Nacht: Lindner hat nicht das Glück, sondern er scheint von allen guten Geistern verlassen. Deshalb habe ich nach achtjähriger Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung meinen Austritt aus der FDP erklärt. Eine späte Konsequenz, die einer jahrzehntelangen Ahnung – auch schon während meiner vorherigen 22-jährigen CDU-Angehörigkeit – als nunmehrige Erkenntnis folgt, daß ich letztlich ohnehin nicht in eine Partei passe. Jetzt bin ich wirklich liberal ……………oder richtiger frei.

 

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wolfsgeheul.eu vom 18.09.2016

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Anfang des letzten Jahrhunderts wurde das nachfolgende Gedicht geschrieben:

Berlin

Ich liebe dich bei Nebel und bei Nacht,
wenn deine Linien ineinander schwimmen, –
zumal bei Nacht, wenn deine Fenster glimmen
und Menschheit dein Gestein lebendig macht.

Was wüst am Tag, wird rätselvoll im Dunkel;
wie Seelenburgen stehn sie mystisch da,
die Häuserreihn, mit ihrem Lichtgefunkel;
und Einheit ahnt, wer sonst nur Vielheit sah.

Der letzte Glanz erlischt in blinden Scheiben;
in seine Schachteln liegt ein Spiel geräumt;
gebändigt ruht ein ungestümes Treiben,
und heilig wird, was so voll Schicksal träumt.

(Christian Morgenstern . 1871 – 1914)

Berlin – ich habe dich nie gemocht – war also immer schon furchtbar wüst und nur bei Nebel und Nacht zu ertragen. Die Bundeshauptstadt, in der man Einheit lediglich erahnen kann und die eine seelenlose Flughafenburg vor ihren Toren errichtet hat! Und wie sollen Menschen hinter blinden Scheiben einen klaren Blick auf die Welt gewinnen!?

Kann man aber glücklicherweise offensichtlich doch ein bißchen, denn wenn man auf das vorläufige Wahlergebnis schaut, erkennt man, daß die Sicht zumindest bis Mecklenburg-Vorpommern zu reichen scheint. Man hat gelernt, daß viele Unzufriedene neuerdings den Weg zur Wahlurne finden und dabei falschen Vorbildern folgen. Und so hat die bürgerliche Mitte, die gewöhnlich in viel zu hoher Zahl zu faul ist, sich aus dem Sofa zu erheben und ihrer Bürgerpflicht nachzukommen, sich nunmehr gestrafft und vermehrt ein Votum abgegeben, so daß SPD, CDU, Grüne und FDP – zum Glück sind Letztere ein weiteres positives Signal auch und gerade für den Bund, der die Liberalen wieder gut gebrauchen könnte – zusammen immerhin merklich über 60 Prozent erreichen. Und die Linke und AfD mit in Summe unter 30 Prozent sind zwar immer noch traurig viel, aber im Vergleich mit sonstigen Ostergebnissen fast erträglich. Wenn allerdings die CDU in dieser Richtung sich weiter entwickeln sollte, verlören wir demnächst die letzte große Volkspartei – dann bliebe nur die kleine CSU in Bayern ein solche -, die den Namen bisher noch so halbwegs verdiente. Die Verhältnisse ändern sich. Wenn es wie heute weiterginge, müßte das nicht das Schlimmste sein, denn in der Politik muß sich auch etwas ändern.

Berlin hat uns also erfreulicherweise nicht vollständig schockiert. Vielleicht sollte ich diese Stadt doch einmal mit Morgensternschen Augen betrachten. Im Dunkeln wäre es wenigstens schon ein Anfang.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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