wolfsgeheul.eu vom 18.06.2018

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Am kommenden Sonntag stirbt wieder einmal vorübergehend der König der Gemüse – Es lebe der König.

Am Ende der Spargelzeit gilt es deshalb, diesem weißen Gold noch einmal zu huldigen. Seit Jahrhunderten werden die blassen Stangen verehrt; man sagt ihnen magische und insbesondere aphrodisische Wirkungen nach. Und deshalb dürfen von alters her nur edelste Lebensmittel den Spargel auf dem Teller begleiten, ohne ihm geschmacklich die Hauptrolle streitig zu machen. Dazu gehören neben Schinken, Lachs und Kalbsschnitzel sowie Butter oder Hollandaise die guten alten Salzkartoffeln.

In diesem Jahr habe ich erstmalig gehört, daß neuerdings die Erdäpfel dem König in sackbraunem Ornat gegenübertreten, also als Pellkartoffeln, die dann allerdings entgegen ihrer Bezeichnung, die das vorherige Entkleiden inkludiert, im ungehäuteten Zustand verzehrt werden sollen. Wer sich aber vor der Royalität kleidungstechnisch gehen läßt, verhält sich ungehörig. Edel verlangt nach edel.

Was schließen wir daraus? Der Untergang des Abendlandes ist tatsächlich in vollem Gange. Und unseren Gastronomen ist ein weiterer Coup gelungen, uns die Einsparung von Arbeit und Kosten als kulinarische Entdeckung zu verkaufen. Wie jedoch sollen unsere begeisterten Buffetgänger diesen Trick bemerken!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 22.09.2017

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Ertappt!

Rund ums Jahr trage ich eine Mütze, wenn ich das Haus verlasse und mich unter freiem Himmel aufhalte. Sobald ich einen Raum betrete, nehme ich diese allerdings automatisch ab. So bin ich erzogen. Gestern begebe ich mich in meinem Discounter zur Kasse, an der einmal wieder meine Lieblings-Netto-Mitarbeiterin sitzt. Der erwartete Gruß schon aus der Distanz blieb aber aus. Erst als ich näher trat, erkannte sie mich und holte dies nach.

Was war geschehen? Gewöhnlich habe ich Schlägermützen auf. Bei meinem gestrigen Besuch trug ich allerdings eine bretonische Fischermütze, eine schirmlose Version der so weit verbreiteten, aber eigentlich außerhalb des Sports recht stillosen Basecap. Deshalb hatte sie mich zunächst nicht erkannt. Ein einziges verändertes Kleidungsstück kann also bereits die Identifikation erschweren.

Viel schlimmer aber erscheint mir die bittere Erkenntnis, daß mir ein Supermarkt offensichtlich nicht würdig genug erscheint, um meinen Kopfschmück wie gewohnt abzunehmen, wenn ich in ihn hineingehe. Den nüchternen Regallagerraum dürfte dies komplett ungerührt lassen. Aber warum erweise ich den dort tätigen Angestellten nicht die Ehre eines baren Hauptes?

Man lernt halt nicht aus. Chapeau, liebe Netto-Kassiererin! Sie haben mir etwas klargemacht und beigebracht. Von jetzt an präsentiere ich auch dort mein schütteres Haar unverhohlen in voller Pracht.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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