wolfsgeheul.eu vom 18.10.2015

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Immer wieder gibt es Ereignisse, die alles andere überstrahlen. Die schreibt das kleine wie das große Leben, und sie bedürfen gar keiner Ausschmückung, um ihre faszinierende Wirkung zu entfalten.

An diesem nachrichtenärmeren, ansonsten nicht gerade mit Sensationen gespickten Wochenende begeistert ein Schicksal in diesem besonderen Maße und läßt Erdogan, Fifa, Volkswagen, Einreisewelle etc. für kurze Zeit in den Hintergrund treten.

Gestern morgen wurden böse Erinnerungen an Schäuble und Lafontaine wach, als wir hören mußten, daß auf die von CDU, Günen und FDP unterstütze, parteilose Kandidatin für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters, Henriette Reker, auf offener Straße und am hellichten Tag ein Messerattentat verübt worden war. Einen Tag vor der Wahl wurde die aussichtsreiche Kandidatin schwerverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Auf die trauerspielartige Komödie um die falschen Wahlzettel folgte ein echtes Drama. Wie würde es enden? War die nicht in Lebensgefahr schwebende Frau Reker überhaupt noch bereit, im Falle eines Sieges die Bürde auf sich zu nehmen?

Sie war es – Respekt – und wurde heute triumphal im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt und belohnt. Eine Tragödie mit Happyend!  Ein Heilverband, eine Medizin der ganz besonderen Art. Das gibt es nur in Köln. Dort, wo man nah am Wasser gebaut ist, das Herz am richtigen Fleck hat und das Leben liebt.

Auf den nie gepaßt habenden Westfalen Roter folgt nun endlich wieder ein kölsches Mädchen. Im Vereine mit dem ebenfalls in Köln geborenen neuen Kardinal Woelki stehen der rheinischen Metropole hoffentlich wieder goldenere Zeiten, vielleicht sogar eine supergeile Zeit bevor.

Vor lauter Freude hat der FC gegen die Niedersachsen verloren. Hannover, Westfalen, alles eine fade Soße. Nehmen wir es also als Abschiedsgeschenk für Herrn Roter. Niemals geht man so ganz. Köln hat sicherlich auch aus ihm einen besseren Menschen gemacht. Und was Klüngel ist, durfte er auch lernen.

Jetzt werden sie schnell gesund, Frau Reker. Die goldene Kette wird die Narben verdecken und der Karneval wird helfen, die dunklen Erinnerungen und Gedanken zu vertreiben.

Herzlichen Glückwunsch, Alaaf und – sorry, aber ich bin Düsseldorfer – Helau!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 17.06.2015

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Bekommen wir überhaupt noch mit, was linke und grüne Politik in unserem Lande so alles anstellt und verändert? Merken wir denn gar nicht, daß diese 68er, deren Nachfahren und Jünger unsere ordentlich verfaßte und freie Gesellschaft auf durchaus auch leisen Sohlen maßgeblich – das Durchsetzen genderneutraler Sprache ist doch nur äußeres Zeichen und die Spitze des Eisberges – verändern und durchregulieren, also im Endeffekt für die Masse unfreier gestalten wollen und dies auch konsequent verfolgen und zunehmend erreichen? Ist es wertebewußten Menschen aller Couleur in unserem Lande egal, daß sie mehr und mehr an Boden verlieren? Wollen wir wirklich nach und nach unser Land an kommunistische Kader-Ideologen, idealistische Phantasten, Minderheiten und Chaoten, die entweder als gewaltbereite und intellektuell unterbelichtete Unterstützer der grün-linken Bewegung auftreten oder wie die tumben Wutbürger als Gegner(s. PEGIDA) auf den Plan gerufen werden, verlieren? Wo sind die großen gesellschaftlichen Gruppen, die sich geschlossen dagegen stellen? Warum machen sich die Gewerkschaften, die Schulen, die Universitäten und die evangelische Kirche lieber eher gemein und ducken (sich), statt auf ihre eigentlichen Werte zu pochen und die Prioritätensetzung zu beeinflussen? Gibt es keine Allianz von freidendenkenden Menschen mehr, die in der Lage ist, sich Gehör zu verschaffen und gegen unsinnige und gefährliche Umtriebe anzukämpfen? Wo ist die geistige Elite in unserem Land, die ihren Einfluß geltend macht, und wo ist die Presse, die nicht müde wird, anzuprangern, was anprangerungswürdig ist? Warum ist die katholische Kirche fast die letzte Institution, die satisfaktionsfähig ist und standhaft bleibt? Und wann realisieren wir, daß wir uns sehenden Auges derart schwächen (lassen), daß wir auch dem unheilvollen Wirken anderer politischer, ökonomischer, religiöser oder allein terrorististischer Ideologen und Diktatoren dieser Welt in immer höherem Maße eine offene Flanke bieten? Welche bürgerlich-demokratische Kraft erweckt uns aus der satten und ignoranten Schläfrigkeit? Und wann entlarven wir die selbstgerechten und opportunistischen Politiker in diesem Lande und ersetzen sie durch ernstzunehmende, kompetente und redliche Vertreter?

Fragen über Fragen, die sich aus nur einer aktuellen Nachricht, die aber im Kontext  (zu)vieler anderer und ähnlicher Ereignisse steht, ergeben.

Laut Meldung der FAZ von heute wird die Landesregierung in Stuttgart mit einem „Netzwerk LSBTTIQ“ – die Buchstaben stehen für schwul, lesbisch, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell und queer – „eine Zielvereinbarung, was auch immer sich hinter diesem wachsweichen Terminus verbirgt und wie auch immer man auf einer solchen Basis die Einhaltung bzw. Erreichung der vereinbarten Ziele sowie die abredegemäße Mittelverwendung kontrollieren will, über die Verbesserung von Minderheitsrechten schließen, die die Zurverfügungstellung von einer Million Euro für 2015/2016 vorsieht. Daß ich das ganze, unabhängig von Einzelheiten, für überflüssig halte, brauche ich nach den vielen Kolumnen um dieses Thema nicht zu betonen; alle Minderheiten stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes, und wenn sie auf sich aufmerksam machen oder mehr Rechte erkämpfen wollen, steht ihnen wie jedem anderen auch es frei, sich hierfür eigeninitiativ zu engagieren. Der Staat aber hat damit ureigentlich nichts am Hut (zu haben).

Wenn man sich aber richtig aufregen möchte, dann empfehle ich einen Blick auf die Homepage des Buchstabensalatnetzwerkes. Es handelt sich augenscheinlich noch nicht einmal um eine juristisch greifbare Rechtspersönlichkeit, sondern lt. eigener Angabe unter dem Punkt „Mitglieder“ nur um den offenbar losen Zusammenschluß von „über 70 Vereinen, Gruppen und Initiativen“ – von denen im übrigen nur eine Minderheit tatsächlich eingetragene Vereine sind und sogar mit „AktivistA“ eine Vereinigung aus Karlsruhe umfaßt, die sich gemäß eigenem Netzauftritt um die „Sichtbarmachung von Asexualität“, einen Aspekt und ein Buchstabe, der im Netzwerk bisher gar nicht vertreten ist, zu kümmern vorgibt – aus dem Ländle. Wenn man weiß, wie schwer es selbst als gemeinnützig anerkannte Vereine haben, an öffentliche Geldtöpfe zu gelangen, verhöhnt dieser Vorgang jede seriöse Arbeit im sozialen Bereich und man kann mit Sicherheit unterstellen, daß ein ähnlicher Haufen mit anderen Zielen keinen Cent sähe. Und alles geschieht im Angesicht einer veritablen Bildungsmisere. Mehr muß man zu einem solch skandalösen Vorgang nicht sagen. Die Fakten sprechen für sich.

Was muß noch passieren, damit der anständige Aufstand der Anständigen sich endlich erhebt?  Das war meine letzte Frage für heute! Und, lieber Max Liebermann, auch wenn er ihnen im Zusammenhang mit Hitler zugeschrieben wird, ihr grundehrlicher und drastischer Ausspruch „Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!“ geht mir trotzdem nicht aus dem Sinn.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Zu meiner gestrigen Kolumne ist mir noch aufgefallen, daß sehr viele junge Menschen heute nahezu rund um die Uhr das Headset ihres Smartphones im Ohr tragen. Da macht der Gehörschutzspöpsel wohl praktisch keinen Unterschied, weil die Welt ohnehin nur partiell akustisch wahrgenommen wird.

 

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