wolfsgeheul.eu vom 26.07.2017

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Wir geben nichts!

Ehrenamtliche wohltätige Arbeit – konkret geht es um ein Golfturnier zugunsten krebskranker Kinder in Aachen und der Onkologie in Eschweiler – macht zunehmend weniger Freude und geht immer schwerfälliger von der Hand. Gerne darf man zwar zum Beispiel das Internet meidend beim örtlichen Händler über lange Jahre guter Kunde sein und seinen Lesestoff erwerben, fragt man aber einmal nach einer milden Gabe für einen guten Zweck, kommen die Ausflüchte wie aus der Pistole geschossen.

Solidarität und beiderseitige Loyalität sehen anders aus!

Wie schön, daß man als Konsument die Wahl hat! Der Illusion jedoch, daß es beim nächsten besser und einfacher wird, sollte man nicht erliegen.

Trotzdem werde ich meinen Buchladen jetzt, wenn auch schweren Herzens, wechseln, denn hoffen wird man wohl dürfen. Im übrigen ändern sich die Zeiten beständig, und noch hat es immer von allem Alten irgendwann eine Renaissance gegeben. Es war ja auch nicht alles schlecht. Eine Besserung der Situation ist also nicht ausgeschlossen.

Da halte ich es einmal mehr mit Rilke: „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.“!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Gestern habe ich im übrigen meinen phantastischen Friseur gefragt. So schnell hatte ich schon länger nicht mehr eine positive Reaktion. Es geht doch! Zeiten ändern sich manchmal schneller, als man denkt. Vielleicht bleibt aber auch alte Schule, alte Schule!?

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wolfsgeheul.eu vom 15.03.2017

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Die Antidiskriminierungsbestrebungen führen in die Unfreiheit und stellen theoretisch ihrerseits eine Diskriminierung dar.

Im Sportteil der heutigen FAZ findet sich ein langer Leitartikel eines – wie man wohl unterstellen darf – Mannes namens Wolfgang Scheffler, der an die Entscheidung des ältesten Golfclubs der Welt, der „Honourable Company of Edinburgh Golfers“, anknüpft, ab sofort auch Frauen als Mitglieder zuzulassen. Im letzten Jahr war eine solche Satzungsänderung noch an der hierfür erforderlichen Zweidrittelmehrheit gescheitert. Einziger Grund für das nunmehrige Einlenken der traditionsbewußten Herren war die Tatsache, daß man ihnen ansonsten im weiteren die Turnierausrichtung der „British Open“ verwehrt hätte.

Das könnte man Erpressung nennen, aber erstens gehört dazu auch einer, der sich erpressen läßt, sprich sich im nachhienein so fühlt, und zweitens steht es Veranstaltern frei, Bedingungen zu stellen. Die Schotten wurden also nicht erpreßt, sondern lediglich vor eine Wahl gestellt, und so waren es allein wirtschaftliche Überlegungen, die sie einknicken ließen. Standhaft ist das nicht, aber legitim.

Damit wäre das Thema eigentlich erledigt. Aber Scheffler beklagt in seinem Artikel die „Frauenfeindlichkeit im Golf“ und nennt die Tatsache, daß es „massiven Druck(s)“ bedurfte, das Umschwenken zu erreichen, „traurig“. Es diskriminiert demnach offensichtlich die Frau, wenn Männer sich die Freiheit nehmen, Vereine zu gründen, in denen sie unter sich bleiben wollen. So ein Unsinn! Kein Mann fühlt sich umgekehrt zum Beispiel durch Damen-Kegelclubs o. ä. zurückgesetzt oder käme auf die wahnwitzige Idee, sich in ein Kaffeekränzchen oder einen Frauensaunakreis einzuklagen. Bereits 1740 postulierte Friedrich der Große, daß jeder nach seiner Façon selig werden solle. Warum darf das heute nicht mehr gelten!?

Ein anderes Beispiel! Mein Lions Club ist Pate einer Maastrichter Neugründung eines reinen Frauenclubs. Natürlich habe ich den Damen bei ihrer Gründungsfeier spaßeshalber angekündigt, demnächst unter Hinweis auf die darin liegende Diskriminierung meine Mitgliedschaft bei ihnen zu beantragen. Aber tatsächlich ist es doch wunderbar, daß sich dort eine höchst aktive Gruppe zusammengefunden hat, die bisher sehr erfolgreich arbeitet. Bedauerlich ist nur, daß der Versuch, in der heutigen Zeit einen nämlichen Männerverein zu gründen, sicherlich von massiven Protesten begleitet wäre. Es wird also mit zweierlei Maß gemessen.

Zu wünschen wäre uns daher, daß wieder eine allseitige Gelassenheit einkehrt und jeder tun und lassen kann, was ihm gefällt. Die Voraussetzungen dafür erscheinen mir gar nicht so schlecht, denn nach meiner festen Überzeugung haben die meisten Frauen überhaupt kein Problem mit monogeschlechtlichen Vereinen. Es sind inzwischen eher die schwachen und verunsicherten Männer wie Scheffler, die im vorauseilenden Gehorsam Selbstgeißelung und -beschneidung betreiben.

In dieser Welt ist einiges durcheinander geraten. Das tut ihr nicht gut.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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