wolfsgeheul.eu vom 28.04.2015

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Heute ist DFB-Pokal. Da fällt mir nichts richtig Eigenes mehr ein, und ich erlaube mir, zu der seltenen Ausnahme zu greifen und mir fremde, renommierte Hilfe zu holen.

Es gibt ein da Gedicht, in dem ich mich zeitlich noch mittendrin sehe und wir uns alle irgendwo befinden und das sich grob auch wie ein roter Faden durch meine Kolumnen zieht.

 

Eugen Roth

„Weltlauf
Ein Mensch, erst zwanzig Jahre alt,
Beurteilt Greise ziemlich kalt
Und hält sie für verkalkte Deppen,
Die zwecklos sich durchs Dasein schleppen.
Der Mensch, der junge, wird nicht jünger:
Nun, was wuchs denn auf seinem Dünger?
Auch er sieht, daß trotz Sturm und Drang,
Was er erstrebt, zumeist mißlang,
Daß, auf der Welt als Mensch und Christ
Zu leben nicht ganz einfach ist,
Hingegen leicht, an Herrn mit Titeln
Und Würden schnöd herumzukritteln.
Der Mensch, nunmehr bedeutend älter,
Beurteilt jetzt die Jugend kälter,
Vergessend frühres Sich-Erdreisten:
„Die Rotzer sollen erst was leisten!“
Die neue Jugend wiedrum hält …
Genug – das ist der Lauf der Welt!“

 

Da bleibt mir nur zu hoffen und zu glauben, mich dort nicht in jeder Zeile wiederfinden zu müssen und den Weltlauf hier und da doch ein wenig ändern zu können. Also mache ich unbekümmert und optimistisch weiter.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 22.03.2015

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Meine Rilke-Anleihe hat mich nicht ruhen lassen, drängt es mich doch, zu zeigen, daß ich auch gänzlich eigene Lyrik vermag. Bei meiner Suche in alten Gedichten bin ich auf eines gestoßen, das sich auch und wesentlich um die „Hoffnung“ dreht. Etwas, das in der heutigen Zeit der vielen schlechten Nachrichten und sich verschärfenden Krisen wichtiger denn je ist. Noch unter dem Eindruck einer wunderbaren Aufführung der Johannes Passion im Dom zu Aachen paßt aber auch die biblische Bezugnahme auf den 1. Korintherbrief, der neben die Hoffnung den Glauben und die Liebe stellt, letzterer aber die größte Kraft  der drei zuschreibt.

Also, noch’n Gedicht:

Rosenduft im Kehrichthaufen

v. W. M. Meyer

 

Zwei Menschen, die ‚was in sich spüren,

können meist nicht davon lassen,

flink sich an die Händ‘ zu fassen

und beringt, beschwingt sich dem Altare zuzuführen.

 

Sodann beginnt das junge Paar,

das der Liebe süß‘ Geschmacke kennt

und die Erde „Himmel“ nennt,

auch zu raufen sich die Haar‘.

 

Denn – und das ist unerwartet –

über all‘ die klare Luft

wollen finstre Wolken laufen.

 

Doch man ist so gut gestartet,

und so spürt man Rosenduft

herüberwehn vom Kehrichthaufen.

 

So ist er halt, der Rheinländer! Mit einem Spritzer Kölnisch Wasser macht er aus Schei… einen Wohlgeruch!

Et hät noch immer jut jejange! Schöne Woche und

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

 

 

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