wolfsgeheul.eu vom 28.12.2017

1
0

Gute Hooligans – Schlechte Hooligans!

Die Fan-Ultras von Eintracht Frankfurt sind als die härtesten der Szene bekannt. Gleichzeitig haben sie in diesem Jahr den Fair-Play-Preis verliehen bekommen. Und entgegen aller Vorurteile sind sie nicht rechts, sondern bekriegen sich mit den Kollegen der Rechtsradikalen-Fraktion. Da werden zum Beispiel in Magdeburg die Kontrahenten mit „Nazi-Schweine“-Rufen bedacht. Genauso befindet man sich im Kampf mit den für ihre Rechtslastigkeit besonders berüchtigten Dortmunder Fans. Diese Grundhaltung widerspiegelt sich auch in der Zusammensetzung der hessischen Gruppierung, die konsequenterweise kein Problem damit hat, einen gehörigen Anteil von Migranten in ihren Reihen zu haben.

Sind sie deshalb ein Vorbild und besser als die anderen? Das scheint jedenfalls der amtierende Eintracht-Präsident, Peter Fischer, zu meinen, der auf einer Vereinsversammlung mit der Ankündigung Aufmerksamkeit erregt hat, zukünftig keine AfD-Wähler als Mitglieder akzeptieren zu wollen. Wie wohlfeil! Die Wahlen sind und bleiben geheim. Insofern muß sich niemand zu seiner Stimmabgabe äußern. Wenn überhaupt, könnte man also wohl nur über die Frage nach dem Parteibuch zu einem verbindlichen Ausschlußkriterium „AfD“ gelangen.

Aber was soll der Versuch, Menschen auszugrenzen, die einer – ob einem das nun gefällt oder nicht – nicht verbotenen Partei nahestehen!? Und ist nicht gerade das Einende des Fußballs ein Alleinstellungsmerkmal, weil über alle Grenzen hinweg die Liebe zum Sport und zum Lieblingsverein für ein paar Stunden im Stadion gepflegt wird, was durchaus auch zur Verständigung beitragen kann?

Trotzdem hat der Vorstoß etwas reizvolles, weil er den gerade im Fußball besonders gern öffentlich ausgelebten und gezeigten rechten Tendenzen etwas entgegensetzt. Ob man damit allerdings dem Vordringen extremistischer Strömungen auf diese Weise wirksam begegnen kann, bleibt auch und gerade wegen der Einseitigkeit äußerst zweifelhaft.

Deshalb wäre es mein Wunsch, daß alle Vereinsverantwortlichen einmal klar Position beziehen und sich den Auftritt von gewaltbereiten Extremisten jedweder Couleur in ihren Arenen verbitten, statt ihnen Woche für Woche eine Bühne zu bieten. Aber das getraut man sich wohl eher nicht. Denn die Vereine sind Unternehmen und auf ihre zahlenden Unterstützer, deren Choreographien so schöne Bilder hervorbringen und die Stimmung anheizen, angewiesen. Geld verdirbt eben den Charakter und macht es schwer, wirklich konsequent zu sein. Schade, denn eigentlich geht es doch nur um den Sport, oder!?

Gleichwohl lautet meine Forderung: Keine Hools! Dann fühlte ich mich bedeutend wohler.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

1
0

wolfsgeheul.eu vom 22.08.2017

2
0

Es gibt keine absolute Gerechtigkeit, nirgendwo. Und was passiert, wenn man es gleichwohl versucht?

Fußballromantik futsch, aber die Reporter sind völlig aus dem Häuschen!

Die Balltretergemeinde ist regelrecht elektrisiert. Der Videobeweis wurde eingeführt. Und so sehnt sich jede Mikrofonquasselstrippe von der ersten Minute des Spieles an nach Situationen, die aufgrund ihrer Uneindeutigkeit geradezu nach dem Urteil der Bildschirmschiedsrichter schreien.

Mich erfreut diese Entwicklung eindeutig nicht. Schon beim Tennis hat das Hawkeye zu einer Verflachung der Emotionen geführt und das Spiel eigentlich unattraktiver gemacht. Worüber sollte sich McEnroe heute noch aufregen!? Und nun auch bei den Kickern! Wo bleiben die herrlichen Diskussionen über Tatsachenentscheidungen, die bisher schon zumeist vom Fernsehbild objektiviert werden konnten!? Aber gepfiffen wurde auf dem Platz und da galt es. Und weil es daran nachträglich nichts mehr zu ändern gab, war den hitzigen Fachgesprächen Tür und Tor geöffnet. Herrlich!

Nicht jede technische Neuerung und alles technisch Machbare verbessern unsere Welt. Und warum sollte im Fußball eine größere Gerechtigkeit herrschen als im sonstigen Leben?

Da lobe ich mir fast, daß mein Heimatverein Alemannia Aachen in der Regionalliga vor sich hinmickert. Denn dort gibt es mangels TV-Übertragung zumeist gar keine Beweisbilder. Und damit kommt der gemeine Fußballfan sehr gut zurecht, denn für Redebedarf besteht weiterhin genügend Anlaß.

Jetzt gehe ich ausnahmsweise schon ins Bett, weil ich morgen sehr früh werde aufstehen müssen. Eine Tatsachenentscheidung meinerseits, die übrigens auch nicht überprüfbar ist. Und die wird dem Videobeweis hoffentlich fürderhin verschlossen bleiben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

2
0