wolfsgeheul.eu vom 18.08.2017

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Die Hauptferienzeit neigt sich dem Ende zu!

Deshalb drehen sich die meisten Gespräche zuallererst um den wo auch immer verbrachten Urlaub. Dabei wird stillschweigend durchweg davon ausgegangen, daß jeder auf Tour gegangen sein muß. Anders kann es doch nicht sein! Wenn man dann mitteilt, daß man seit drei Jahren keine größere und längere Reise unternommen hat, reagiert das Gegenüber mit großem Erstaunen, wenn nicht gar blankem Entsetzen.

Reisen ist jedoch kein Selbstzweck, geschweige denn eine Notwendigkeit. Das tatsächliche Benötigen spielt in unseren (Frei-)Zeiten meines Erachtens nämlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Man muß vielmehr dazu bereit sein und es wollen. So mag es also jeder halten, wie er mag. Und zu bedauern ist keine der Seiten, da beides sein Gutes hat.

Balanceakt  

Am Ende einer Reise,

Beginnt zu resümieren man.

Das Erlebte, das Verpaßte,

Die schöne Bimmelbahn.

 

Man sitzt an dem Gestade

Und hängt die Füße rein,

Ins Wasser zum letzten Bade,

Zu kühlen Mut und Bein.

 

Wie die Urteile auch seien,

Das eine schlecht, das and’re gut.

So richtig reut es keinen,

Der eine Reise tut.

 

Und genauso geht es dem, der nicht verreist.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 08.12.2016

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„Dafür habe ich keine Zeit.“!

In südlicheren Gefilden wahrscheinlich eher selten gebraucht, bei uns ein Klassiker unter den Standardsätzen! Und er stimmt fast nie, da es sich überwiegend um eine Frage der Prioritätensetzung und der Organisation handelt.

Heute mußte ich wegen einer neuen Brille zwecks Sehtestes mittags zu meinem Optiker in die nahe Innenstadt und hatte die Idee, den schönen Spaziergang mit einem Mittagssnack – irgendetwas muß man irgendwann im Laufe des Tages essen – zu verbinden. Freundin angefunkt, verabredet und los!

Und dann läuft man durch eine ordentlich, nicht nur von Touristen und Weihnachtsshoppern belebte Innenstadt und fragt sich ähnlich wie bei Fahrten zur Unzeit über volle Autobahnen, was die anderen dort machen und wollen und vor allem wie diese Menschen es im Gegensatz zu einem selbst, der doch nur notwendige Termine erledigen will und muß, sich ermöglichen, mitten am Tag durch Aachen zu schlendern. Viele werden natürlich darunter sein, die das vice versa auch von mir denken.

Vielleicht gehört der Eurogiobewohner aber auch zu jenem Menschenschlag, der es besser versteht, bei aller Betriebsamkeit dem Leben gleichzeitig die netten Seiten abzugewinnen. Denn eines ist klar, ein solches Päuschen vom Alltag tut einfach gut. Der Zeitverlust hält sich in Grenzen und muß halt wieder rausgeholt werden, was jedoch, nachdem man derart abgeschaltet und Kraft getankt hat, sogar um einiges leichter fällt, als hätte man stur durchgearbeitet.

Lebensart kann, wenn sie nicht im Blute liegt oder sonstwie verinnerlicht wurde, in Maßen gelernt werden. Und dazu gehört, so man überhaupt grundsätzlich Lust dazu hat, häufiger den Satz

„Ja, ich komme gerne!“

zu benutzen, selbst wenn es einem vermeintlich gerade nicht in den Kram paßt. Meine Freundin hat den Dreh schon raus, und ich werde versuchen, von jetzt ab mindestens einmal die Woche zum Sehtest zu gehen. Mit Zweien sieht man eben besser!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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