Der kürzeste Weg in den Orkus führt „Ab durch die Mitte“!
Über Facebook bin ich darauf aufmerksam geworden, daß uns nach der AfD vielleicht die nächste Katastrophe droht. „Deutsche Mitte“ nennt sich eine neue Partei, die unter anderem mit dem Slogan „Ethik in die Politik“ wirbt und gleichzeitig im sozialen Netzwerk folgendes publiziert: „Ganz langsam bewegt sich der deutsche Koloss – auch im tiefen Schweigen der großen Kartellmedien! Wir brauchen diese Pfeifen nicht!!“. Ach, so geht Ethik also! Medien, die mich nicht wahrnehmen, sind eben Arschlöcher. Lügenpresse halt!
Wenn Deutschland eines nicht braucht, dann ist das mehr Mitte. Da haben sich doch die meisten schon gemütlich schweigend eingerichtet. Wir sind vielmehr dringend darauf angewiesen, daß wir endlich wieder einen echten Wettstreit der Meinungen bekommen, der polarisiert und tatsächlich nach der besten Lösung sucht und nicht allein auf die Mehrheitsfähigkeit schielt und entsprechend sein populistisches Sensorfähnchen nach dem Wind dreht.
Und dafür braucht es keine neuen Parteien, sondern engagierte Menschen, die frischen Wind in die etablierten Parteien bringen und damit eine Erneuerung von innen heraus befördern. Statt sich also dem nächsten unseriösen Protestgrüppchen der Unzufriedenen und Abgehängten anzuschließen, damit lediglich einen Sturm im Wasserglas zu erzeugen und ein paar unqualifizierten Funktionären zu einem vorübergehenden Pöstchen zu verhelfen, muß endlich die Erkenntnis reifen, daß Demokratie ein schweres Brot ist, was sehr viel Arbeit – überwiegend ehrenamtlich übrigens – bedeutet, will man seine Überzeugungen an den Mann bringen und Ideen umsetzen.
Daß das organisierte Politikestablishment verfettet ist und an einem eklatanten Mangel an lebendiger Auseinandersetzung leidet, liegt eben nicht nur an den Parteien und ihren schwerfälligen Ochsentourstrukturen, sondern auch und gerade daran, daß die Mitglieder als reine Stimmviehclaqueure es mit sich machen lassen. Sich darüber nur von außen zu beschweren und nicht aktiv einzugreifen, gleicht dem Verhalten eines trotzigen Kindes nach dem Motto „Meine Mutter ist selbst Schuld, wenn ich kalte Füße habe.“.
Also, auf und Mitgliedsanträge bei der CDU/CSU, SPD, den Grünen oder Liberalen unterschreiben und sich ins Getümmel stürzen! Und wieder lernen, daß jede Partei ersteinmal für sich allein und ihre Ideen kämpft und dann nach der Wahl schaut, was sich aus dem Ergebnis heraus für Optionen ergeben, statt, wie Herr Kretschmann, der Kanzlerin schon ein Jahr vor dem Urnengang mit Verlaub in den Arsch zu kriechen.
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf