wolfsgeheul.eu vom 27.12.2016

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Ich war dann ‚mal nicht da!

Nach einem sehr erfüllten Weihnachtsfest habe ich am Abend des vergangenen Montags einfach ohne Ankündigung keine Kolumne geschrieben. Auch wenn es vielerlei Bereiche ich Leben gibt, in denen eine solche Verweigerungshaltung nicht möglich ist, sollte man es sich ab und an ruhig erlauben, genau das nicht zu tun, was man sich gewöhnlich abverlangt bzw. von einem erwartet wird, denn das tut richtig gut. Wir alle funktionieren den überwiegenden Teil unseres Daseins mehr oder weniger zuverlässig – das ist im Zweifel auch richtig, erfüllend und sinngebend – und sind dabei in gewisser Weise doch immer Getriebene fremder und eigener Ansprüche an uns selbst. Gerade jedoch, wenn wir über die Besinnlichkeit einer bestimmten Zeit sprechen, sie ihr zuerkennen, sollte man den Zustand der Besinnung auch erreichen und sich gestatten, ihm ein wenig nachzuhängen. Das habe ich genüßlich getan.

Es muß also nicht immer der Jacobsweg sein.

Ich bin dann ‚mal weg und komme morgen wieder!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 24.11.2016

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Es wunderte mich nicht, verlöre ich jeden Tag Leser. Nur, worüber soll man zur Zeit schreiben?

Es passiert nichts Bahnbrechendes. Trump scheint schlauer als gedacht und läßt die genauso hysterischen wie hirnlosen Mahner verstummen, das EU-Parlament betreibt in Bezug auf die Türkei Symbolpolitik, unzählige Afrikaner planen fürderhin ihren Umzug ins Paradies, in Syrien sterben jeden Tag Menschen, der großartige Herr Schulz, dessen Karriere in Europa man schon nicht verstanden hat, hält sich im Alter reif für Berlin, Frau Dr. Merkel wurschtelt weiter wie bisher und bereitet lediglich mit der SPD noch einige Wahlgeschenke vor, die Rechten können sich fortdauernd ungehindert ausbreiten und die Intelligenzia schweigt hartnäckig. Stattdessen rennen die Bekloppten weit vor dem ersten Advent auf die kommerziellen Weihnachtsmärkte und alles versinkt im dumpfen Glühweinnebel.

Letzterer muß auch hinter den täglich wechselnden hochaktuellen Konjunkturnachrichten stecken. Während man bei der morgendlichen FAZ-Lektüre noch die Überschrift „Wirtschaft bleibt zuversichtlich“ findet, darf man im Laufe des Vormittages schon auf T-Online die AFP-Nachricht „Deutsche Wirtschaft verliert an Schwung“ lesen.

Die offensichtliche Tatsache, daß selbst unsere Experten orientierungslos im Trüben zu fischen scheinen, gibt nicht gerade ein Gefühl von Sicherheit. Und sie langweilt und lähmt geradezu!

Was also tun? Ebenfalls in ablenkende Feierlaune verfallen und auf Facebook jeden Tag posten, was man wieder Tolles an sinnfreien Freizeitaktivitäten abgeleistet hat? Resignieren? Natürlich nicht! Aber was dann?

Vielleicht hülfe es uns, kämen die Menschen einmal zur Besinnung. Dafür bietet sich die kalte, stille Jahreszeit eigentlich an. Nur darf man dann nicht jede freie Minute mit irgendeinem oberflächlichen Amüsement verbringen, sondern muß sich bei guter Musik und einem Glas Rotwein einfach nur in den Sessel setzen und beispielsweise reden, ein Buch zur Hand nehmen oder schlicht seinen Gedanken nachhängen.

Wer sich dafür keine Zeit nimmt, wird fremdbestimmt früher oder später vom Strudel der Beliebigkeit verschluckt werden. Dann allerdings möge bitte keiner klagen und vorwurfsvoll behaupten, er sei nicht gewarnt worden respektive niemand habe ihm Ratschläge gegeben, die Katastrophe zu verhindern.

In diesem Sinne wünsche ich eine friedliche und ergiebige Vorweihnachtszeit.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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