wolfsgeheul.eu vom 10.01.2018

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Was hat sich in Sachsen eigentlich im letzten Monat geändert, seit der eher blasse Michael Kretschmer Ministerpräsident des Freistaates ist?

Trotz umfangreicher Kabinettsumstellung hört man wenig bis nichts. Auch wenn die berühmten 100 Tage noch nicht um sind, wage ich die Behauptung, daß meine auch an dieser Stelle mehrfach geäußerten Befürchtungen, daß man dort weiter im eigenen Saft schmoren und sich nichts maßgeblich zum Besseren wenden wird, eintreffen werden. Ohne Hilfe von außen kriegen die das nicht hin. Sie wären auch niemals das geworden, was sie gerade eben noch sind, ohne Biedenkopf und Milbradt. Das zu erkennen mag für die Landsmannschaft schmerzlich sein, wäre aber der erste Schritt zur Heilung der häßlichen und hartnäckigen sächsischen Krankheit.

In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde die Bäckerei eines kurdischen Staatsbürgers am Sonnenberg in Chemnitz mit Hakenkreuzen, SS-Runen und „Heil Hitler“-Schriftzügen beschmiert, wie die Freie Presse berichtet. Abschließend schreibt sie wörtlich: „Die Polizei prüft nun, ob es sich um eine Tat mit politischem Hintergrund handelt. Sollte dies der Fall sein, wird der Staatsschutz eingeschaltet.“

Fünfzehn Jahre, von 1995 bis 2010, habe ich mich als wohlwollender Wahlsachse über solche und ähnliche Sätze geärgert. Sie waren und sind Teil einer Sprachregelung im Freistaat, die auch von dortigen Behörden befolgt wird. Worte wie „rechtsradikal“ oder „Neonazi“ stehen auf dem Index und sollen so lange wie möglich nicht verwandt werden. Erst wenn es unvermeidlich ist, dürfen sie benutzt werden, allerdings tunlichst unter der Ergänzung daß es zum Beispiel auch linksradikale Schmierereien gibt. Die Steigerung der Realitätsverweigerung – häufig als Überbrückungsdeutung gebraucht – stellt die Variante dar, daß auch Möglichkeit bestehe, daß Autonome für die Nazi-Symbole verantwortlich seien, um die Rechten damit in Mißkredit zu bringen. Alles schon erlebt! Man glaubte und glaubt in Sachsen, daß das Verschweigen von Problemen bereits deren Lösung sei. Das hat doch in der DDR auch so gut funktioniert!

Was für einen Hintergrund soll denn aber der Vorfall sonst haben!? Hält man es tatsächlich etwa für möglich, daß ein Kunstkurs der örtlichen Waldorfschule eine Open-Air-Happening-Stunde bei Nacht eingelegt hat!?

Da braucht es keine Prüfung. Aber das ehemalige SED-Organ zieht weiterhin pflichtbewußt mit und schreibt solchen Blödsinn auch noch auf. Heute steht auf FP-Online: „Doch es handelte  sich nicht um einfache Graffiti oder Schmierereien, viele der Symbole und Schriftzüge lassen einen möglichen politischen Hintergrund der Tat vermuten, wie auch die Polizei bestätigt: Der Staatsschutz wird in die Ermittlungen einbezogen.“ Steigerungen von bescheuert sind für Sachsen und die unverbesserliche Freie Presse die leichteste Übung.

August würde jetzt entweder mit dem Hammer rein oder wieder in den Sack hauen.

Es wird immer einsamer um den schönen Freistaat. Also, wacht endlich auf!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 13.04.2015

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Hurra! Nur ein paar tausend versprengte Einfältige folgten am heutigen Abend dem Aufruf der PEGIDA in Dresden, obwohl die Organisatoren unter alter neuer Führung des Kleinkriminellen Bachmann mit dreißigtausend Teilnehmern gerechnet hatten. Und das, obwohl man als vermeintliches Zugpferd auf den holländischen, rechtspopulistischen Rattenfänger Wilders als Redner neben dem neuen weiblichen Maultier, der an Blödheit kaum zu überbietenden Ex-AfDlerin Festerling, gesetzt hatte. Sollten die Dresdener Hinterwäldler endlich erkannt haben, wie engstirnig und dumm die Bewegung ist!? Es wäre Sachsen zu wünschen, denn schon bisher hat die Tatsache, daß diese häßliche Fratze der freien Meinungsäußerung vom Unterlauf der Elbe ihren Ausgang nahm, eine nachhaltige Rufschädigung bewirkt. Bei ignoranten Wessis wurden obendrein unbegründete Vorurteile bedient. Wenn aber – und davon spricht man – zum Beispiel ausländische Wissenschaftler aufgrund der Ereignisse neuerdings einen Bogen um das östliche Vorzeigeland machen, dann ist das für einen innovativen Standort der Forschung, Entwicklung und Produktion ein herber Rückschlag; dem Vorbild könnten Unternehmer und Investoren folgen.

Der Freistaat ist also noch nicht aus dem Schneider, und er sollte tunlichst schnell etwas gegen die Stimmung im Lande tun, die so eine Schande wie PEGIDA befördert. Die ist nämlich allein mit den Nachwirkungen des Tales der Ahnungslosen und der verblendenden Idiologie der kommunistischen Diktatur nicht zu erklären; ansonsten müßte in den anderen neuen Bundesländern ähnliches passieren, was aber nachweislich nicht geschieht. Der Sachse hat eine eigene, durchaus arrogante Persönlichkeit und neigt zu Separatismus. Dabei überschätzt er sich und wehrt sich zum eigenen Nachteile gegen Einflüsse von außen; er kann ja sowieso alles besser, meint er. Und da genau da irrt er gewaltig! Trotz unbestrittener, z. T. durchaus überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit braucht er, wie andere Landsmannschaften auch, dringend Menschen anderer Mentalität, die ihm helfen, seinen Blick auf die Dinge zu weiten. Nach der Wende hat das mit Biedenkopf noch kongenial funktioniert, den man allerdings auch als kleinen König verehren konnte, eine Reminiszenz freilich an den immer noch vom Freistaatler geliebten August. Nach dessen Ära – und ich weiß, wovon ich spreche, da ich in diesen Zeiten in meiner damaligen Wahlheimat Sachsen gerne gelebt und gearbeitet habe – wurden die Stimmen lauter, rund zehn Jahre nach der Wende sei es endlich an der Zeit, auch Spitzenpositionen mit Eingeborenen zu besetzen. Im Ohr habe ich beispielsweise noch ein diesbezügliches ausdrückliches Statement eines völlig farblosen und provinziell dümmlichen Bundestagsabgeordneten namens Wanderwitz – nomen est omen – auf einer Regionalkonferenz der CDU, mit dem er aber leider den Nerv des Publikums traf. Meine harsche Replik fand dagegen wenig Beifall. Genau diese Stimmung ist für Sachsen von Schaden und treibt das schöne Bundesland in die inzestiöse Isolation. Und sie findet ihren widerlichen Ausfluß in soetwas wie PEGIDA.

Also, liebe Sachsen, wacht auf, öffnet eure Köpfe und Herzen! Macht euch bewußt, daß schon einmal einer bei euch den Bettel hingeschmissen hat und daß, wenn man seinen Dreck „alleene“ macht, im Zweifel auch nur solcher dabei rauskommt. Nehmt Euch zuallererst ein Beispiel an den weltoffenen Leipzigern; die sind doch auch Sachsen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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