wolfsgeheul.eu vom 18.08.2017

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Die Hauptferienzeit neigt sich dem Ende zu!

Deshalb drehen sich die meisten Gespräche zuallererst um den wo auch immer verbrachten Urlaub. Dabei wird stillschweigend durchweg davon ausgegangen, daß jeder auf Tour gegangen sein muß. Anders kann es doch nicht sein! Wenn man dann mitteilt, daß man seit drei Jahren keine größere und längere Reise unternommen hat, reagiert das Gegenüber mit großem Erstaunen, wenn nicht gar blankem Entsetzen.

Reisen ist jedoch kein Selbstzweck, geschweige denn eine Notwendigkeit. Das tatsächliche Benötigen spielt in unseren (Frei-)Zeiten meines Erachtens nämlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Man muß vielmehr dazu bereit sein und es wollen. So mag es also jeder halten, wie er mag. Und zu bedauern ist keine der Seiten, da beides sein Gutes hat.

Balanceakt  

Am Ende einer Reise,

Beginnt zu resümieren man.

Das Erlebte, das Verpaßte,

Die schöne Bimmelbahn.

 

Man sitzt an dem Gestade

Und hängt die Füße rein,

Ins Wasser zum letzten Bade,

Zu kühlen Mut und Bein.

 

Wie die Urteile auch seien,

Das eine schlecht, das and’re gut.

So richtig reut es keinen,

Der eine Reise tut.

 

Und genauso geht es dem, der nicht verreist.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 17.08.2017

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Beim Wort genommen!

Ist Jürgen Klopp etwa homosexuell?

Vorgestern sagte der ZDF-Reporter Oliver Schmidt in seinem Livekommentar zum Spiel Hoffenheim versus Liverpool über Zeljko Buvac, den langjährigen Co-Trainer des Excoach von Dortmund,  er sei „seine bessere Hälfte“ und fügte „zumindest was den Fußball anbelangt“ hinzu.

Da stockt der Germanist und denkt sofort, daß diese Formulierung vielsagend sein könnte. Wissend, daß der fröhliche Jürgen mit einer Frau – das muß man ja heute dazusagen – verheiratet ist, paßt, wenn damit an der Heterosexualität des schillernden Trainerstars keine Zweifel bestünden, das Wörtchen „zumindest“ überhaupt nicht. Schmidt hätte es dann ersatzlos weglassen können und müssen.

Nun wissen Journalisten häufig Dinge, die sie nicht öffentlich machen. Es wäre also denkbar, daß sich der ZDF-Mann, hätte er seine Worte tatsächlich bewußt gesetzt, sich hier verplappert hat. Aber wir wissen aus jahrzehntelanger, leidvoller Erfahrung, daß es mit dem Sprachvermögen gerade bei Reportern im Fußball überwiegend schlecht bestellt ist.

Deshalb dürften hier keine neuen und spektakulären Neuigkeiten über die sexuelle Ausrichtung des Liverpool-Übungsleiters herausgekommen sein. Aber der Zweifel bleibt. Das Mysterium „Haartransplantation“(s. Kolumne vom 03.03.2015) erschiene übrigens in einem ganz anderen Licht, wäre Schmidt ausnahmsweise einmal sprachlich exakt gewesen.

Die Macht der Sprache wird mehr und mehr unterschätzt. Sie hat aber auch deshalb daran eingebüßt, weil der durchschnittliche Rezipient mangels besserer Kenntnis die Feinheiten gar nicht mehr wahrnimmt.

Platt gesagt: Die Sensation wäre erst perfekt, wenn der TV-Quatschkopp konkret ausführte, daß Kloppo schwul sei!

Bis dahin gilt die „Unschuldsvermutung“! Klopp hat also wohl kein ins Privatime weitergehende Verhältnis mit seinem Co-Trainer, ganz davon abgesehen, daß mich das auch relativ wenig interessiert. Aber man wird doch noch über öffentlich gesprochene Worte nachsinnen dürfen!

Trotzdem: Denk‘ ich an das Land der Dichter und Denker in der Nacht, …………..!

Gute selbige!

Ihr/Euer Wolf

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