wolfsgeheul.eu vom 29.10.2018

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Als Jäger und Sammler sind die Menschen gestartet. Immer ging es dabei einzig um die Nahrungsbeschaffung. Gejagt und gesammelt wurde also nur zum mehr oder minder direkten Verzehr. Beide Tätigkeiten waren demnach kein Selbstzweck.

Heute ist das für einen Großteil der Menschheit anders. Bei der Jagd geht es mehr um das Jagen als um einen gefüllten Kochtopf, denn Lebensmittel aller Art kann man viel einfacher im Supermarkt beschaffen. Und auch das Sammeln ist zur reinen Leidenschaft verkommen und bildet manch‘ besondere Spezies heraus. Während der Kunstsammler, solange er noch die Gegenstände in den eigenen Räumen sämtlich ausstellt, sie gleichsam permanent konsumiert, erreicht zum Beispiel der Sammler edler Zeitmesser offensichtlich eine andere Stufe der Erbauung, wie ich neulich in einem Uhren-Blog lernen durfte, in dem jemand von seinen Traguhren sprach.

Was bedeutet das? Da wird offenbar eine Vielzahl von unterschiedlichen Armbanduhren erworben, die sich dann in zwei Gruppen teilt. Die eine wird gebraucht und die andere lediglich ausgestellt oder vielleicht sogar nur sicher im Verborgenen verwahrt. Phänomen unserer Überflußgesellschaft! Ein praktischer und faszinierender Gebrauchsgegenstand mutiert zum nutzlosen Ausstellungstück. Pervers! Sicherlich keiner käme beispielsweise auf die Idee, sich ein teures Kleidungsstück zuzulegen, um es danach lediglich in den Schrank zu hängen.

So manche Kreatuhr verstehe ich nicht. Wer in die Masuhren fährt, verbindet doch nicht seine Augen. Und Auguhren, die nicht schauen, werden die Zukunft nicht lesen können. Je mehr dem Menschen der Sinn abhanden kommt, desto weniger sinnhaft werden seine Handlungen. Das sieht man auch an seinen Wahlentscheidungen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 23.10.2018

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Unverbesserlich!

Während Frau Reker als Oberbürmeister von Köln potentiellen Opfern sexueller Gewalt zum Eigenschutze „immer eine Armlänge Abstand“ empfiehlt, rät umgekehrt die honorige FAZ den Aggressoren unverhohlen „Geht dosiert an die Wäsche“, um einer Strafbarkeit möglichst zu entgehen.

Kann nicht sein, oder!? Doch! Die Spitzgiebel von der „Technik und Motor“-Redaktion haben es sich wieder einmal – s. Kolumne vom 10.04.2018 – nicht nehmen lassen, heute  ihren widerlich kleinbürgerlichen Altherrenhumor über uns auszuschütten. Ja, es geht in der Rubrik „Die Kiste“ – ist darin — immerhin werden hier häufig Haushaltsgeräte vorgestellt, die in der verknöcherten Vorstellung der FAZ bestimmt vornehmlich für Frauen interessant sind — eigentlich dezent versteckt eine Anspielung auf das weibliche Hinterteil zu sehen, was im übrigen erklären würde, warum dort aktuell eine weitere kleine Überschrift zur Präsentation eines Grills „Mit heißem Hinterteil“ lautet“? – um eine Waschmaschine der Marke „Bosch“.

Es ist wahrlich nicht kreativ und amüsant, sondern einzig primitiv und ekelhaft, was sich die schmierigen Motortechniker erlauben. „vor Geilheit ganz krank“ muß man das nach einem Westernhagen-Song wohl eher nennen.

Damit aber nicht genug! In derselben Rubrik übertrifft man sich nämlich noch selbst und macht sich über den Holocaust lustig. Die Tatsache, daß ab nächstem Jahr nicht nur elektrifizierte, sondern auch methanbetriebene Nutzfahrzeuge von der Maut ausgenommen werden, treibt die entsetzlichen Journalisten zu allem Überfluß in die knackige Oberzeile „Gas befreit“.

Wer setzt diese Schmierfinken endlich von der Arbeit frei!? Das fordert bestimmt auch die Firma „Bauknecht“, denn die weiß doch vorgeblich, was Frauen wünschen. Ich bin jedenfalls dabei.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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