wolfsgeheul.eu vom 15.11.2017

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Multikulti verkehrt!

Das Spannende und Liebenswerte an internationalen Gesellschaften ist ihre Vielfältigkeit. Nahezu jede Nation der Welt ist heute zum Beispiel in unserer gastronomischen Szene vertreten, so daß man, wenn gewünscht, praktisch täglich ein anderes landestypisches Essen zu sich nehmen und genießen kann.

So wie bei meinem Griechen! Seit rund vierzig Jahren in Aachen und die Alten sprechen immer noch gebrochenes Deutsch. Dafür bevölkern ständig Verwandte und Freunde das kleine Imbiß-Restaurant und prägen mit ihrer lebendigen und nicht gerade leisen Sprache den Charakter des Geschäfts. Gut, ab und zu hilft ein chinesischer Freund des Hauses, der aber wenigsten auch des Deutschen nur maßvoll mächtig ist. Jedenfalls betrete ich dort in gewisser Weise griechischen Boden und entschwinde damit kurzzeitig in die Ferne, wären da nicht ab und an die Kunden, die Pizza, Currywurst oder Schnitzel bestellen, obwohl das Gyros göttlich schmeckt. Das muß ein Imbiß wohl anbieten, um zu überleben. Sei es drum!

Wenn ich dann aber auf meinen Wegen in die Stadt an einem properen Sushi-Laden, der vor circa zwei Jahren am Rande der Innenstadt eröffnet hat und regelmäßig gut besucht ist, vorbeigehe und hinter dem Tresen mit der obligatorischen Häppcheneisenbahn Südeuropäer – möglicherweise sogar die wahren Inhaber, was zur Gastronomenstruktur in Aachen passen könnte – sehe, zieht mich in den Laden nichts hinein. Die beherrschen doch sicherlich sogar die korrekte Ausprache des R’s! In meinen Augen fehlt es dort an der notwendigen Authentizität, mag das Essen auch noch so japanisch und gut sein.

Multikulti muß Inseln mit heimischen Flair in der fremden Umgebung schaffen, und das funktioniert letztlich nur mit Originalbesetzungen beim Betreiber und sichtbaren Personal. Der Rosenverkäufer wirkt auch nur dann echt, wenn er Pakistani ist.

Pfuschen wir also bitte nicht anderen Kulturen ins Handwerk, sondern lassen wir sie nebeneinander eigenständig gedeihen. Das hindert allerdings niemanden daran, interkulturelle Freundschaften zu schließen und so gesellschaftlich zusammenzuwachsen. Aber Multi ist nunmal kein Einheitsbrei.

Kali nichta!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 14.11.2017

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Adieu Muckibude!

Blut, Schweiß und Tränen, alles Blödsinn! Der eitle Mann auf der Jagd nach dem ultimativen Waschbrettbauch kann sich zukünftig die teuren Studios und jedwede Mühe sparen, wenn er nicht über die dortigen Folterbänke, sondern direkt auf den OP-Tisch geht. Dort kostet es zwar auch circa 6.000 Euro und mehr, aber nur einmalig.

Man mag es glauben oder nicht. Es gibt tatsächlich das Angebot von Schönheitschirurgen, auf operativem Wege den konturierten Muskelbauch herzustellen. Ein wesentlicher Schritt zur Erreichung des Zieles stellt eine schlichte Fettabsaugung dar.

Schon immer wußte ich, daß ich lediglich über – wie der Volksmund sagt – ein Six-Pack im Speckmantel verfüge, das es nur ans Licht zu holen gilt.

Diese ästhetischen Schnibbelkünstler schrecken offensichtlich genausowenig vor nichts zurück, wie ihre faulen, narzißtischen Kunden.

Nun bin ich – von schwerwiegenden Fällen insbesondere bei entstellten Unfallopfern einmal abgesehen – grundsätzlich ein Gegner davon, dem Herrgott diesbezüglich ins Handwerk zu pfuschen. Während aber zum Beispiel Brustvergrößerungen – ebenfalls der größte Blödsinn und im Ergebnis überwiegend von unnatürlicher Leugnung der Schwerkraft geprägt – nicht ohne das Einbringen von zusätzlichem Volumen zu erreichen sind, kann der definierte Bauch von jedem, der es will, durch kontrollierte Ernährung und eisernes Training erzielt werden. Chirurgie ist also absolut nicht notwendig. Außerdem gaukelt sie im Ergebnis nur etwas vor, während der hart erarbeitete Waschbrettbauch authentisch bzw. real und nicht nur optisch ist, demnach auch Lohn der Mühe und nicht einer monetären Investition.

Ein approbierter Arzt mit einem Minimum an Ehre im Leib müßte es mit dem Hinweis auf den steinigen Weg somit ablehnen, eine derartige Operation, die wie alle anderen auch Risiken birgt, überhaupt durchzuführen. Das verlangte die ärztliche Ethik.

Ach, ich vergaß, die gibt es auch in anderen, vermeintlich gewöhnlichen Fällen häufig nicht. Es regieren wie immer Angebot und Nachfrage im Wechselspiel über das Handeln im Markt.

Pfui Deibel! Und Vorsicht mit Bewunderung und Hochachtung, wenn man demnächst ein Prachtexemplar von einem Mann sieht! Er könnte in Wahrheit einer von uns sein, nur mit freigelegtem Six-Pack!

Ein arabisches Sprichwort besagt: Eine Frau ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne! Na, da sollte im Universum auch noch ein Plätzchen für uns Männer übrig sein!

Da gehe ich doch ‚mal in den Getränkemarkt und versuche trotz oder gerade wegen meiner Muskelcamouflage abzuheben. Die haben nämlich Six-Packs. Prost!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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