wolfsgeheul.eu vom 06.10.2017

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„Probier’s mal mit Gemütlichkeit,“!

Wir schreiben das Jahr 1967. Das Dschungelbuch in der Disney-Verfilmung begeistert alt und jung! Den größten Ohrwurm singt Balu der Bär mit obigem Refrain.

Fünfzig Jahre später ist es vorbei mit der Ruhe. Ein Event jagt das nächste, und bei der überwiegenden Zahl der Mitmenschen gewinnt man den Eindruck, daß sie abseits ihrer beruflichen Belastung rastlos durch den Urwald ihrer Termine irren, um nur ja nichts zu verpassen. Bei dem vorhandenen Überangebot ein absolut hoffnungsloses Unterfangen!

Auf diese Weise begibt man sich seiner Freiheit und nahezu vollständig in die Hände der anderen, des Mainstreams. Das allgemeine Getriebensein verklärt den Blick für das Wesentliche, weil schlicht und einfach die Zeit fehlt, sich damit zu beschäftigen. Die daraus zwangsläufig resultierende Oberflächlichkeit und Uninformiertheit schlägt dann durch auf das allgemeine Judizium. Wer sich überhaupt noch eine Meinung bilden kann und will, muß dies eben zwischen Tür und Angel tun. Und entsprechend unfundiert wird sich geäußert, ob nun in Gesprächen oder bei Wahlentscheidungen. Das im Vereine mit einer exponentiellen Zunahme der (vermeintlichen) Informationen, deren Wahrheitsgehalt in der Hektik nicht mehr überprüft wird und werden kann, gärt zu einer gefährlichen Mischung.

„mit Ruhe und Gemütlichkeit, jagst du den Alltag und die Sorgen weg.“

Wahrscheinlich bin ich jedoch ein unverbesserlicher Idealist, der auf dem Niveau eines Zeichentrickfilmes stehen geblieben ist.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 05.10.2017

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Falsche Perspektive!

Drohen Drohnen den realistischen Blick auf die Welt zu zerstören? Unsere Bestimmung ist aufgrund unserer mobilen Fähigkeiten ausschließlich terristrisch. Gut, wir können auf Bäume oder Berge steigen, um uns einen größeren Überblick zu verschaffen. Seit Beginn der Luftfahrt vermögen wir sogar mit Ballon oder Flugzeug in den Himmel zu steigen und tatsächlich einem Vogel gleich von oben auf die Erde herabzuschauen. Aber grundsätzlich sind die Sinne des Menschen darauf eingerichtet, sich erdverbunden zu orientieren.

Und genauso wurde uns bisher überwiegend auch die Welt gezeigt. Vom Boden aus! Schon die Kostspieligkeit von Luftaufnahmen verhinderte eine wahllose Ausbreitung von Bildern aus der Vogelperspektive. Der somit nur dosierte Einsatz hatte daher zumeist einen guten Grund, selbst wenn es, weil Geld keine Rolle spielte, allein um das Spektakuläre einer Szene ging.

Seit einiger Zeit jedoch breitet sich eine Seuche in Film und Fernsehen aus. Ob in filmischen Erzählungen oder Dokumentationen, permanent heben Kameras in billigen Drohnen ab und zeigen uns in epischer Breite Bilder, die unserem gewöhnlichen Blickwinkel widerstreben. Sie erklären damit die Geschichten nicht besser, sondern geben uns einen Eindruck wider unsere Natur. Auf diese Weise verbessern sie nichts, ganz im Gegenteil verzerrt sich so die Wirklichkeit und es wird eher eine Grundhaltung der Hybris vermittelt.

Und genau letztere wird uns in vielen Lebensbereichen zum Verhängnis.

Die Drohnen lassen uns unsere Bodenhaftung verlieren, und das gereicht dem Erdenbürger nicht zum Wohle.

Zum Vogel schaut man hoch und beneidet ihn um seine partielle Überlegenheit. Wir werden ihm nicht gleich, nur weil wir seine Perspektive mit technischen Hilfsmitteln nach Belieben übernehmen. Eine Krücke bleibt eine Krücke, selbst wenn sie fliegt.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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