wolfsgeheul.eu vom 24.04.2017

0
0

Braun goes Multikulti!

Wie komme ich auf diese überraschende Überschrift? Neonazis sind zwar überwiegend grenzenlos blöd, aber augenscheinlich gehen sie irgendwie auch mit der Zeit.

Bislang war klar, wer gemeint war, wenn unsere Rechten mit dem Begriff „Arier“ operierten. „Person deutschen oder artverwandten Blutes“ bzw. „deutschblütig“, so definierten ihn deren Vorbilder, die echten Nazis. Für alle hellhäutigen Rassisten gilt er bis heute als Bezeichnung für die „weiße Rasse“.

Nun aber läßt ein Photo ( http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bild-1144577-1016034.html ) im Artikel von Spiegel-Online zur neuen Kriminalstatistik die Vermutung zu, daß in das starre Weltbild der Neonazis Bewegung gekommen ist. Es zeigt eine Ansammlung dummer Glatzen von hinten, unter denen einer ein Sweatshirt mit der Aufschrift „Weisser Arischer Widerstand“ trägt.

Wenn das keine versehentliche – zum Intelligenzquotienten würde diese Auslegung ebenfalls passen – Tautologie darstellt, muß es also inzwischen auch schwarze, gelbe und rote Arier geben, so daß man bei der eigenen Bezeichnung gezwungen ist, etwas genauer zu werden, um sich exakt zu beschreiben und abzugrenzen. Und irgendwie hat die doofe Sau sogar recht. Denn Nazis, sprich selbsternannte Herrenmenschen gibt es überall, in sämtlichen denkbaren Hautfarben und in jedweder ideologischen und religösen Ausprägung. Leider und erstaunlicherweise existieren ja sogar semitische Nazis!

Die Welt ist in Bewegung, und „die Bewegung“ stirbt nicht nur nicht aus, sondern verbreite(r)t sich stattdessen. Ein sanftes Ruhekissen ist dieser bedenkliche Umstand genausowenig wie der Inhalt der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik!

Trotzdem, gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

0
0

wolfsgeheul.eu vom 23.04.2017

1
0

Liebe Österreicher, ihr wollt‘ passend zu seinem gerade verstrichenen Geburtstag also euren guten alten Adi zurück? Dabei dachte ich immer, wir sollten glauben, ihr hättet euch damals überwiegend mehr überfallen als freundschaftlich angeschlossen gefühlt und deshalb eine Abneigung gegen uns, obwohl der Herr und Meister einer der euren war.

Jetzt titelte vorgestern T-Online „Österreicher sehnen sich nach einem starken Mann“. Laut einer Untersuchung unter Leitung eines Historikers halten 43 Prozent der Befragten einen „starken Mann“ für „sehr“ oder „ziemlich“ wünschenswert. Wenn man das noch ein bißchen manipuliert ist man schnell bei den Erdoganschen 51 Prozent. Und 23 Prozent aus der Umfrage wollen raus aus der Demokratie hin zu einem autoritäreren System. Das wertet der Leiter der Studie als „extrem hoch“.

Nun bin ich bekanntermaßen nicht der größte Freund der Demoskopen, aber diese Ergebnisse sind schon erschreckend. Auch zeigen sie mir, daß man die erhöhte Popularität solcher starken Persönlichkeiten doch nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, selbst wenn man an die Standhaftigkeit der demokratisch verfaßten Systeme glaubt und durchaus auf sie vertrauen darf. Offensichtlich unterschätze ich die Anziehungskraft dieser eigentlich hauptsächlich lächerlichen Typen wie Putin, Trump, Erdogan, Jong-un, Gauland, Höcke, Wilders und Le Pen. Und ich überschätze die Fähigkeit der Menschen, diese armseligen Witzfiguren als solche zu erkennen. Ein eigentlich schlechtes Vorbild wirkt demnach wohl nicht zwangsläufig abschreckend, sondern kann sogar attraktiv sein. Deshalb müssen wir doch mehr Obacht geben und öffentlich Widerstand zeigen und artikulieren.

Es bleibt eben ein ewiges Dilemma der Demokratie, daß man dem überwiegend dummen Volk ihr Schicksal anvertraut. Es gibt jedoch kein besseres System, das immer einen derart wirkungsvollen Schutz vor Diktatoren bietet. Aber auch die beste Verfassung macht uns gegen solch‘ unheilige Entwicklungen nicht vollständig immun.

Es heißt also, wachsam zu bleiben. Denn Braunau ist überall und die Ausgeburten der Hölle wachsen beständig nach, wie der Hydra ihre Köpfe.

Und bei Österreich bleibt offensichtlich besondere Vorsicht angebracht. Der Boden ist fruchtbar noch. Wir brauchen aber definitiv keine Reinkarnation des „dreckijen Anstriekers“, wie ihn meine rheinische Oma so herrlich tituliert hat. Wir wollen es doch nicht wieder schuld sein, oder, liebe Ösis!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

1
0