wolfsgeheul.eu vom 19.10.2016

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„Ich bin, obgleich von keinem Katarrh gehindert, seit gestern nicht viel avancirt, weil mein Schlaf wieder sehr in Unordnung gewesen.“ schrieb Schiller an den katarrhgebeutelten Goethe.

Welch‘ wunderbar altmodisches Wort für ein Krankheitsbild, das alles andere als angenehm und ästhetisch ist. Und welch‘ offenbar vortreffliche Entschuldigung in Schriftstellerkreisen für Unproduktivität. Schreiben geht eben nicht ohne Kopf, und der ist nun einmal unter dem katarrhschen Einfluß nicht viel wert und maximal für das Notwendigste zu gebrauchen.

Was also tun? Zunächst sich damit trösten, daß man nicht der Einzige ist, der zur Zeit von dieser Krankheit heimgesucht ist! Und dann sich freuen, daß man nicht im Urlaub weilt, denn nichts ist ärgerlicher, als dann krank zu sein.

Vor fast dreißig Jahren ist es mir wohl einmal so ergangen, wie ein Gedicht von 1987 zeigt:

Erkältung

Urlaubszeit

Bezahlter Husten.

Heiserkeit

Asthmatisch prusten.

Dicker Kopf

Rum im Topf.

Krank zu sein auf einer Insel

Ist nur was für blöde Pinsel;

Einfallslos ist es hinzu,

Drum, Krankheit, laß mich in Ruh‘.

 

Mein Tee wartet.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 18.10.2016

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„I’m not in the condition to write“ möchte ich in Anlehnung an den großartigen Otto Sander  in „Das Boot“ als Kapitänleutnant Phillipp Thomsen( https://www.youtube.com/watch?v=k1bl8JLKG0Q ) verärgert ausrufen, obwohl ich doch zu gerne etwas zum „Terror“ des Kollegen von Schirach sagen würde.

Muß ich aber gar nicht, denn das hat schon ausführlich und vorzüglich in seiner unvergleichlichen Art der Kollege Thomas Fischer in seiner aktuellen Kolumne( http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht ) getan, die ich hiermit wärmstens zur Lektüre anempfehle, um den Sonntagabend der Quotenmacher und Volksverdummer zu arrondieren, wenngleich ich skeptisch bin, ob es hier überhaupt irgendjemandem um die korrekte fachliche Einordung des Falles geht.

Jeder kennt aus seinem Bereich die Problematik, wie schwer es meist ist, eine komplizierte Fachmaterie verständlich an den Mann zu bringen. Beim Thema „Recht“ ist es, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, ungleich mühsamer, weil jeder noch so ahnungslose Laie hierzu bereits eine fundierte Meinung zu haben glaubt, die ihn schon befähige, über das Grundsätzliche zu diskutieren. Da werden Erläuterungen zum Basiswissen oft als Beleidigung empfunden. Dafür folgt man umso bereitwilliger jedem sich als Fachmann gerierenden populistischen Rattenfänger, weil man gar nicht in der Lage ist, seine fachliche Eignung zu hinterfragen.

Es kann aber nicht schaden, ab und an auch echten Fachleuten ein offenes Ohr zu schenken.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

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