wolfsgeheul.eu vom 04.07.2016

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Am Wochenende beginnt wieder der CHIO in Aachen, ein Reitsportereignis von Weltrang und ein wirtschaftlicher Segen für die Stadt. Aber wer will schon tagelang arme Pferde sehen, die gezwungen werden, über ihre Grenzen hinauszugehen, und normale Menschen, die, nur weil sie alberne Strohhüte tragen, glauben, zur Haute volee zu gehören!?

Glücklicherweise ist der Besuch freiwillig, und der Kundige und wirklich Privilegierte – weil es praktisch unmöglich ist, an Karten zu kommen – kann zumindest an einem Tage, dem Morgigen, stattdessen eines der schönsten Ereignisse des Jahres, von dem ich bereits in der Kolumne vom 18.08.2015 berichtet habe, besuchen, nämlich das Sommerkonzert der Kultband aus Köln „Die Höhner“ auf der Burg Wilhelmstein. Nur textsichere, fröhliche Menschen, die als selbst für die Band immer wieder beeindruckender Amateurchor kollektiv einen friedlichen und maximal beglückenden Abend unter freiem Himmel in Eintracht verleben.

Und weil es so herrlich paßt, heute wieder ein Liedtext „Alles was ich will“:

„Ich würde gerne manchen Leuten mal sagen,
was die mich können und zwar kreuzweise mal,
von mir aus live und mit Anlauf – in Farbe auf jedem Kanal

Ich hätt‘ gern jede Nacht ’n Abenteuer,
und jeden Tag ’n neues Urlaubsziel,
Ich würde gern mehr roten Vino vertragen –
und zwar doppelt so viel!

Alles was ich will – alles was ich will
ist verboten, macht dick oder kostet zuviel.
Alles was ich will – alles was ich will
das bist Du und ab und zu ein kleines Auswärtsspiel!

Ich hätte gerne so’n paar schwarze Millionen
Ein Leben wie die Made im Speck!
Würde im sonnigen Süden wohnen – in meinem Steuerversteck!

Mein Traum das wär ’ne kurze, kleine
Audienz beim heiligen Vater in Rom,
da holte ich mir prophylaktisch schon mal meine Absolution.

Alles was ich will – alles was ich will
ist verboten, macht dick oder kostet zuviel.
Alles was ich will – alles was ich will
das bist Du und ab und zu ein kleines Auswärtsspiel!

Alles was ich will – alles was ich will
ist verboten, macht dick oder kostet zuviel.
Alles was ich will – alles was ich will
sind drei Punkte für´n F.C. beim nächsten Spiel.“

Also, liebe Pferdequälerei-Voyeure, ihr könnt mich ‚mal kreuzweise!

Tschö und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 03.07.2016

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„Esprit Sainf“!

Was soll das denn sein!? Glaubte ich im Zusammenhang mit meiner Kolumne vom 20.12.2015 noch, dieser lächerliche Mummenschanz in einer evangelischen Kirche Berlins, nur um die Menschen in den Gottesdienst zu locken, sei nicht zu toppen, werde ich jetzt aus der Schweiz eines Besseren belehrt. Wie die FAZ in ihrer Freitagsausgabe berichtet, wird der Pfarrer der Kathedrale Saint-François in Lausanne die Übertragung des EM-Endspieles im Gotteshaus zeigen. Zu untermalenden Orgelimprovisationen sollen die Besucher johlen, schreien und saufen dürfen. Der protestantische Irrwisch ist damit kein Ersttäter. Seine Feierabendmessen „Apéro“ zweimal in der Woche sind wohl schon legendär und erfreuen sich größerer Beliebtheit. Die Finanzminister und Steuerverwaltungen sollten langsam einmal darüber nachdenken, ob die Evangelische Kirche tatsächlich noch die Voraussetzungen für eine steuerliche Privilegierung erfüllt! Sonst werden früher oder später Diskothekenbetreiber oder Fanmeilenveranstalter auf die Idee kommen, auf Gleichbehandlung zu klagen. Wann erkennen die Protestanten endlich, daß man mit solch‘ einem populistischen Quatsch die Krise sicherlich nicht bewältigen wird. „Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“ und eine christliche Kirche ist eine christliche Kirche ist eine christliche Kirche und weder eine After-Work-Party noch ein Fußballstadion. Wer seriös sein und ernstgenommen werden will, muß sich auch seriös benehmen.

Noch eine kleine Anekdote aus meiner langjährigen sächsischen Wahlheimat! Der neue Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna hat eine Bürgerbefragung zur Lebensqualität des Städtchens durchgeführt. Gute Idee, auch wenn die Große Kreisstadt in diesem Bereich schon jetzt nicht schlecht aufgestellt ist. Gleichwohl ist zum Beispiel der Wunsch nach besseren Musikschulangeboten und hochwertigeren Kulturveranstaltungen auch und gerade für die Kinder durchaus beachtenswert. Allem voran aber berichtet die Freie Presse in ihrem diesbezüglichen Artikel, daß mehr Spielecken in Gaststätten gefordert werden. Eine 37-jährige Mutter wird mit der Frage zitiert, wie sie ihre vier- und siebenjährigen Kinder im Restaurant beschäftigen solle, wenn es denen langweilig werde.

Liebe sächsische Mutti, für dieses Problem gibt zwei alternative Lösungen. Die eine ist, ihr bleibt zu Hause und kocht selbst. Keine schlechte Variante, denn so spart man gleichzeitig Geld und – wenn man es beherrscht – es schmeckt im Zweifel sogar besser. Auch könnte man die Kinder bei der Speisenzubereitung und/oder beim Tischdecken einbinden und so beschäftigen und gleichzeitig erziehen. Die zweite Möglichkeit hat ebenso etwas mit Erziehung zu tun. Kinder müssen nämlich lernen, sich im öffentlichen Raum einzufügen und zu benehmen. Das bedeutet, daß ein Restaurantbesuch eben keine Rambazambaveranstaltung, sondern eine relativ disziplinierte Geschichte ist, die Geduld und Disziplin verlangt, auch von den Erwachsenen. Das den Kindern beizubringen, kann man gar nicht früh genug anfangen. Verstanden? Meiner Befürchtung nach sicherlich nicht! Dann gäbe es für die Erziehungs- und Hausfrauen- oder Hausmanntätigkeitsverweigerer doch noch eine dritte Variante. Wandert doch nach Italien aus! Allerdings – dies sei der Ehrlichkeit und Warnung halber speziell für Sachsen vorab gesagt – wohnen da fast nur Ausländer!

Arme Protestanten – armes Deutschland!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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