wolfsgeheul.eu vom 22.02.2016

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Es hakt gewaltig in unserer Kommunikation!

Immer häufiger erlebe ich in letzter Zeit, daß es in der sprachlichen Interaktion – sei es mündlich oder schriftlich – zu Verständigungsproblemen kommt. Ganz oben steht dabei die Nicht-Reaktion auf eine wie auch immer geartete Anfrage. Dann gibt es die Fälle, in denen zum Beispiel drei Punkte angesprochen, aber nur auf maximal zwei reagiert wird. Ferner geschieht es, daß man Antworten auf Fragen erhält, die man gar nicht gestellt hat, oder Rückbemerkungen erfolgen, die unnötig sind, da die dort angesprochenen Dinge feststehen, also entweder genauso bereits gesagt oder jedenfalls nie anders dargestellt bzw. hinterfragt worden sind. Auch Reaktionen, die völlig am Thema vorbeigehen, sind nicht selten. Zu guter Letzt erlebt man Äußerungen, die vollkommen überflüssig sind. Dazu gehören die lächerliche telephonische Nachfrage, ob eine Nachricht per Mail oder Telefax denn auch angekommen sei, wahllose Aufnahmen in einen Kenntnis-Verteiler und amerikanisch inspirierte überhöfliche Dankes- und Lobeskaskaden, die einen Kommunikationsverlauf, der eigentlich beendet ist, unnötig verlängern.

Genau dieser Unsinn erhöht die Nachrichtenflut, die ich in der angesprochenen Thematik für maßgeblich verantwortlich halte. Die Menschen ersticken in Briefen, Mails und Kurznachrichten und wissen nicht mehr, wie sie diese bewältigen sollen. Dabei gehen manche Kommunikationsversuche ganz unter, andere werden nur hektisch und oberflächlich wahrgenommen und entsprechend unvollständig beantwortet. Zusätzlich werden im mündlichen Gespräch – selbst beim vis à vis und in jedem Falle im Telephonat – parallel Computer und Smartphones bedient, so daß nicht mehr sichergestellt ist, daß die jeweiligen Redebeiträge aufeinander aufbauen und Bezug nehmen, geschweige denn, daß Abreden exakt memoriert werden. Und als wären die überbordenden Kommunikationsnotwendigkeiten nicht schon schwierig genug in den Griff zu bekommen, müssen zusätzlich permanent sonstige Informationen konsumiert werden, sei es von Nachrichtenseiten, der Fitness-App oder anderen Unwichtigkeiten wie sozialen Netzwerken. Wenn für von selbst aufpoppende Benachrichtigungen im Smartphone auch noch Töne aktiviert sind, hat man es mit Menschen zu tun, bei denen es ständig bimmelt. Die piepen zwar, aber eben nicht mehr richtig. Daß solch‘ überforderte Technikjunkies bei ihrem Allzeitbereit-Modus den Überblick verlieren, muß einen überhaupt nicht verwundern. Das übersteigt die Kapazitäten eines jeden.

Diese Überschwemmung hilft den Menschen demnach in keinster Weise, stattdessen macht sie sie unaufmerksam und fehleranfällig. Was also einmal als Erleichterung gedacht war, erschwert und verlängert unsere Abstimmungsprozesse eher, als daß sie erleichtert und beschleunigt würden. Da dieses Phänomen eigentlich jedem auffallen müßte, verstehe ich nicht, warum so wenige Mitmenschen Maßnahmen ergreifen, um des Problemes Herr zu werden. Das Einfachste ist es zum Beispiel, automatische Benachrichtigungen auf ein Minimum zu beschränken und auf jeden Fall sämtliche Klingeltöne abzustellen. Lediglich die Telephonbimmel kann, wenn man sich nicht im Theater, Restaurant, Kirchenraum etc. befindet, aktiviert bleiben. Das allein ist schon nervig genug und muß im übrigen auch nicht immer sein. Sodann sollte man sich nur auf wirklich wichtige Nachrichten beschränken und nicht versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Zudem nützt es enorm, sich bei jeder Nachricht vorher zu überlegen, ob man sie auch absetzte, wenn man sie handschriftlich verfassen und per Post versenden müßte. Diese Regeln allein sind schon geeignet, die Schwierigkeiten zu minimieren oder gar zu beseitigen.

Wenn wir der Oberflächlichkeit und einer zunehmend zäher und unbefriedigender werdenden Kommunikation entgehen wollen, muß jeder sein Nachrichtenregime in den Griff bekommen, ansonsten wir immer ineffizienter werden. Rückschritt kann auch Fortschritt sein.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 21.02.2016

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„Das sind keine Menschen, die sowas tun.“

Erst sagt er lange zu Clausnitz nichts und dann kommt dieses Spitzenprodukt des gehobenen Schwachsinns! Stanislaw Tillich, katholischer Sorbe und sächsischer Ministerpräsident, war noch nie für besondere Intelligenz bekannt, aber hier schießt der Christ und oberste Repräsentant des Freistaates den Vogel ab. Er hat dann noch hinzugefügt: „Das sind Verbrecher.“.

Lieber Herr Tillich, sie geistige Flachzange, der widerlich pöbelnde Mob bestand ausschließlich aus Menschen. Wie Du und ich, nur anders, auf ihre Grundfähigkeiten zurückgeworfene halt! Der Nachhilfe Teil II: Verbrecher sind auch Menschen, ansonsten sie für ihre Taten gar nicht zur Rechenschaft zu ziehen wären. Worauf will der ehemalige Grenzsoldat dann hinaus? Denkt er etwa, daß das Absprechen der Menscheigenschaft die Möglichkeit eröffnet, solch‘ enthumanisierte Kreaturen zum Beispiel straflos in Ställen halten oder gar erschießen zu können? Und welche Verbrechen meint er eigentlich? Wenn sich sein Statement nicht auch auf die aktuellen Geschehnisse  mit der Brandstiftung in Bautzen bezog, kann ich keinen derart qualifizierten Tatbestand entdecken, den die noch so eklige Meute in Clausnitz erfüllt haben sollte.

Der Fisch stinkt vom Kopf! Wie sollen denn tumbe Sachsen jemanden als Respektsperson anerkennen, der sich in etwa auf ihrem intellektuellen Niveau bewegt!? Der stolze Freistaat entwickelt sich leider mehr und mehr zur nationalen Schande und das hat maßgeblich mit den schwachen Provinzpolitikern zu tun, die ihn leiten. Da rächt sich die CDU-Linie, in der Nach-Biedenkopf-Ära gezielt und vermehrt auf Eigengewächse zu setzen. An dieser prohibitiven Haltung drohen die Sachsen nun im eigenen Saft zu ersticken. Ein Trauerspiel!

Kein Wunder ist es dann auch, daß der Chemnitzer Polizeipräsident postwendend das zumindest zweifelhafte Verhalten der Polizisten in Clausnitz in keinster Weise zu hinterfragen scheint, anstatt erst einmal abzuwarten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen. Sich vor seine Leute zu stellen ist das eine, aber angesichts der bisherigen Informationslage vorschnell eine finale Beurteilung abzusondern ist leichtfertig und dient der Sache nicht. Wie jedoch soll der kleine und zugestandenermaßen nicht immer zu beneidende Polizist vor Ort denn ticken, wenn seine Vorgesetzten eine solche Geisteshaltung an den Tag legen!? Schon bei den Blockaden in Einsiedel konnte man sich des Eindruckes nicht ganz erwehren, daß die Polizei durchaus auch mit den Asylgegnern sympathisierte und danach ihre Prioritäten setzte, anderenfalls die blockierende Masse nicht so lange hätte ihr Unwesen treiben können.

Und zum Schluß noch ein Schmankerl der absolut unfaßbaren Art: Der Heimleiter der Asylunterkunft in Clausnitz ist Mitglied der AfD und als kruder und wirrer Denker und Redner bekannt. Vielleicht sollten die Clausnitzer auch einmal prüfen, ob der Leiter des städtischen Kindergartens nicht leidenschaftlicher Päderast und der Kämmerer spielsüchtig und wegen Betruges vorbestraft ist!? Oder wissen sie das etwa schon?

Sachsen, ich könnte heulen – Rotz und Wasser meine ich – , wenn ich sehe, was aus dir geworden ist!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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