Heute ist DFB-Pokal. Da fällt mir nichts richtig Eigenes mehr ein, und ich erlaube mir, zu der seltenen Ausnahme zu greifen und mir fremde, renommierte Hilfe zu holen.
Es gibt ein da Gedicht, in dem ich mich zeitlich noch mittendrin sehe und wir uns alle irgendwo befinden und das sich grob auch wie ein roter Faden durch meine Kolumnen zieht.
Eugen Roth
„Weltlauf
Ein Mensch, erst zwanzig Jahre alt,
Beurteilt Greise ziemlich kalt
Und hält sie für verkalkte Deppen,
Die zwecklos sich durchs Dasein schleppen.
Der Mensch, der junge, wird nicht jünger:
Nun, was wuchs denn auf seinem Dünger?
Auch er sieht, daß trotz Sturm und Drang,
Was er erstrebt, zumeist mißlang,
Daß, auf der Welt als Mensch und Christ
Zu leben nicht ganz einfach ist,
Hingegen leicht, an Herrn mit Titeln
Und Würden schnöd herumzukritteln.
Der Mensch, nunmehr bedeutend älter,
Beurteilt jetzt die Jugend kälter,
Vergessend frühres Sich-Erdreisten:
„Die Rotzer sollen erst was leisten!“
Die neue Jugend wiedrum hält …
Genug – das ist der Lauf der Welt!“
Da bleibt mir nur zu hoffen und zu glauben, mich dort nicht in jeder Zeile wiederfinden zu müssen und den Weltlauf hier und da doch ein wenig ändern zu können. Also mache ich unbekümmert und optimistisch weiter.
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf