Studien können Realsatire sein.
Mit kleiner Notiz berichtet die heutige FAZ von einer in einem Fachblatt veröffentlichen psychologischen Erhebung, deren bahnbrechendes Hauptergebnis die Zeitung wie folgt zusammenfaßt: „Grundschulkinder, die von emotional erschöpften Lehrern unterrichtet werden, zeigen schlechtere Leistungen in Mathematik.“ Immerhin 22.000 Schüler wurden einem Rechentest unterzogen und zusätzlich zu ihren persönlichen und familiären Verhältnissen und derer 1100 Mathematikpauker zum Ausmaß ihrer emotionalen Erschöpfung befragt. Eine weitere nahezu unglaubliche Erkenntnis haben die „Wissenschaftler“ gewonnen, nämlich daß beim Zusammentreffen schlechter Testleistungen mit schwerbelasteten Lehrern in den Klassen ein hoher Anteil nicht deutschsprechender Eleven vorhanden war.
Könnte ich doch mein Geld auch mit so einem Unsinn verdienen! Psychologen, die eigentlich ihr Lehrgeld zurückgeben müßten, schaffen es sogar ins „Journal of Educational Psychology“.
Um die These zu erheben, daß gestreßte Lehrer keine guten und ihre Schüler weniger zu leisten imstande sind, braucht es noch nicht einmal ein Studium. Gleiches gilt für die Ergebnisse von Einheiten mit höherem Ausländeranteil. In der vermiedenen Tiefe der Untersuchung hätte aber vielleicht der Reiz gelegen. Wie wäre es mit der Behauptung, daß „emotional belastete“ – was heißt das eigentlich und muß dies zwangsläufig dem Schulalltag geschuldet sein? – Lehrer diesen Erschöpfungszustand deshalb aufweisen, weil sie schlechte Lehrer und schlicht überfordert sind? Oder, daß ausländerbestimmte Klassen generell schwächer sind!? Und wäre es nicht unabdingbar gewesen, zuvörderst die grundsätzliche Leistungsfähigkeit der einzelnen Schüler in der Studie zu bestimmen? Denn unstreitig dürfte doch sein, daß auch der beste Lehrer aus Kindern ohne Potential keine Nobelpreisträger formen kann.
Der Studie hätte es nicht bedurft.
Es bleibt bei den alten, empirisch abgesicherten Binsenweisheiten:
Schlechte Lehrer sind überfordert.
Schlechte, sprich überforderte Lehrer haben schlechtere Schüler.
Schlechte Schüler sind nicht so gut wie bessere.
Gerade heute werden wieder Bestwerte vom Arbeitsmarkt vermeldet. Wenn die Anforderungen dort teilweise derart gering sind, wundert einen das nicht!
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf