wolfsgeheul.eu vom 21.09.2015

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Deutschland wird immer naßforscher!

Der Seniorensender ZDF will sich offensichtlich einen jugendlichen Anstrich verpassen und sendet in den Abendstunden seine News nunmehr als „heute+“. O-Ton: „Nachrichten neu erzählt: heute+ ist die neue ZDF-Nachrichtensendung mit …….“! Warum man diesen seriösen Teil des öffentlich-rechtlichen Fernsehens verjüngen muß, ist mir unklar. Gucken doch erfahrungsgemäß ohnehin mehrheitlich die Alten noch Nachrichten. Daß man aber glaubt, die Jugend erwarte in diesem Zusammenhange eine Lässigkeit, die ins Unverschämte geht und einfach nur von schlechtem Benehmen zeugt, erscheint als grandiose Fehleinschätzung. Begrüßt – so gesehen am 18.09.2015 um 23:00 Uhr – wird man nämlich von einer jungen Hosenträgerin wie folgt: „“heute+“ hier, Tach auch!“. Also, die, die sich davon angesprochen fühlen könnten, schauen „heute+“ überwiegend nicht, und die, die potentielle Jugend-Zuschauer wären, stößt man mit einer derartig anbiedernden Wurschtigkeit eher ab. Und die Seninoren bleiben verstört zurück und fühlen sich verschaukelt.

Was geht hier vor? Der Ton macht doch die Musik! Richtig, aber er läßt auch Rückschlüsse auf den ihn erzeugenden Musiker zu.

Und der Trend breitet sich in andere Bereiche aus!

Die Deutsche Bank AG geriert sich als „Kriminelle in Nadelstreifen“, und tut – wie auch, man wußte im Zweifel um die Zusammenhänge – noch nicht einmal überrascht, geschweige denn, daß man peinlich berührt wäre, wenn der nächste Skandal, wie jetzt mit der Geldwäsche im großen Stil in Rußland, ans Tageslicht kommt. Vielleicht hat die Koppersche „Peanuts-Bemerkung“ doch einen größeren Schaden angerichtet, als man ahnen konnte.

Und Volkswagen läuft im Stechschritt mit! Wenn einem Abgasnormen in Amerika nicht in den Kram passen, weil sie technisch schwierig und/oder teuer sind, manipuliert man eben die Software und täuscht damit die korrekten Emissionswerte vor. Das ist keine Hemdsärmeligkeit mehr, das ist massiver Betrug. Auch hier stellt sich die Frage nach der Bruchlinie, aber wer jahrelang mit Hartz-Reisen nicht die höchsten Berge, sondern die schönsten und teuersten Nutten der Welt besteigt, dürfte am Gipfelkreuz auch eher Grüße in bester Zuhältermanier entbieten.

Guter Stil und Redlichkeit gehen häufig – natürlich auch nicht immer – Hand in Hand. Es spricht vieles dafür, daß man sich in den Vorstandsetagen besagter und manch anderer großer deutscher Vorzeigeunternehmen inzwischen mit „Tach auch!“ begrüßt. Und bei Nachtsitzungen schaltet man um 23:00 Uhr „heute+“ ein und fühlt sich wie zuhause. „Nach auch!“, ihr Ganoven!

Und gute Nacht, liebe Leser!

Ihr/Euer Wolf

 

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