wolfsgeheul.eu vom 13.11.2016

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„Merkel verweigert Trump jedwede Zusammenarbeit“

Die Kanzlerin soll in ihrem ersten und, wie wir nun offenbar wissen, letzten Telephonat mit dem frischgewählten amerikanischen Präsidenten für sie untypisch Klartext gesprochen und auch mit Beschimpfungen nicht gespart haben; „Klippschüler“ und „Macho-Arschloch“ seien fast noch die milderen gewesen. Unmißverständlich habe sie Donald Trump kurz und knapp mitgeteilt, daß die Bundesrepublik Deutschland in den nächsten vier Jahren jeglichen Kontakt zur USA abbreche. Erstens arbeite man grundsätzlich mit „Vollidioten“ nicht zusammen und zweitens sei man der doofen Vereinigten Staaten von Amerika schon seit langem überdrüssig. Das Maß sei mit der blödsinnigen Wahlentscheidung der Weißen Bürger Amerikas nun voll und Deutschland zum Glück autark und somit nicht darauf angewiesen, mit Hinz und Kunz zu kooperieren.

Damit hatte sicherlich keiner gerechnet, am wenigsten wohl Trump selbst. Nicht auszudenken seine Überraschung und sein Entsetzen! Man sieht ihn förmlich vor sich, wie er, das Ende seines einst so mächtigen und bedeutenden Staates vor Augen, blaß wie die weiße Wand im Weißen Haus den roten Höhrer mit zittriger Hand auflegt.

Das sind Sternstunden für Journalisten und Zeitungsleser gleichermaßen. Als ich gestern auf der Titelseite der FAZ oben links diese als „weltexklusiv“ bezeichnete Schlagzeile las, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Was haben die ausgefuchsten Journalismusprofis der Frankfurter denn da wieder einmal ausgegraben!? Für genau diese Momente lese ich regelmäßig Zeitung. Neben abseitigen Meldungen, genauer Recherche und unbekannten Details zu bestimmten Themen und fundierten Meinungen erwarte ich von meinem Blatt in steter Regelmäßigkeit das Besondere, die Sensationsmeldung. Für Allgemeinplätze und Selbstverständlichkeiten brauchte ich nämlich kein Zeitungsabonnement. Aber die FAZ überrascht mich immer wieder und fasziniert mich auf diese Weise seit fast vierzig Jahren.

Und Frau Merkel wird dadurch unsterblich. Noch kein deutscher Kanzler nach dem Zweiten Weltkrieg hat es gewagt, den Amis den Stuhl vor die Tür und gleichzeitig einen Haufen auf die Treppe zu setzen.

Seien wir einmal ehrlich! Jeder hätte doch – auch wenn es keiner Meldung wert gewesen wäre – als Überschrift eher zum Beispiel erwartet

„Merkel verspricht Trump enge Zusammenarbeit“

und sich schon beim Lesen derselben wie so oft darüber geärgert, daß ihm seine Zeitung erneut nichts Neues und Außergewönliches zu berichten hat. Als kluger Kopf benötige ich aber keine Informationen über Selbstverständlickeiten. Deshalb lese ich die FAZ.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 10.11.2016

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Die seitenfüllende Aufregung um die Trump-Wahl in den Medien ist mir vollkommen fremd. Was erwarten die Entsetzten eigentlich von der Welt und den sie bevölkernden Menschen!?

Zeit, Erich Kästner das Wort zu übergeben:

„Die Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrigläßt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
daß Cäsar Plattfüße hatte.

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.“

So geht er weiter, der Tanz  um die goldene Kokosnuß, während die Erde sich stoisch dazu dreht und dreht und dreht! Nur der Hühnerhaufen der besorgten Staatsbedenkenträger läuft hysterisch und panisch durcheinander. Damit helfen sie niemandem, im Gegenteil verunsichern sie so die ohnehin bereits Verängstigten zusätzlich. Vom Affen lernen, heißt also siegen lernen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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