wolfsgeheul.eu vom 12.10.2017

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Harvey Weinstein hatte sie offenbar alle auf seiner Hollywood-Besetzungscoach sitzen oder – dafür ist sie ja überhaupt da – vielmehr liegen!

Jetzt, da sich die Schlinge um seinen Hals immer enger – nun sogar mit Vergewaltigungsvorwürfen – schnürt, kriechen aber auch die letzten Mädels aus ihren millionenschweren Löchern, die sie sich mit vollem Körpereinsatz gegraben haben. Vorgestern outeten sich die abgehalfterten Diven Paltrow und Jolie, die mit Hilfe der Kosmetik- und Schnibbelmafia krampfhaft versuchen, den Eintausch ihrerselbst gegen Abwrackprämie hinauszuzögern, entsprechend. Kann ja wohl auch nichts mehr passieren! Solche  Schabracken würde der alternde Schwerenöter Weinstein – das wahrscheinlich bald im Knast schmorende mutmaßliche Drecksschwein – im übrigen niemals, also selbst nicht aus seiner heutigen Perspektive, anfassen. Angelina will angeblich andere danach gewarnt haben. Doch wer glaubt das eigentlich!?

Es gibt viele unseriöse Branchen. Eine davon ist der Film. Spätestens nach dem Skandal bei der BBC wissen wir, daß auch das Televisionsgewerbe dazugehört. Letztlich jdoch wird selbst keine noch so glamourlose Wirtschaftssparte mit hierachischen Strukturen frei von sexuellen Übergriffen unter besonderer Ausnutzung von Machtpositionen sein. Und wenn der Geschlechterumschwung weiter voranschreitet, werden wir wahrscheinlich in 50 Jahren überschwemmt mit Offenbarungen von armen Tattergreisen, die auf ihrem Weg nach oben irgendwann von weiblichen Vorgesetzten genötigt wurden.

Der Mensch ist schwach, und unter vielen Guten finden sich immer welche, die den einen Schritt weitergehen, um Situationen auszunutzen bzw. zum Erfolg zu kommen. Es gehören nämlich meistens mindestens zwei dazu und natürlich ein Umfeld, das in Kenntnis der Auswüchse schweigt. Sieht man also von fürderhin absolut widerlichen und verurteilungswürdigen Vergewaltigungen ab, die leider auch nicht auszurotten sind, wird sich die Welt in gleicher Weise in ihren – vom Menschen obendrein pervertierten – animalischen Kategorien weiterdrehen.

Und der Rest ist wie meistens kollektives Wegsehen.

Das entlastet den mutmaßlichen Täter Weinstein selbstredend nicht, zeigt aber die Verlogenheit unserer Gesellschaft in ihrer unverblümten Häßlichkeit. Keiner spricht von den vielen, die reinen Herzens und frei von Schuld sind. Die (ungeschriebenen) Regeln bestimmen die anderen, die Unredlichen. Man läßt sie aber gewähren. Potentiellen Opfern fehlt so die Zuversicht, immer auf einen bedingungslosen Rückhalt bauen zu können, so daß sie sich oft nicht getrauen, mit der Wahrheit herauszukommen. Und über diejenigen, die so oder so im eigenen Interesse über Leichen – auch über ihre eigenen – zu gehen bereit sind, brauchen wir nicht zu sprechen; sie sind weder schutzbedürftig noch -würdig.

Wer übrigens frei von Schuld ist, der werfe doch den ersten Stein. Ich wäre dabei.

Aber die Welt ist und bleibt schlecht! Nur, will das wirklich jemand hören? Gewarnt sollte jedenfalls sein, wer zum Vorstellungsgespräch auf einer Coach Platz nehmen soll.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 24.08.2016

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Warum steigen eigentlich unsere Krankenkassenbeiträge ständig? Altes Thema(s. auch Kolumne vom 26.10.2015) – neu aufgelegt!

Heute mittag habe ich nämlich endlich die Schuldige gefunden. Meine Briefträgerin! Nach meinem Dafürhalten maximal Mitte vierzig, bei Wind und Wetter auf dem Elektrofahrrad unterwegs, fröhlich, freundlich, gesund erscheinend und noch eine der alten Verbeamteten. Wochenlang hatte ich sie nicht gesehen, als ich sie nun wohlgelaunt und gut aussehend wiedertraf. Auf die Frage, wo sie so lange gewesen sei, kam die promte Antwort „Urlaub“ mit dem Zusatz „fünf Wochen“. Reagierend auf mein erkennbares Erstauntsein ob der Länge ergänzte sie „Na ja, zwei Wochen Urlaub und drei Wochen Kur!“. Bevor ich mich nach der Maläse erkundigen konnte, die einen solchen, von der ursprünglichen Idee her zu verordnenden, wenn medizinisch zur Erhaltung und/oder Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit gebotenen Erholungsaufenthalt notwendig werden ließ, ergänzte sie freimütig „Das mache ich jedes Jahr.“.

Das erklärt dann auch, warum sie verräterischerweise zunächst nur von einem fünfwöchigen Urlaub gesprochen hatte. Sie hat gar nichts, verlängert aber Jahr für Jahr mit Hilfe gewissenloser und korrupter Ärzte sowie ebensolcher und zusätzlich nachlässig prüfender Krankenkassen ihre Absenz auf über das Doppelte. Offenbar vollkommen ohne Arg! Während also Freiberufler, Handwerker und Unternehmer ihre Krankheiten eher verschleppen als blauzumachen, hat diese Frau erkennbar überhaupt keine Probleme damit, die Solidargemeinschaft der Versicherten mit ergaunerten, von der Gesundheitsindustrie obendrein überteuert abgerechneten Ferien zu schädigen.

Nun könnte man einwenden, daß dieser eine Fall den Kohl doch nicht fett mache. Aber da fällt mir die Gymnasiallehrerin ein, die in ihrem jährlichen, eher belästigenden denn erheiternden Weihnachstbrief einmal schrieb, daß sie ohne die Kur, die sie im Anschluß an die langen Sommerferien am Anfang des neuen Schuljahres unter großzügiger Inkaufnahme ihres Ausfalles genommen – der Begriff ist schon vielsagend und bildet leider die Realität ab – habe, die Alpenüberquerung per pedes in den nachfolgenden Herbstferien wohl nicht geschafft hätte. Die Postbotin ist Legion und leider nicht die Ausnahme von der Regel. Unser Gesundheitssystem ein Selbstbedienungsladen für die, die skrupellos genug sind, sich dort gütlich zu tun.

Na, wenn es alle so handhaben, dann ist es doch gar nicht so schlimm! Man wäre ja blöd, würde man darauf verzichten, oder!?

An genau dieser Einstellung krankt unser Wohlstandsstaat, und der Redliche ist der Dumme. Sollte das filigrane Gebäude einmal einstürzen, wird es – da kann man sicher sein – von diesen ehrbaren Gaunern aber keiner gewesen sein wollen. Es ist wahrlich nicht immer leicht, unseren Staat weiterhin für einen der Besten unter den vielen Schlechten zu halten und hartnäckig zu verteidigen. Er könnte aber noch viel besser und gerechter sein, ließe er sich nicht so auf der Nase herumtanzen. Er müßte einfach nur wieder selber denken und handeln, statt sich von mächtigen Lobbygruppen blenden und zum Jagen tragen zu lassen. Der Mensch an sich wird sich nicht ändern, aber der Staat als in gewisser Weise entpersonalisiertes, eigenständiges Wesen, muß sich seiner erwehren und die ihm übertragene Verantwortung übernehmen und seriös und kraftvoll wahrnehmen. Mit Parlamentariern und Ministern wie den dreisten Gimpeln Pofalla und Laurenz Meyer, die sich neben vielen anderen auf Kosten der Bundestagsverwaltung in bester Raffke-Manier mit teuren Meisterstücken der Marke Montblanc eingedeckt haben, während sie selbst ihrem sehr eingeschränkten Vermögen entsprechend nur herumdilettierten und leider keineswegs Meisterstücke ablieferten, wird das allerdings nicht gelingen. Der Fisch stinkt eben immer auch vom Kopf. Klingt einfach, ist aber so!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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