wolfsgeheul.eu vom 07.03.2017

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Einer der „Stammbuchverse“ von Robert Gernhardt, hier „Für die Studierenden“, lautet:

„Nur dem, der früh studieren tut,

geht es im spätern Leben gut.

Schaut euch doch die Karrieren an

von Hannibal bis Dschingis Khan.“

Der Witz des großen Dichters ist und bleibt unvergleichlich. Er selbst aber hat nach dem Abitur übrigens Kunst und Germanistik studiert. Ob er allerdings abgeschlossen hat, läßt sich im Netz nicht feststellen.

Ohne Studium lassen sich also wie uns Gernhardt lehrt auch spektakuläre Lebensläufe entwickeln. Dschingis Khan hat zum Beispiel die Mongolen geeint, war aber ansonsten ein überwiegend grausamer Eroberer, und Hannibal ging – als letztlich tragisch gescheiterter – großer Stratege und Feldherr in die Geschichte ein.

Für Krieger haben wir zur Zeit wenig Verwendung, strategich vorgehende und kluge Moderatoren, die zu einigen verstehen, dagegen bräuchten wir mehr denn je.

Martin Schulz hat bisher nichts dergleichen vorzuweisen. Weder konnte er Europa einigen noch hat er sich außerhalb der Planung seines eigenen Lebensweges als besonderer Stratege erwiesen. Überhaupt gehört er zu den öffentlichen Personen, bei denen man sich fragt, wie sie überhaupt so weit kommen konnten. Er hat keine wegweisenden Gedanken geäußert oder sich sonstwie als außergewöhliche Person hervorgetan. Er ist also weder studiert – wie auch, mit Hauptschulabschluß! – noch in irgendeiner anderen Weise herausragend. Er ist einfach nur da und verusacht nunmehr allein mit unsubstantiiertem Geschwätz bei seiner Partei eine Euphoriewoge.

Eine studierte Freundin – zu ihrer Ehrenrettung sei gesagt, daß ihr Entschluß schon lange vor Schulz gereift ist – will kurzfristig in die SPD eintreten. Grundsätzlich eine nicht zu beanstandene und respektable Entscheidung! Die Parteiendemokratie braucht an allen Ecken und Enden gute Leute. Diese Freundin äußerte nun in Bezug auf Schulz die Auffassung, daß es doch vielleicht gar nicht schlecht sei, einmal einen Unstudierten aber vielleicht trotzdem Schlauen aufs Schild zu heben und ihm eine Chance zu geben.

Da will ich ihr vom Grundsatz her überhaupt nicht widersprechen. Aber dann sollte es doch wenigstens eine respektable Persönlichkeit sein, die ihre Qualitäten auf unterschiedlichen Gebieten bereits unter Beweis gestellt hat. Ist Schulz denn etwa doch so einer?

Diesbezüglich konnte sie mich dann allerdings auch nicht schlauer machen, als ich bereits war. Letztlich ruhen also die linken Hoffnungen auf einem unbeschriebenen Blatt mit niederem Schulabschluß und ohne Akademikerstatus, das noch nicht einmal signifikante Ähnlichkeiten mit Hannibal und Dschingis Khan aufweist.

Was erwarten seine begeisterten Anhänger eigentlich von ihm?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 24.11.2016

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Es wunderte mich nicht, verlöre ich jeden Tag Leser. Nur, worüber soll man zur Zeit schreiben?

Es passiert nichts Bahnbrechendes. Trump scheint schlauer als gedacht und läßt die genauso hysterischen wie hirnlosen Mahner verstummen, das EU-Parlament betreibt in Bezug auf die Türkei Symbolpolitik, unzählige Afrikaner planen fürderhin ihren Umzug ins Paradies, in Syrien sterben jeden Tag Menschen, der großartige Herr Schulz, dessen Karriere in Europa man schon nicht verstanden hat, hält sich im Alter reif für Berlin, Frau Dr. Merkel wurschtelt weiter wie bisher und bereitet lediglich mit der SPD noch einige Wahlgeschenke vor, die Rechten können sich fortdauernd ungehindert ausbreiten und die Intelligenzia schweigt hartnäckig. Stattdessen rennen die Bekloppten weit vor dem ersten Advent auf die kommerziellen Weihnachtsmärkte und alles versinkt im dumpfen Glühweinnebel.

Letzterer muß auch hinter den täglich wechselnden hochaktuellen Konjunkturnachrichten stecken. Während man bei der morgendlichen FAZ-Lektüre noch die Überschrift „Wirtschaft bleibt zuversichtlich“ findet, darf man im Laufe des Vormittages schon auf T-Online die AFP-Nachricht „Deutsche Wirtschaft verliert an Schwung“ lesen.

Die offensichtliche Tatsache, daß selbst unsere Experten orientierungslos im Trüben zu fischen scheinen, gibt nicht gerade ein Gefühl von Sicherheit. Und sie langweilt und lähmt geradezu!

Was also tun? Ebenfalls in ablenkende Feierlaune verfallen und auf Facebook jeden Tag posten, was man wieder Tolles an sinnfreien Freizeitaktivitäten abgeleistet hat? Resignieren? Natürlich nicht! Aber was dann?

Vielleicht hülfe es uns, kämen die Menschen einmal zur Besinnung. Dafür bietet sich die kalte, stille Jahreszeit eigentlich an. Nur darf man dann nicht jede freie Minute mit irgendeinem oberflächlichen Amüsement verbringen, sondern muß sich bei guter Musik und einem Glas Rotwein einfach nur in den Sessel setzen und beispielsweise reden, ein Buch zur Hand nehmen oder schlicht seinen Gedanken nachhängen.

Wer sich dafür keine Zeit nimmt, wird fremdbestimmt früher oder später vom Strudel der Beliebigkeit verschluckt werden. Dann allerdings möge bitte keiner klagen und vorwurfsvoll behaupten, er sei nicht gewarnt worden respektive niemand habe ihm Ratschläge gegeben, die Katastrophe zu verhindern.

In diesem Sinne wünsche ich eine friedliche und ergiebige Vorweihnachtszeit.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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