wolfsgeheul.eu vom 11.07.2017

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Stille Post!

„Wir treffen uns an der Roten Flora und suchen dann unsere Chance in Pöseldorf und Blankenese!“ gab Rechtsanwalt – Kollege mag ich ihn nicht gerne nennen – Andreas Beuth, der Sprecher der Hamburger Autonomen, als Losung für die Proteste gegen den G-20-Gipfel im Vorfeld aus.

In der Weitergabe über soziale Netzwerke und entsprechende Foren im Darknet wurde daraus letztlich: „Wir Terroristen rotten uns an der Flora zusammen und suchen dann die Schanz heim, pöbeln dort und zeigen dabei keinem unsere blanke Nase.“. Diese Aufforderung haben alle vom Schwarzen Block verstanden, sich vermummt und das Schanzenviertel in Schutt und Asche gelegt.

An diesem Beispiel zeigt sich eindringlich, wie wichtig Kommunikation bzw. die lückenlose Kontrolle über sie ist. Da darf man nichts dem Zufall überlassen, will man nicht riskieren, daß die Dinge aus dem Ruder laufen. Zugutehalten mag man dem 68er Anwaltszausel Beuth, daß er die Aktivisten von heute in ihrem Auffassungsvermögen überschätzte, weil er ihnen fälschlicherweise die Intelligenz seiner Kommunarden in der Studentenrevolte unterstellt hat. Eine fatale Fehlbeurteilung, die obendrein übersieht, daß es in der heutigen Nachrichtenflut selbst den Schlaueren schwerfällt, den Überblick zu behalten.

Insofern kann man Beuth den Vorwurf nicht ersparen, daß er selbst die Hauptverantwortung dafür trägt, daß sein eigenes Viertel gebrandschatzt wurde und nicht das Nobelviertel Rotherbaum in der Nachbarschaft und/oder das weiter westlich an der Elbe gelegene Blankenese. Deshalb muß er nun auch den Hohn und Spott ertragen, den die verschont gebliebenen reichen Pfeffersäcke über ihm ausschütten.

Und bis REWE und BUDNI im Schanzenviertel wieder ihre Türen öffnen können, werden die Pöseldorfer etwas zum Schmunzeln haben, wenn der Herr Advokat wohl oder übel im benachbarten noblen Pöseldorf-Center seine Einkäufe für den täglichen Bedarf bei EDEKA und der dortigen Drogeriemarkt-Filiale erledigen muß. Vielleicht steckt ihm der eine oder andere wenigstens einen Euro zu, weil er ihn für einen Penner hält.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 02.03.2017

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Nur noch ein kurzes Wort!

Mir ist sehrwohl bekannt, daß einige meiner Leser wenig bis garnichts mit dem aufgedrehten Karnevalstreiben anfangen können und deshalb bei mancher der letzten Kolumnen sich eventuell flehend gefragt haben, wann der enthusiasmierte rheinische Schreiberling endlich mit diesem Thema aufhört. Vielleicht ist es mir aber auch gelungen, dieses Phänomen ein wenig zu erklären oder gar näherzubringen.

Heute sagte eine gute Freundin, die – allerdings auch in ihren Augen – eigentlich schönsten Momente des AKV-Theaterballes seien doch letztlich nur ein „tranceartiges Gehopse“ gewesen. Ja, diese Formulierung trifft es ganz gut, wenn man sie positiv deutet. Es fehlt nur „Gesinge“ und „Gelache“ sowie „ausgelassen“ und „laut“ um die Kurzbeschreibung perfekt zu machen.

Und die Schlauen unter denen, die in ihrer Heimat solcherart Narretei nicht kennen und erleben dürfen, wissen genau, was ihnen fehlt. Wie der Husumer Ex-Kollege Theodor Storm:

„O wär im Februar doch auch,
Wie’s andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.“

Dem ist nichts hinzufügen.

Karneval ist nämlich „eh jeföhl“ für Menschen mit Gefühl und macht auch vor denen, die gleichzeitig Verstand haben, nicht halt. Und genau deshalb sollte man solchen Mitmenschen, die närrisch für äffisch und unzivilisiert halten, eher mit Mißtrauen begegnen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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