wolfsgeheul.eu vom 31.01.2016

0
0

Was haben die Anhänger der Pegida und die Teilnehmer des Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar gemeinsam? Nichts, denken wohl die meisten! Falsch!

Beide Personengruppen haben offensichtlich einen hohen Anteil an Spießbürgern in ihren Reihen. Den Wahrig zitiert, ist ein „engstirniger, kleinlich denkender Mensch“ gemeint. Daß diese Spezies bei den Pegidisten fröhliche Urständ feiert, dürfte unstreitig sein. Aber auch diese mit Verlaub furchtbaren Juristen hecken in der Provinz Jahr für Jahr Dinge aus, die bereits von weitem nach Überkorrektheit stinken und mutmaßlich nicht unbeträchtlich von Sozialneid getrieben sind. Auf einem Auge blind fokussiert man sich nahezu ausschließlich auf die bösen Deutschen, die dort, wo es überhaupt noch theoretisch möglich ist, von ihrem Recht auf freie Fahrt Gebrauch machen möchten. Bei der Nötigung wird schon lange nicht mehr gefragt, warum gedrängelt wurde. Jeder aber, der mit offenen Augen – das sollte wohl sein – sich im Verkehr bewegt, muß doch eigentlich zugeben, daß sehr häufig eine, auf Autobahnen oft kilometerlang betriebene Behinderung durch nicht gerechtfertigte Blockierung der Überholspur solchen Übersprungshandlungen vorausgeht. Wohlbemerkt, hier geht es nicht um die Verteidigung von Rowdies, die bereits beim Entern ihres Vehikels den Vorsatz haben, in Rambomanier jeden von der Straße zu schießen, der sich ihnen in den Weg stellt. Und bei den durchschnittlich sehr viel schneller gewordenen Automobilen geht es auch nicht mehr überwiegend um die reichen Bonzenschweine, die mit ihren dicken Protzkarren dem typischen Strafrichter den neidgetriebenen Haß in die Augen schießen lassen. Jeder wird jeden Tag Opfer von nötigender Behinderung, aber die Überwachung der Rechtsfahrgebotes, geschweige denn die mögliche Ahndung dessen Mißachtung findet praktisch nicht statt. Und in dieser ohnehin aufgeheizten Stimmung spricht sich das Expertengremium für die Zulassung des Einsatzes von Dashcams im Straßenverkehr und die Zulassung der so gewonnenen Aufnahmen als Beweismittel in Gerichtsverfahren nach Unfällen aus. Damit wird mit ehernen, aus Art. 1 des Grundgesetzes abgeleiteten Grundsätzen gebrochen, die von Alters her dieserart privat und heimlich hergestelltes Videomaterial einem Beweisverwertungsverbot unterwerfen. Und außerdem wissen wir, daß zumindest die Erstinstanzgerichte(s. auch Kolumne vom 24.04.2015) schon längst einen Schritt weiter sind. Aber anstatt gerade deswegen sich eindeutig für ein generelles Verbot dieser Spitzelelektronik, die doch sowieso das Geschehen nur aus der Sicht des vermeintlichen Opfers und niemals die Vorgeschichte zeigt, starkzumachen, öffnet man dem unsäglich spießigen Treiben Tür und Tor, und jeder Fachmann weiß, daß hiermit die Büchse der Pandora geöffnet wird und der Tag nicht fern ist, daß jede noch so läßliche Sünde demnächst über diese Kameras bewiesen werden kann. Wahrscheinlich können dann bald über den Einsatz von Lippenlesern als Sachverständige auch die beleidigenden Beschimpfungen geahndet werden, die mit diesen Geschehensabläufen häufig einhergehen!? Bundesweit wehrt man sich gegen die aufkommenden Bürgerwehren, aber der kleine Hilfssheriff wird mit offenen Armen empfangen und in die gegen den widerwärtigen Raser in Position gebrachte Justizverfolgungsmaschine integriert.

Es ist genau diese Mentalität, diese Tendenz, die sich in Deutschland breitmacht und ein ganzes Land vergiftet. Vorratsdatenspeicherung ist nur ein weiterer Ausfluß davon. So richtet man eine freiheitliche Gesellschaft zugrunde. Und da können die überwiegend im Westen sozialisierten feinen Herren aus Goslar nicht mehr mit dem Finger auf die Stasikollegen im Osten der Republik zeigen. Sie sind keinen Deut besser. Eine Nation jedoch, die maßgeblich von solchen Kleingeistern beeinflußt und gesteuert wird, wird immer enger und verwundbarer für überwachungsstaatliche und diktatorische Bestrebungen. Der disziplinierte Kleinkrämer scheint eben leider immer wieder die Oberhand zu gewinnen und damit die Gelegenheit zu erhalten, Deutschland ins Elend zu stürzen.  Und als ein Pogromtrainingslager haben sich die als Biedermänner verkleideten potentiellen Nazischergen unter anderem den Straßenverkehr auserkoren. Das ist bedauerlicherweise nicht so ungehörig und abwegig, wie es sich für manchen zunächst anhören mag.

Für den Ruf „Wehret den Anfängen!“ ist es längst zu spät. Jetzt geht es vielmehr darum, noch zu retten, was zu retten ist. Dabei muß man wissen, wo die Feinde der Freiheit sitzen, und die stehen eben nicht nur jeden Montag blöd in Dresden rum, sondern stapfen zum Beispiel auch durchs Harzer Unterholz. Da kann man wirklich nur auf ein Wiedererstarken der FDP hoffen, denn welche andere Partei will tatsächlich aus dem Grunde ihres Herzens maximale Freiheit!? Glück auf!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

0
0

wolfsgeheul.eu vom 10.11.2015

0
0

„Ich wär‘ so gerne Millionär….“ singen die Ex-Thomaner der Gruppe „Die Prinzen“!

Nun müßte ich lügen, wenn ich behauptete, Geld sei mir vollkommen schnuppe. Es geht leider nicht ohne, und manchmal kommt mir schon der Gedanke, wie es wohl wäre, hätte man mehr als ausreichend davon. Aber irgendwie ist es mir auch zu profan, und dem Irrglauben, ich sei dann aller Sorgen ledig, unterliege ich nicht. Glück und Geld müssen nicht zwangsläufig einhergehen. Außerdem fehlt mir augenscheinlich nahezu gänzlich ein angeblich natürlicher Reflex, den der gerade verstorbene Philosoph René Girard wohl in seiner Theorie der Mimesis beschrieben hat. Die FAZ zitiert ihn in ihrem Nachruf am vergangenen Freitag wie folgt: „Sieht nämlich ein Mensch, wie einer seiner Gleichartigen die Hand nach einem Gegenstand ausstreckt, ist er sogleich versucht, dessen Gestus nachzuahmen.“ Nein, da schlage ich aus der Art! Man muß doch auch „jönne könne“, wie der Rheinländer sagt. Betrifft dieses Defizit nur mich? Oder sind vielleicht alle Rheinländer anders, im Sinne Girards also gar nicht „gleichartig“, sondern eher im Primatenstatus steckengeblieben? Liegt da eventuell sogar die Erklärung für den rheinischen Karneval, der übrigens morgen wieder beginnt? Das wäre eine tiefergehende Untersuchung wert.

Auch für mich gibt es aber Momente – es besteht also noch Hoffnung, daß ich doch relativ normal bin -, in denen es mich durchzuckt. Heute zum Beispiel! Da schreckt mich eine Meldung auf, daß bei Christie’s in New York ein Akt von Modigliani, Titel „Nu couché“, für rund 160 Millionen Euro an einen anonymen Bieter versteigert worden ist. Was für ein Bild! Zum niederknien! Da möchte man schon auch die Hand danach ausstrecken, wenngleich ich ehrlicherweise eingestehen muß, daß ich ohnehin nicht bis zum Schluß hätte mitbieten können. Girard hat also doch recht! Und ein Platz an meiner Wand hätte sich sicherlich finden lassen. Jetzt bleibt mir nur, darauf zu hoffen, daß der Erwerber, wenn er es erwartungsgemäß nicht als Dauerleihgabe an ein Museum geben wird, mich einmal zu sich nach Hause einlädt. Das würde mir schon reichen. Und die Hoffnung stirbt zuletzt. Ansonsten gönne ich es ihm.

„Ich wär‘ so gerne Milliardär….“! Dann setzte ich nämlich alles daran, dem neuen Besitzer den Akt abzukaufen. Aber erst im höheren Alter! Bis dahin jedoch würde ich meine Hand austrecken und es mit schönen Nackten aus Fleisch und Blut, die auch von anderen, aber erfolglos begehrt werden, so richtig krachen lassen.

Ach, Quatsch! „Ich bin recht gerne, wie ich bin….“!

Gute Nacht! Und: Helau und Alaaf!

Ihr/Euer Wolf

0
0