wolfsgeheul.eu vom 17.09.2015

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Kürzlich hat mir jemand erzählt, daß ein ihm bekannter Jungmanager einen Praktikanten nach Hause geschickt hat, weil dessen Doppelmanschettenhemd eine Brusttasche aufwies. À la bonne heure!

Diese Maßnahme ist zwar sicherlich übertrieben, ja leider sogar etwas borniert. Der Ansatz aber ist absolut richtig. Wenn Hänschen das nicht gelernt hat, braucht es Mentoren, die nicht darüber hinwegsehen, sondern dem Hans wenigstens ein paar Grundlagen nachträglich eintrichtern. Das ist nicht nur pädagogisch, sondern auch für den Auftritt eines Unternehmens, das auf so etwas überhaupt noch achtet, geboten.

Wenn man sich aber umschaut, stellt sich allerdings die Frage, ob die Nachwuchsführungskraft nicht auf verlorenem Posten steht und gegen Windmühlen kämpft. Die täglichen Modesünden sind doch augenfällig und in Zunahme begriffen.

Dabei gibt es eigentlich nur sieben Regeln, die meiner Ansicht nach, unabhängig von modischen Schwankungen in der Herrenmode, ewige Beachtung finden sollten.

Als da wären:

  1. Niemals eine Hose ohne Gürtel tragen!
  2. Nach dem großen Mode-Philosophen Lothar Matthäus gilt: „Die Schuhe müssen immer zum Gürtel passen.“, „farblich“ meint der Weltfußballer natürlich, und da hat er mal recht!
  3. S. o.: Keine Brusttasche auf Doppelmanschettenhemden!
  4. Niemals Kurzarmhemden(ohnehin nur bei Hawaiihemden erlaubt) zum Anzug!
  5. Die Manschetten müssen unter den Sakkoärmeln hervorlugen.
  6. Niemals ein Einstecktuch im selben Muster wie die Krawatte!
  7. Und eine der wichtigsten Regeln, das Schuhwerk betreffend: „No brown after six!“

Es wäre so einfach, denn wenn diese essentiellen Vorschriften allseits Beachtung fänden, wäre Deutschland von heute auf morgen eine vorbildliche Modenation. Der Rest ist Individualität, Geschmack und gute Schneiderkunst.

Jetzt höre ich schon den Vorwurf, altbacken und übertrieben konservativ zu sein, ja einer Uniformität das Wort zu reden. Nein! Es ist doch jedem heute unbenommen, sich auch in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen zu präsentieren. Das muß einem nicht gefallen, ist aber genauso stimmig. Nur, wenn man sich schon nach althergebrachten Traditionen kleidet, sollte man sich auch an die aus guten, nämlich ästhetischen Gründen überlieferten Basisregeln halten. Außerdem ist ein solches gesellschaftliches Übereinkommen gerade nicht elitär, sondern im Gegenteil sozial und verteilt die Chancen gerechter, da es Herkunftsunterschiede im wahrsten Sinne des Wortes unsichtbar macht.

Mehr verlange ich nicht! Der Rest ist Vielfalt!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 29.05.2015

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Wir haben Frühling, und früher galt die Regel, daß die Sonne es an den Tag bringt, nämlich gar prächtig anzuschauende, leicht geschürzte hübsche Mädchen und Frauen. Das gilt in gewisser Weise auch heute noch. Doch wo sind nur die bunten Röcke und Kleider geblieben? Wohin man schaut, Hosen, Hosen, Hosen!

Was ist da passiert? Haben die 68er Emanzen, denen als Beitrag zur Ästhetisierung unserer Umwelt sehr häufig eine Burka gut zu Gesicht gestanden hätte, sich tatsächlich durchgesetzt? Oder ist es – was auch eine Emanzipationsfolge wäre – als Ausdruck der Gleichberechtigung zu verstehen, wenn man dem Mann, der außer in Schottland keine Alternative hat, die Hosen wegnimmt? Oder ist eine Hose grundsätzlich und auch bei warmen Temperaturen praktischer?

Letzteres kann man wohl objektiv verneinen. Es ist doch ein beneidenswertes Privileg der Frauen, sich, wenn es heiß  wird, maximal luftig und wallend zu kleiden. Und obendrein schmückt es eine Frau, deren Körper doch ansich ästhetischer ist und dessen charmante Betrachtung – nicht geiferndes Begaffen – ein Genuß fürs Auge und Gemüt ist. Nun höre ich trotzdem schon die „Sexist“-Rufe. Der Vorwurf geht aber fehl. Es ist mir einzig daran gelegen, daß sich nicht nur unsere tote, sondern auch die lebendige Umwelt bestmöglich als Augenschmaus darstellt, weil das das Herz aller erfreut. Aufgeklärte, kluge und selbstbewußte Frauen, die keine Männlichkeitssymbole benötigen und nicht so dumm oder verbohrt sind, bei der Eroberung neuer Felder, Vorzüge und Platzvorteile aufzugeben, werden mir im übrigen sicherlich recht geben und tragen bedenkenlos und stolz Rock. Es kann – Geschmack hin oder her – doch niemandem Gefallen, Frau Dr. Merkels spacke Hosenanzüge zu sehen. Mutmaßlich sähe sie in einem Kostüm oder Kleid viel besser aus, und sie würde uns obendrein den Anblick ihrer nicht gerade vorteilhaften Körperkonturen ersparen. Außerdem dürften dann endlich die Damen in ihrem Umfeld, die wohlgestaltet sind, auch wieder zum schöneren und attraktiveren Kleidungsstück greifen, statt sich, wie es offensichtlich ist, der Hosenanzugsdoktrin unterwerfen zu müssen.

Und dann ist da noch die modische Unart, unter einem sogar meist kurzen Röckchen Leggings zu tragen. Was soll das denn!? Ist das Feigheit? Aber wenn ich nicht Gefahr laufen will, daß mir unter den Rock geschielt wird, dann wäre es besser, gleich zur Hose zu greifen, die dann allemal noch besser aussieht. Außerdem ist es inkonsequent, unterminiert es doch im wahrsten Sinne des Wortes die unbestreitbaren Vorzüge eines Rockes bei warmer Witterung.

Mit Grönemeyer stimme ich also laut an: „Gebt uns den Rock zurück, wir brauchen eure Hosen nicht!“.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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