wolfsgeheul.eu vom 28.08.2016

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„Ohne Moos nix los!“ Hat das je gestimmt? Ich glaube nicht. Vielmehr galt meines Erachtens immer schon eher „Ohne Moos geht’s erst richtig los!“.

Die entscheidende Frage lautet doch, warum gerade Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, häufig, obwohl dies theoretisch möglich wäre, mit ihrem Budget nicht auskommen. Die Antwort liegt im Konsumverhalten. Da werden falsche Prioritäten gesetzt und es wird zuwenig längerfristig gedacht. Bei Verbrauchsgütern wird trotz gleichguter Derivate unnötigerweise auf (vermeintliche) Qualität gesetzt, und bei solchen des dauerhafteren Gebrauchs rennt man jeder Mode nach und kauft irgendeinen Schund, dessen Haltbarkeit derartige Produkte in die Nähe von Wegwerfartikeln rückt. Statt hier zu warten und zu sparen, muß der Kauf sofort erfolgen, was am Ende teurer kommt, als auf Nachhaltigkeit zu setzen. Es fehlt an der Planung eines soliden Aufbaus, also letztlich an Intelligenz und Geduld. Das gepaart mit einem Mangel an grundsätzlicher Bereitschaft zum Verzicht, zieht früher oder später jede Haushaltskasse ins Minus. Als Getriebene der Werbung und bedenken- bzw. widerstandslos übernommener gesellschaftlicher Strömungen und Zwänge kommen sie damit niemals auf einen grünen Zweig.

Beispiel gefällig? Heute morgen entdecke ich in meinem Sonntagsanzeigenkäseblättchen eine Anzeige für ein Nagelstudio, das dem einen Rabatt von 10,00 Euro verspricht, der diese ausschneidet und bei einem Besuch bis zum Ende des kommenden Septembers vorlegt. Ein stattlicher Nachlaß, denkt man!

Aber was kostet eigentlich eine solche Behandlung? Die sogenannte Neumodellage kostet laut Internet schnell rund 40,00 Euro. Wow! Und jeder Straßstein kostet ab 1,00 Euro und jedes Handdesign pro Finger ca. 3,00 Euro Aufpreis! Abgesehen davon, daß es kaum etwas Überflüssigeres, Häßlicheres und Primitiveres gibt, als diese bunten Fingerkrallen, muß man erkennen, daß hier Tarife aufgerufen werden, die sich Geringverdiener eigentlich gar nicht leisten können dürften. An welchen Händen aber sieht man diese verunstaltenden Kunstkatastrophen zumeist? An solchen – und das ist kein böses Vorurteil – von genau dieser Personengruppe! Anstatt sich also, wenn man das überhaupt will, einen einfachen Nagellack zu kaufen und die gewünschte Farbe selbst aufzutragen, sitzen die Menschen mit zuviel Zeit und zuwenig Geld in den Schaufenstern der Nailartists und lassen die Scheine nur so durch die entästhetisierten Finger gleiten. Das kann doch nicht gutgehen!

Wir machen uns oft gar keine Vorstellung über die zahlreichen unsinnigen Möglichkeiten, sein nicht vorhandenes Geld zu verprassen. Andere Formen des „Körperschmucks“ wie Tattoos, Piercings und Brustvergrößerungen – warum wollen eigentlich so viele Frauen aussehen wie das grausige Kunstprodukt Gina-Lisa Lohfink? -, die ebenfalls nicht unbeträchtliche Beträge verschlingen, fallen auch unter diese Kategorie, haben aber wenigstens den Vorteil – ich sehe es allerdings sogar als Nachteil -, daß sie bleibender sind.

Da hören wir das ständige idiotische Lamento vom Auseinandergehen der Schere zwischen arm und reich! Wer jedoch rein gar nichts dafür tut, irgendwann einmal vermögender zu werden, ist doch selbst schuld. Und weil das immer so war und sich in unserer verzichtsverneinenden Spaßgesellschaft erst recht nicht wandeln wird, bleibt alles wie es ist, …………… nur bunter …………. aber leider trotzdem nicht schöner!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 11.07.2016

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Jetzt treibt unser Bundesjustizminister die nächste Sau durch’s Dorf!

Nein, ich meine selbstredend nicht, wie böswillige Naturen denken könnten, die phantastische Nathalie Wörner! Er hat sich nun vielmehr mit den Stalking-Opfern die nächste wichtige Gruppe vorgenommen. Heiko Maas, der kleine, stolze Rechts-Robin-Hood, legt ein bemerkenswertes Tempo vor und konzentriert sich dabei zielsicher auf die wichtigsten Problemfelder seines Ressorts und somit auch unseres Landes. Nachdem er mit seiner unnachahmlichen, selbstlosen Kampfeslust für die bisher unerhörterweise – wie konnte das in einem vorgeblich so zivilisierten Staate wie dem unseren überhaupt passieren, fragt man sich, nachdem er uns die Augen geöffnet hat, entsetzt – vollkommen vogelfreien Frauen endlich ein Sexualstrafrecht durchgeboxt hat, das zum Beispiel sexuelle Nötigungen und Vergewaltigung erstmalig unter Strafe stellt, widmet er sich, ohne sich eine Verschnaufpause zu gönnen, dem nächsten höchst virulenten Thema. Bewundernswert!

Wie muß man sich das rastlose und aufregende Leben dieses Ausnahmepolitikers, der auch die grandiose Mietpreisbremse verantwortlich durchgeboxt hat, vorstellen? Natürlich steckt hinter jedem erfolgreichen Mann eine ………………………….. Frau. Ein kleiner Dialog aus der peinlichen, aktuellen B-Movie-Erotik-Romanze „Der mit dem Unterleib denkt“ gibt eine Ahnung. Sie(strahlend herabschauend): „Du, Maasi, weißt Du eigentlich, wie viele prominente Freunde von mir täglich Opfer von Stalkern werden? Das ist so furchtbar. Kannst Du da bitte ganz schnell ‚was gegen machen!? Es soll Dein Schaden nicht sein. Bussi, Heiköchen Popöchen!“! Er(geblendet aufschauend): „Du bist ja so klug, mein Bärchen! Es stimmt, Stalking stellt bisher auch einen total rechtsfreien Raum dar. Warum ist mir das bisher nicht aufgefallen? Danke, Bussi! Gleich morgen lege ich los! Aber vorher ……………………!“! Den Rest möchte ich uns ersparen.

Heiko Maas, ein Musterbeispiel für einen eher schwachen Juristen und ein reines Symbolpolitikerjüngelchen!

Wann erkennt endlich jemand, daß wir nicht ständig neue und schlechte Gesetze benötigen, sondern allein die auch und noch vorhandenen guten nur richtig anwenden müssen!? Exemplarisch hat sich diese Methode bei unserem über einhundert Jahre alten Bürgerlichen Gesetzbuch phantastisch bewährt, und zwar nicht, weil es – wie auch? – alle Veränderungen vorausgesehen hätte, sondern von seinem hohen Abstraktionsgrad(s. auch Kolumne vom 02.06.2015) her in der Lage war, moderne, zur Zeit seiner Entstehung naturgemäß unbekannte Rechtsverhältnisse gleichfalls zufriedenstellend zu lösen.

Die Parlamentarier wären gefragt, dem populistischen Treiben in der Legislative einen Riegel vorzuschieben und dafür Sorge zu tragen, daß sich die verantwortlichen Minister den wirklich wichtigen Themen wie Organisierte Kriminalität, Extremismus, Steuervermeidung und -betrug, Schwarzarbeit, Konzernsteuerrecht, Abrechnungs- und Subventionsbetrug etc. nüchtern-sachlich und konzentriert zuwenden. Was jedoch kann man von Claqueuren und Stimmsklaven erwarten!? Leider nicht viel! Und wo bleibt die kompetente Beratung von außen!? Auch negativ! Denn entweder redet sie den Mächtigen nach dem Munde oder wird nicht gehört bzw. gar verteufelt wie in personam beim Bundesrichter und Honorarprofessor Dr. Thomas Fischer, der als bewundernswerter, locker und amüsant aber äußerst kundig parlierender Don Quijote durch die Sexualstrafrechtsreformdebatte geritten ist und überwiegend Sturm geerntet hat, geschehen. Man darf gespannt sein, wie lange DIE ZEIT – hier könnte sie Niveau beweisen und dringend notwendige Standhaftigkeit gegen dümmliches Shitstormen demonstrieren – ihn sich als Kolumnisten noch leisten will. Die mahnende Stimme der Vernunft und Besonnenheit ist jedenfalls kaum mehr gefragt. Mit den gefletschten Zähnen der Empörung muß man sich heute in die „Sachpolitik“ stürzen und darf dabei auch gerne per vorauseilendem Judiz – der gleichfalls geistig minderbemittelte Zwilling des vorauseilenden Gehorsams, eine hervorstechende Doppelbegabung, die bei Politikern neben Dummheit besonders häufig anzutreffen ist – auf nebulöse und unausgegorene Verfahren wie die Causa „Lohfink“ exemplarisch zurückgreifen.

Inkompetenz fördert also Inkompetenz, und so müssen wir wohl realisieren, daß alles seichter und nicht mehr viel vorangehen wird. Schmierenkomödianten allerorten! Grunewood im Reichstag! Unsere Politikerdarsteller haben sich deshalb konsequenterweise auf den Kitsch- und Schundfilm verlegt und sind des seriösen Fernsehspieles kaum mehr mächtig. Insofern ist die Maassche Liebesbeziehung geradezu exemplarisch. Das Volk bekommt halt das, was es verlangt und verdient. Wir werden mit den Folgen leben müssen.

Küßchen Nathalie, Küßchen Heiko ins lustschwanger brodelnde Berlin! „Wider die Stalker!“ oder für euch verständlicher „Auf sie mit Gebrüll!“!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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