wolfsgeheul.eu vom 26.07.2016

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„Schwiegermutter entführt“ titelt Bild-Online heute.

Im Ranking der dümmsten Verbrechen dürfte diese Tat einen der obersten Plätze sicher haben. Berni Ecclestone, der britische Formel 1-Milliardär, soll die Mutter seiner langbeinigen brasilianischen „Jungfrau“ mit 33 Millionen Euro auslösen. Wie gut, daß der Mann stinkreich ist. Das versetzt ihn in die Lage, den Entführern zum Beispiel das Doppelte zu bieten, wenn sie sie behalten. Geld öffnet eben doch Türen zur Glückseligkeit und dauerhaften Ruhe. Bis zur nächsten Frau natürlich nur!

Aber was schert uns dieser kleine Gernegroß(kriminelle)! Wenden wir uns noch einmal dem Osten zu, um ihn näher zu verstehen.

Chemnitz, die Partnerstadt Düsseldorfs, hat seit dem Wochenende einen Aufreger. Der dortige Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Umweltschutz hat bei einer Gaudi-Regatta mit mehr oder weniger schwimmenden Objekten Marke Eigenbau auf dem schönen Schloßteich teilgenommen. Er mit guter, bodybuildinggestählter Figur, also durchaus ansehnlich, und die Mannen seiner Crew waren in blau-weiß-gestreiften Retrobadeanzügen angetreten und Photographen durften und konnten ihn derart gewandet abschießen. Jetzt tobt eine große öffentliche Diskussion, ob sich eine Amtsperson so seinen Untertanen zeigen darf. Nun muß man sagen, daß der Mann(Jahrgang 60) selbst eigentlich keine Sympathie und keinen Respekt verdient. Mit klassischer DDR-Karriere als furchtbarer (Diplom-)Jurist, eine Ausbildung, die ohne Systemnähe- und treue gar nicht möglich war, hat es der clevere und unverbesserliche Altkommunist  wie auch immer leider nach der Wende sogar in die bundesdeutsche Justiz, genauer zur Staatsanwaltschaft und weiter zum Land- und Amtsrichter geschafft. Traurig genug, daß so etwas kurz nach der Wende möglich war! Die Wahl ins politische Amt war dann allein der Demokratie und seiner konsequenten Mitgliedschaft in der Partei Die Linke geschuldet und muß deshalb akzeptiert werden, wenngleich solche Menschen in diesen Positionen eigentlich nichts zu suchen haben und eine Schande für das Amt darstellen. Ansonsten scheint er jedoch ein durchaus lustiger Vogel zu sein, was sich auch durch seine Präsidentschaft in einem Chemnitzer Karnevalsverein zeigt. Als Rheinländer ist man da schon fast bereit, beide Augen zuzudrücken, selbst wenn man weiß, daß der sächsische Fasching wenig niveauvoll, unmusikalisch und nur in Maßen lustig ist. Damit unterscheidet er sich aber nicht vom Erscheinungsbild in anderen Nichtkarnevalsregionen Deutschlands.

Unabhängig von der betroffenen Unperson steht aber die Frage: Darf ein Bürgermeister so auftreten? Ja, ja und nochmals ja, liebe Chemnitzer Spaßbremsen! Wer zum Lachen in den Keller geht, regiert deswegen nicht automatisch besser! Ein Stadtoberer ist gut, wenn er etwas kann und bewirkt. Hat er dabei noch Humor, dann macht es sogar Freude, ihm dabei zuzuschauen. Denk ‚mal drüber nach, Chemnitz! Mit der richtigen Einstellung, würde so manches vielleicht besser laufen!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 22.06.2016

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„Mein Rechtsanwalt hat seine Verschwiegenheitspflicht verletzt. Selten so gelacht!“!

Endlich einmal ein lockerer Mandant mit Humor! Man soll doch nicht alles so tierisch ernst nehmen. Das dachte sich wahrscheinlich auch der Aachener Karnevalsverein(AKV), dessen langjähriger Präsident Rechtsanwalt und FDP-Regionalpolitiker ist, als er auf der Suche nach einem neuen Ritter für den „Orden wider den tierischen Ernst“ jetzt bei Dr. Gregor Gysi fündig wurde. Nach dem Plagiator zu Guttenberg und dem unerträglichen Kläffer Söder nun ein (DDR-)Rechtsanwalt und Bundespolitiker, der bis heute unter dem Verdacht steht, dem damaligen Unrechtsregime Mandantengeheimnisse verraten zu haben, als Stasiinformant tätig gewesen zu sein und fortdauernd daran mitzuarbeiten, SED-Vermögen zu verschleiern! „Kleiner Mann – ganz groß“! Eine tolldreiste Entscheidung des Lackschuhtollitätenvorstandes im Karneval der schönen Kaiserstadt.

Ja, ich weiß, es gilt die Unschuldsvermutung. Daß aber Gysi im Positiven wie im Negativen mit allen Wassern gewaschen und ihm nahezu alles zuzutrauen ist, hat er sich selbst zuzuschreiben. Er wird nämlich nicht müde, uns das tagtäglich zu beweisen. Deshalb wiegt der böse Verdacht bei ihm zumindest moralisch schwerer. Nun können wir alle nicht verhindern, daß Herr Dr. Gysi bis heute seiner Anwalts- und als demokratisch gewählter Vertreter einer nicht verbotenen Partei seiner Parlamentstätigkeit nachgeht. Auch wird kein vernünftiger Mensch leugnen wollen, daß er ein begnadeter Rhetoriker und ein intelligentes Haus ist. Wenn es jedoch um besondere Ehrungen geht, sollte bei diesem Mann Zurückhaltung geübt werden, denn sein berufliches Leben – nicht vergessen sollte man auch seine vordergründig mit der Bonusmeilenaffäre begründete, aber eher feige Flucht vor der Verantwortung im Stile Lafontaines als Senator in Berlin – stellt dezent gesprochen kein Ruhmesblatt dar. Das kann einen natürlich nicht daran hindern, ihn gleichwohl hier und da begeisternd und brilliant zu empfinden. Aber Orden, welcher Art und Güte auch immer, dürften – man muß eine Persönlichkeit doch in ihrer Gesamtheit würdigen können – ihm meines Erachtens nicht verliehen werden. Dessen ist Gysi definitiv nicht wert.

Ein weiterer katastrophaler Fehlgriff des AKV und eine Verhöhnung der mutmaßlichen Opfer des sogenannten Rechtsanwaltes der DDR. Dieses Desaster erscheint umso unverständlicher, wenn man bedenkt, daß ein untadeliger Kollege es verantwortet.

Darüberhinaus wird man jetzt mit Spannung beobachten können, ob sich gegen den Ordensritter Gysi ähnlicher Protest erheben wird wie gegen Dr. Söder. Werden die „Amigos“, die bekannteste und beste Karnevalsgesangsformation in Aachen, wieder die Fernsehveranstaltung boykottieren? Und – noch interessanter – werden die linken Gruppierungen aus Aachen wieder einen „Jeisterzoch“(s. Kolumne vom 25.01.2016) zum Protest veranstalten? Oder wird gar die ARD respektive der WDR sich weigern,  die Ordensverleihung im TV zu übertragen? Meine Prognose: Nein! Denn meistens wird bei uns doch bei Linken und Rechten mit zweierlei Maß gemessen.

Aber eines gilt weiterhin: Es gibt keinen größeren Verrat für Rechtsanwälte an deren Mandanten als die Verletzung der anwaltlichen Schweigepflicht, nicht wahr Herr „Kollege“ Dr. Gysi.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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