Vernebelt vegetarisches Essen die Sinne, wenn es um die Wurst geht?
Man könnte es denken, denn heute auf Seite 25 der FAZ wird ein Herr Christian Rauffus wie folgt zitiert:
„Ernährungsphysiologisch ist die Wurst nicht so der Brüller“ oder „Abgesehen davon, dass eine Wurst unzweifelhaft eine leckere Sache ist, gibt es ja nicht viel Positives, was daran auszuloben ist.“
Vom falschen Gebrauch des Wortes „ausloben“ – zuviel Gemüse schlägt vielleicht auch auf das Sprachzentrum – einmal abgesehen, stellt sich die Frage, was macht der Herr Rauffus denn beruflich, daß er solch‘ lockere Antifleischparolen absondert.
Er ist überraschenderweise Geschäftsführer und Inhaber des Wurstherstellers Rügenwalder Mühle, der inzwischen(s. auch Kolumne vom 17.07.2015) wohl rund 20 Prozent seiner Produktion im vegetarischen Bereich vollzieht und nach seiner Aussage in zwanzig Jahren eventuell sogar gänzlich ohne Fleisch arbeiten wird.
Das macht natürlich die Rügenwalder in den nächsten zwei Jahrzehnten zum absolut kompetenten Fleischproduzenten, der mit Begeisterung und Leidenschaft für sein Wurstprodukt und dessen Qualität stehen wird.
Machen wir es doch dem Judas Rauffus leichter und verhelfen ihm viel schneller zu einer einhundertprozentig fleischlosen Produktion, indem wir ihm ab sofort seine Teewurst nicht mehr abkaufen. Jeder gute Metzger produziert im übrigen ein besseres Produkt dieser Sorte. Wir brauchen die Rügenwalder nicht als Lieferanten, sondern nur ihren Namen als Bezeichnung.
Nieder mit der Rügenwalder Teewurst!
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf