wolfsgeheul.eu vom 18.05.2017

1
0

„180,00 Euro“!

Soviel muß eine Frau in Burka ab heute maximal an Bußgeld bezahlen, wenn sie in Österreich freihändig Fahrrad fährt. 30,00 Euro für die Veloakrobatik und bis zu 150,00 Euro für die Vollverschleierung. Kunstvolles Pilotieren des Drahtesels war schon immer verboten, das öffentliche Burkatragen für Frauen jedoch erst seit gestern. Unklar ist noch, ob die neue Vorschrift – es wäre einen Versuch wert – auch für Männer gilt. Weibliche Wesen im Kleiderkäfig aber müssen ab sofort zu Hause bleiben, falls sie das vom faschistoiden Bergchristen so verhaßte Gewand nicht ausziehen wollen oder dürfen, wenn sie vor die Türe gehen.

Die Gesinnungsfaschisten – siehe auch Kolumne vom 23.04.2017 – in der Alpenrepublik kriegen mehr und mehr Oberwasser. Das ganze wird als Teil eines sogenannten Integrationspaketes verkauft bzw. verbrämt. Nur die Grünen waren aus guten Gründen dagegen; die Nein-Stimme der FPÖ resultierte dagegen eher aus dem (geheimen) Wunsch, diese brandgefährlichen schwarzen Islam-Weiber am liebsten gleich standrechtlich erschießen zu dürfen.

Die rot-weiße Fahne flattert uns voran. Waren die Franzosen zwar auch Vorreiter auf diesem unsäglichen Irrweg, steht jetzt durchaus zu befürchten, daß wir es früher oder später – vielleicht sogar auf Initiative der hilflos vor sich hingschlingernden SPD auf der Suche nach Stimmen bei den Aufgebrachten am Rande – dem ehemaligen Waffenbruder gleichtun. Da mögen allerdings die FDP und Grünen vor sein!

Woher kommt der aktuelle Hang zu Intoleranz und Hysterie? Von den ohnehin nur wenigen vollverschleierten Frauen geht zumindest bisher keinerlei Gefahr aus. Wir kriminalisieren also diese (armen) Frauen und treiben sie, anstatt sich mit ihnen zu konfrontieren – wo sind eigentlich unser Vertrauen in ein gutes Vorbild und unsere, denn gut‘ Ding will auch bei der Integration Weile haben, Geduld geblieben? – und bestenfalls sogar auseinanderzusetzen, zusätzlich in die Isolation. Damit ist niemandem geholfen, außer daß die aufgebrachte blöde Volksseele beruhigt wird. Der rechte Wutbürger diktiert also der Regierung, wie sie Freiheit buchstabieren soll und darf. Und der mehrheits- und machterhaltsfixierte Politiker läßt sich beinahe widerstandslos vor deren Karren spannen und verhökert nach und nach die Grundwerte unserer freien Demokratien, ohne auch nur den ernsthaften Versuch zu unternehmen, dem fehlgeleiteten Volk zu erklären, wo die Grenzen des Mach- und Wünschbaren liegen, damit wir das erhalten, was uns seit über siebzig Jahren friedlich und groß gemacht hat.

Die braunen Wolken am Horizont mehren sich. Wehret den Anfängen, wenn wir nicht alle demnächst im Scheiße-Regen stehen wollen. Übrigens kaufe ich mir demnächst wohl eine flotte  Burka für den – wenn ich da überhaupt noch hin will – nächsten Österreichbesuch, solange sie noch legal erhältlich sind. Und das Freihändigfahren lasse ich mir ohnehin nicht vermiesen und nehmen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

1
0

wolfsgeheul.eu vom 01.09.2016

0
2

Selbst Kinder wünschen sich nicht, daß sie einen Troll hätten. Dafür ist dieses Fabelwesen nun doch zu häßlich, groß und unheimlich.

Gestern abend nun meldet sich mein Sohn aus dem heißen Kairo, wo er beruflich weilt, per WhattsApp – sind die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten nicht unglaublich und, richtig eingesetzt, wunderbar!? – und äußert die Vermutung, ich könne Opfer eines Trolls sein. Instiktiv schaute ich mich um, konnte aber im dunkleren Teil des Raumes niemanden entdecken. Aufkommende Sorge oder Ratlosigkeit vermied er aber mit folgendem Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur) .

Auch wenn es zu meiner Kolumne nicht ganz paßt, weil sich das Trollphänomen wohl eher in sozialen Netzwerken, Blogs oder Ähnlichem abspielt, meinte er also eine Person, die Kommunikation im Internet behindert, indem sie sich hartnäckig mit provokativer Art und destruktiver Zielrichtung immer wieder zu Wort meldet. „Wat et all jift!“, ruft der Düsseldorfer erstaunt aus. Früher nannte man so jemanden vielleicht „Querulant“. Jedenfalls müssen Menschen mit diesem Leiden über viel freie Zeit verfügen, was im Web nahezu rund um die Uhr bedeutet.

Warum erzähle ich das? Am gestrigen Tage trat über die Kommentarfunktion ein Thomas F. in Erscheinung und äußerte sich sowohl hinsichtlich meiner Person, als auch zu meiner vorgestrigen BAP-Kolumne gelinde gesagt kritisch und äußerst polemisch. Auf meine erste Reaktion, daß ich auf anonyme Zuschriften prinzipiell nicht eingehe, kam prompt der (angebliche) Nachname „Freytag“. Schade, dachte ich, der Thomas Freitag wäre mir lieber gewesen. Daraus entspann sich aber ein kleines Geplänkel, welches sich zu einer Kaskade von insgesamt sieben Kommentaren – nachzulesen unter dem Beitrag vom 30.08.2016 – ausweitete. Den letzten der Gegenseite – nur eine Fortsetzung der bisherigen – habe ich versehentlich bei der Transaktion, den Absender fortan in den Spam-Ordner umzuleiten, gelöscht. Während ich anfänglich noch dachte, ich hätte nur einen glühenden BAP-Fan beleidigt, der, weil BAP-Fan, die sonstigen Zusammenhänge nicht verstehen konnte, verdichtete sich mehr und mehr, daß es dem Schreiber nicht ausschließlich darum ging. Außerdem war es verblüffend, wie schnell er reagierte, was nur jemand kann, der mit seinem Computer verwachsen sein muß. Vielleicht war es also doch ein Troll? Mit Freude und um mir einen modern jugendlichen Anstrich zu geben, habe ich ihm vorsorglich  den Roten Hering  ><((((*> geschickt, so wie es die Wikipedia-Hausapotheke empfiehlt, um solche Typen zu brandmarken und abzuschütteln. Mir lag daran, diese neue Erfahrung mit meinen Lesern zu teilen.

Gleichzeitig mußte ich aber auch an meine Kolumne vom 22.02.2016 denken, in der ich die Art und Unzulänglichkeit unserer heutigen Kommunikation beklagt habe. Vielleicht ist nämlich das Trolltum verbreiteter als man denkt, und es ist gar nicht Oberflächlichkeit und Unfähigkeit, die Flut der Nachrichten korrekt zu verarbeiten, oder ein Mangel an Vermögen bzw. Willen, sich über Begrifflichkeiten und Themen zunächst ausreichend zu verständigen und zu synchronisieren, bevor man wild drauflos disputiert und doch eigentlich aneinander vorbeiredet!? Kann es sein, daß die Isolationsfolter im Computerkabinett letztlich erst den wunderlichen Eigenbrödler hervorbringt und fördert, der dann seinen aufgestauten Unmut im Netz verbreitet und an anderen wahllos ausläßt? Wenn dem so wäre, bekämen wir zwangsläufig und unaufhaltsam mehr Probleme. Sind das evtl. auch die verschrobenen Geschöpfe, die in allem und jedem eine Verschwörung vermuten? Und wie weit sind dann diese Personen davon entfernt, falls sie überhaupt noch ansatzweise am öffentlichen Leben teilnehmen, zum Beispiel die AfD zu wählen?

Ist also das umsichgreifende Trolltum von Internet-Junkies der Kern allen Übels in unserer leidenden verbalen und sonstigen Interaktion? Man sieht, daß das kleine lustige Intermezzo von gestern möglicherweise ein weites Feld öffnet. Es wird aber leider nicht viel geben, was dem entgegenzusetzen wäre. Vielleicht sollte man jedoch bei manchen gar nicht erst versuchen, zu argumentieren, weil es ohnehin keinen Sinn macht, da der Nörgler gar nicht bereit ist, sich überzeugen zu lassen. Er will nämlich nur Stänkern und sich nicht auseinandersetzen. Beherzigen wir demnach durchaus in geeigneten Fällen den Vorschlag aus der Kolumne vom vergangenen Montag, auch einmal die Hüllen der feinen Umgangsformen fallen zu lassen, und zeigen diesen Typen durch Ausgrenzung, wie weit sie sich von der Gesellschaft entfernt und selbst isoliert haben, und antworten einfach nur mit dem Roten Hering  ><((((*> . Gefällt mir irgenwie das Tier!

Gute Nacht, auch den rötlichen Heringsschwärmen, für die es nie zu spät ist, wenn sie sich unwohl, weil ausgestoßen, in und mit ihrer Rolle vorkommen, wieder auf schillerndes Silber zu wechseln!

Ihr/Euer Wolf

0
2