wolfsgeheul.eu vom 16.06.2017

0
1

Wir haben über ihn gelacht, wir haben uns über ihn geärgert. Damit ist es nun endgültig vorbei.

Helmut Kohl ist tot. Er möge in Frieden ruhen. 

Man durfte ihn nicht mögen, aber Respekt mußte und muß man ihm objektiv in vielfacher Hinsicht zollen. So hat er sich um Europa verdient und als Vater der Einheit unsterblich gemacht, denn er hat die Gunst der Stunde genutzt und beherzt zugepackt, als nicht wenige lieber den unheilvollen dritten Weg beschreiten wollten. Er war ein Machtmensch, der noch wußte, was es heißt, für sein Vaterland Verantwortung zu übernehmen. In einigem also ein Vorbild!

 

Es ging eine Birne auf Reisen,

So manchem schien sie hohl,

Doch als es zu schmieden galt das Eisen,

Da stand er am Amboß, der Helmut Kohl.

 

Es hat nämlich so manche Birne

Wohl einiges im Hirne

Und ihr dicker Bauch,

Der denkt halt auch.

 

 

Danke und adieu, Herr Altkanzler!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
1

wolfsgeheul.eu vom 14.03.2017

1
0

„Blödsinn“!

Es freut mich sehr, daß die gestrige banausige Kolumne meinen Freund und den Weinkenner Harald Klein offensichtlich so sehr auf die Palme gebracht hat, daß er sich erstmalig zu einem genauso launigen wie kundigen Kommentar, den ich sehr zur Lektüre empfehle, herausgefordert fühlte, obwohl er sich geschäftlich mit vollem Programm im schönen Tel Aviv aufhält. So geht – im wahrsten Sinne des Wortes – geistvolle Auseinandersetzung! Genau diese Begeisterung für das Feine schätze ich unter anderem an ihm, und ich lerne viel, was aber nicht zwingend bedeutet, daß ich immer versuche, es ihm gleichzutun. Der gemeinsamen Leidenschaft für die guten und schönen Dinge tut das keinen Abbruch, und jeder setzt halt andere Schwerpunkte.

Die tatsächliche Herkunft des angesprochenen Weines bringt mir übrigens einen netten Witz in Erinnerung, der sich um die Person von Helmut Kohl rankt. Dieser soll dem humoresken Ondit  folgend beseelt von der durch sein hohes Amt neu gewonnenen Internationalität am Kabinettstisch von seinem Wanderurlaub im österreichischen Stanton geschwärmt haben, woraufhin man ihn freundlich-kollegial darauf hinwies, daß es sich wohl um die Gemeinde St. Anton gehandelt habe. Der Altkanzler – entgegen sonstiger Erfahrungen mit ihm – zeigte sich einsichtig und berichtete als gelehriger Schüler im Jahr darauf ebenso freudig von seinen erholsamen Tagen beim Wandern in der St. Eiermark.

Mich hat Herr Gernhardt inspiriert, weil wir neben Holland und Frankreich auch in Deutschland dieses Jahr sehr entscheidende Wahlen erwarten, die uns Aufschluß darüber zu geben versprechen, wie tief das rechte Virus inzwischen in Europas Organismus eingedrungen ist. Bleiben wir also beim Wein!

Neue Schläuche  

Da liegt er nun, der alte Wein,

In der verstaubten Flasche

Und wartet in sein Ende rein,

Da er wird zu Asche.

Es ist der Weg des irdnen Seins,

Dies gilt’s zu akzeptieren.

So funkt man denn auch Gott nicht rein

Und läßt es halt passieren.

Nur manche finden Spaß daran,

Zu hindern den Gang der Gebräuche,

Und füllen die alte Brühe dann,

Hinein in neue Schläuche.

Auch wenn es vielleicht verwegen klingt, hoffe ich sehr, daß der liebe Gott Harald Klein und mir noch so manche Gelegenheit schenken wird, dreißig Jahre alte Weine, die zu Beginn schon gut waren und zwischenzeitlich nur noch besser geworden sind, gebührend zu würdigen und zu verkosten. Am liebsten einen, der erst noch gekeltert werden muß!

Aber politisch wünsche ich mir, daß die, die uns heute bereits seit langem umgekippten, firnigen Wein in neuer Flasche verkaufen wollen, damit keinen Erfolg haben werden. Am meisten Hoffnung setze ich dabei auf die Grande Nation. Wo, wenn nicht dort, sitzen die echten Weinkenner!? Es wäre doch gelacht, würden die Franzosen als Connaisseure mit der Le Pen-Cuvée „Adolf Hitler“ nicht das einzig Richtige tuen. Sie ausspeien!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

1
0