wolfsgeheul.eu vom 08.11.2017

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Wo da Phone?

Achtundvierzig Stunden durfte ich mir diese Frage stellen. Nun könnte man Unverständnis darüber äußern, daß eine renommierte Firma der Telekommunikationsbranche derartig lange braucht, um eine Havarie, die immerhin den gesamten Großraum Aachen betroffen hat, zu beheben, aber dazu bin ich nicht Techniker genug, um das wirklich beurteilen zu können. Auch gäbe es Anlaß, sich als Geschäftskunde über die nicht vorhandene Informationspolitik der Vodafoner zu beschweren, denn es waren ja nicht nur die Telephonie, sondern auch das Telefax und insbesondere das Internet außer Betrieb.

Aber etwas anderes liegt mir am Herzen. Obwohl man sich in der heutigen Zeit relativ problemlos mit den genialen Smartphones über Wasser halten kann, fühlt man sich ohne das computergestützte weltweite Netz trotzdem wie amputiert. Die Reduzierung des Rechners auf seine reine Schreibmaschinenfunktion stellt eine psychologische Schwächung dar, die das gewöhnliche Arbeiten wider jede Vernunft immens behindert.

Eine geradezu erschreckende Erkenntnis! Denn objektiv bestand kein Anlaß, das Leben nicht fast normal weitergehen zu lassen. Versklavung durch Technik! Und mir fehlt bis jetzt jedweder Ansatz, wie man sich aus diesen Fesseln lösen könnte. Jedenfalls fühle ich mich wie befreit, seit der Rooter wieder läuft.

Gleichwohl werde ich den Namen meines Haus-und-Hof-Providers zukünftig anders lesen:

„fauteàphone“!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 09.05.2017

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Mein Kommentar zu den Wahlen: Der „Chulz-Zug“ – danke Titanic und Sonneborn – ist havariert!

„Feldfrüchte

 

Sinnend geh ich durch den Garten,

still gedeiht er hinterm Haus;

Suppenkräuter, hundert Arten,

Bauernblumen, bunter Strauß.

Petersilie und Tomaten,

eine Bohnengalerie,

ganz besonders ist geraten

der beliebte Sellerie.

Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?

Da wächst in der Erde leis

das bescheidene Radieschen:

außen, rot und innen weiß.

 

Sinnend geh ich durch den Garten

unsrer deutschen Politik;

Suppenkohl in allen Arten

im Kompost der Republik.

Bonzen, Brillen, Gehberockte,

Parlamentsroutinendreh . . .

Ja, und hier –? Die ganz verbockte

liebe gute SPD.

Hermann Müller, Hilferlieschen

blühn so harmlos, doof und leis

wie bescheidene Radieschen:

außen rot und innen weiß.

 

So dichtete Kurt Tucholsky fast prophetisch unter einem seiner Pseudonyme „Theobald Tiger“ im Jahre 1926. Tauscht man lediglich „Martin Schulz“ gegen „Hermann Müller“ wird diese einmalige Lyrik so aktuell wie damals. „Rut un wiess“ steht in Würselen eben leider für Einfältigkeit und nicht für das kollektive Gefühl einer Stadt, also das „kölsche Hätz“, welches Verstand jedoch keineswegs ausschließt.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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