wolfsgeheul.eu vom 15.11.2015

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Vive la France!

Im ersten Moment hat mich Berthold Kohler mit seinem Leitartikel unter der reißerischen Überschrift „Weltkrieg“ in der heutigen FAS, in dem er fordert, neben  Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit müsse ein vierter „Wert“, nämlich die Sicherheit treten, tatsächlich zum kurzen Nachdenken gebracht. Aber es ist doch wie immer: Gewogen und für zu leicht befunden!

Die große Bezeichnung „Weltkrieg“ ist vollkommen unangemessen. Wäre er zur sprachlichen Differenzierung und Verfeinerung fähig, hätte er allenfalls von einem „Weltenkrieg“ sprechen können.

Ferner mißversteht er die Losung aus der Französischen Revolution als Dreiklang von Werten. Sie ist aber eine permanente moralische Forderung an eine Gesellschaft!

Und letztlich begeht der Autor den Fehler aller, die des abstrakten Denkens nicht in ausreichendem Maße mächtig sind, indem er das ganze als enumerative Aufzählung ansieht, der jederzeit ein weiteres Postulat je nach Notwendigkeit und Aktualität hinzugefügt werden kann und muß. Demnächst verlangt er dann wohl zusätzlich Friede, Freude, Eierkuchen und Überholspuren für Top-Journalisten!?

Also: Eine Nation, die die Postulate nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit beachtet und optimal umsetzt, ist automatisch eine maximal sichere Gesellschaft.

Aber: Absolute Sicherheit kann leider niemals erreicht werden, allein schon weil einem immer noch der Himmel auf den Kopf fallen kann, wie es der nordfranzösische Gallier Majestix stets befürchtete.

Und: Der „IS“ ist eine Verkörperung der Hydra „Hass“, die unausrottbar in uns Menschen steckt und mal hier, mal dort ihre häßliche(n) Fratze(n) zeigt. Wer jetzt die Köpfe der Verantwortlichen fordert, muß sich bewußt sein, daß er das Gift des Hasses nur potenziert.

Hoffen wir, daß die tief getroffene Grande Nation wie gewohnt zusammensteht, gleichwohl besonnen bleibt und sich nach ihrem eigenen Wahlspruch richtet!

Liberté, égalité, fraternité!

Frankreich, wir trauern mit dir und stehen fest an deiner Seite!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 12.08.2015

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Als Nachtrag zu meiner vorgestrigen Kolumne möchte ich zunächst berichten, daß Herr von Papen bei der wie immer recht langweiligen Eröffnungsfeier – da sollte man nur hingehen, wenn man eingeladen ist – der Reit-EM in der Aachener Soers nicht zugegen war. Wie angekündigt aber ist Frau von der Leyen die durchaus beeindruckende Quadrille mitgeritten, und zwar, soweit ich das beurteilen kann, sehr diszipliniert und nahezu fehlerfrei. Insofern neidlos, Respekt! Meine Meinung hat das aber nicht im geringsten geändert. Schlimmer noch! Die TV-Bilder suchten immer wieder und sehr häufig, die herrenreitende Verteidigungsministerin, was geradezu einer Beleidigung der anderen 63 Reiter gleichkam, die keinen Prominentenstatus besaßen. Obendrein wurde also einer großen Gruppe von engagierten Sportlern aus ganz Deutschland – genau waren nämlich alle deutschen Landesgestüte mit je vier Reitern vertreten – die Schau gestohlen, um den persönlichen Ehrgeiz und die Eitelkeit einer einzelnen Person zu befriedigen. Und die Interviews der speichelleckenden WDR-Journalisten mit der Ministerin, die man in der Mediathek anschauen kann, waren nahezu ekelerregend liebedienerisch. Das zur Causa „Herrenreiterin“!

Etwas anderes ist mir heute im Laufe des Tages aufgefallen. Seit dem Mittag berichtet T-Online an exponierter Stelle mit Bild über ein Interview der sächsischen Integrationsministerin(genau Staatsministerin für Gleichstellung und Integration) – wußte nicht, daß es diese Position gibt, und habe leider von ihrem Wirken bisher noch nichts verspürt(s. auch meine bisherigen Kolumnen vom 07.+13. 04, 31.05. und 08.+ 19.07.2015) -, Frau Petra Köpping(SPD), die wohl in einem Zeit-Interview erklärt hat, daß sie sich oft selbst schäme, wenn sie „manche verbiesterte Kommentare von Sachsen höre oder lese“. Außerdem sagt sie unumwunden; „In Sachsen erleben wir teilweise den blanken Hass. Das muss man so deutlich sagen.“

Frau Köpping gilt mein allerherzlichster Dank. Die Reinigung des Augiasstalles „Sachsen“ kann nur von innen angestoßen werden. Hoffentlich findet sie als Vertreterin des kleinen Partners in der Großen Koalition genug Gehör und wird nicht von genau den Leuten, die es zu bekämpfen und zum Stillschweigen zu bringen gilt, niedergeschrien. Und sie möge sich vor dem großen Partner in Acht nehmen. Denn, lieber Herr Ministerpräsident, Sorbe sein ist schön, reicht aber nicht. Nicht blöd zu sein, wäre auch sehr zu wünschen. Da ist es aber gelinde gesagt wenig hilfreich bis saudumm, wenn ihr innenpolitischer CDU-Parteisprecher gleichzeitig die Aussetzung des Schengen-Abkommens ins Spiel bringt und die Wiedereinführung von Grenzkontrollen anregt. Geradezu idiotisch wird das, wenn man bedenkt, daß man sich damit auch in das Fahrwasser der Rechtsschwimmer von der AfD begibt. Frau Köpping legt dagegen offen und ehrlich den Finger in die Wunde und zeigt, was sich vordringlich ändern muß: Die Einstellung der bzw. vieler Sachsen!

Als Schmankerl obendrauf: Bis jetzt um 21:45 Uhr hat keine der großen sächsischen Zeitungen, Freie Presse, Dresdner Nachrichten und Leipziger Volkszeitung die Einlassungen ihrer Integrationsministerin online, stattdessen Allgemeines und wie immer Provinzielles! Ja, Frau Nestbeschmutzerin Köpping, das ist ein Vorgeschmack. Erst schweigt man sie tot und dann macht man sie nieder. In einem kennt die ehemals gleichgeschaltete Presse nämlich kein Pardon. Keiner darf am Denkmal des alles überragenden Sachsen kratzen.

Mein Aufruf: Überhäufen wir Frau Köpping mit Solidaritätsbekundungen. Sie meint es nur gut und weiß bisher offensichtlich als eine der wenigen Einzelpersönlichkeiten im Freistaate, was dieser dringend benötigt und was ihm guttut. Das schöne Sachsen hat es verdient, vor dem Untergang bewahrt zu werden.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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