wolfsgeheul.eu vom 01.01.2016

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Frohes neues Jahr! Eine Silvesternacht ohne Anschläge! Danke, liebe Sicherheitskräfte! Danke, lieber Gott! Steigen wir ein in den Zug 2016! Vorsicht an der Bahnsteigkante!

Der Beginn ist leicht skurril. Es hat nämlich den Anschein, als begännen Männer, mit dem Mund abzustimmen. In der vorletzten Nacht hat ein Mann ein Bordell in Köln gruß- und wortlos betreten, sich die erstbeste Prostituierte gegriffen, sie gewürgt und ihr dann so fest und tief in die Brust gebissen, daß er in der Lage war, ihr Brustimplantat mit den Zähnen herauszuziehen. Unterstellt, die Dame hatte aus Symmetriegründen auch in der anderen Brust ein Silikonkissen, ist der Täter allerdings nicht mehr dazu gekommen, auf nämliche Weise dort oral tätig zu werden, um das Glockengleichwicht wieder herzustellen.

Die Methode ist zugegebenermaßen fragwürdig, aber die Aussage scheint eindeutig. Der brutale Allesfresser wollte der Welt gegenüber so offensichtlich sein Mißfallen darüber kundtun, daß Frauen zunehmend dazu übergehen, der Natur und der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen, und ihren Brüsten mit Plastik zu mehr Größe und Standhaftigkeit verhelfen. Das Ergebnis sieht derart unnatürlich aus, daß mir niemand vorstellbar ist, dem diese Kosmetik tatsächlich gefallen kann. Beim Hinschauen verliert man fast die Orientierung und wähnt sich als Betrachter praktisch auf den Kopf gestellt oder – liegt die so modifizierte Frau auf dem Rücken – in eine Gebirgswelt versetzt, deren Gipfel einem den Blick von den Füßen zum Kopf verwehren. Wenn eine Frau zusätzlich ihr Gesicht mit chirurgischen Straffungen und Botox-Spritzen verschandelt haben sollte, mag ein solcher Sichtschutz aus bestimmten Perspektiven vielleicht sogar sinnvoll sein. Man muß nicht zu jeder Zeit jedes Elend sehen. In den Fällen aber, in denen das Antlitz synchron mit dem restlichen Körper gealtert ist, braucht es keine Retuschen. Man liebt und verehrt das Gesamtensemble oder man läßt es. Jede partielle Veränderung aber führt zu Unstimmigkeiten, die den kompletten Menschen in Mitleidenschaft ziehen. Anders als bei einem Altersmakel verliert die Person an sich ihre Glaubwürdigkeit und Authentizität. Man respektive Frau will das Beste und schießt sich damit selbst aus dem Rennen. Man besiegt die Gesetze der Physik und erlebt doch sein Waterloo. Ein Phyrrussieg!

Also, liebe Frauen, hört auf, an euch herumdoktern zu lassen. Wir wollen Originale. Und wenn ihr nicht ankommt bei der Männerwelt, dann war das entweder in gewisser Weise immer so oder hat ganz andere Gründe. Der schlaffe Busen und eure Falten sind es jedenfalls nicht.

Silvester erklärte mir eine lebenslustige, nette Frau – ein Freund würde sie berechtigterweise eine knackige Mitfünzigerin nennen – und Mutter zweier Kinder, ihr graues Haar sei in Wahrheit „herbstblond“. Mit dieser Attitüde vertreibt man den grauen Alltag und besiegt den Zahn den Zeit, indem man ihn gewähren läßt, ohne sich unterkriegen zu lassen. Selbstbewußtsein braucht es! Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 06.11.2015

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Wenn man heute Mutter und Tochter – bei Vater und Sohn kann man das in dem Maße nicht beobachten – durch die Stadt flanieren sieht, weiß man beim ersten Hinsehen manchmal nicht, wer die Ältere und wer die Jüngere ist.

Die klassische Erscheinungsform der jugendlich angezogenen Jugend und der altersgerecht gewandeten Alten ist nahezu ausgestorben. Entweder kleidet sich Mami inzwischen hipper, als das Töchterlein, das dann sogar oft eher einen klassischen Stil pflegt, oder beide gleichen einander in ihren modernen Outfits. In beiden Fällen versucht die Alte etwas darzustellen, was sie qua Lebensjahren eigentlich nicht mehr ist. Und die Sprößlinge wollen entweder älter und gesetzter erscheinen, als sie sind, oder stehen zur Entwicklungsphase und laufen dann einesteils dem Mainstream nach oder versuchen andernteils sich mit Ausgefallenheit abzusetzen, gegen die Konvention zu stemmen, wenngleich man den Eindruck gewinnen kann, daß letzteres ebenfalls rückläufig ist.

Die Frauen verstellen und die Mädchen verkleiden sich. Aber machen Kleider wirklich Leute? Jedenfalls nicht immer! Nichts wirkt lächerlicher als ein Weib in der Menopause, das vortäuschen will, gerade seine erste Periode unter sich gebracht zu haben.

Was hat sich geändert? Keineswegs ungewöhnlich für Jugendliche ist es, sich nach oben zu orientieren. Manchmal sind es ganz profane Gründe, wenn man zum Beispiel trotz zu geringen Alters den Türsteher im Club – so heißen heute Diskotheken – überwinden will. Aber was ist von Menschen zu halten, die sogar Verantwortung für Kinder übernommen haben, jedoch nicht wie deren Erzeuger daherkommen wollen!? Das hat doch etwas von einer weiblichen Identitätskrise, vielleicht ausgelöst vom Jugendwahn. Nur, was sollen die Backfische denn eigentlich denken, wenn ihre Erziehungsberechtigte als solche nur identifiziert werden kann, wenn man näher rangeht, sie insbesondere einmal aus kürzerer Distanz von vorne betrachtet!? Verliert man damit nicht auch in gewisser Weise den Respekt? Das kann doch kein faltenfreier Backfisch ernst nehmen! Auch ist es nicht überraschend, daß manche Mütter ihre Töchter nicht mehr erreichen, wenn man nur scheinbar von gleich zu gleich spricht.

Und daß der dazu neigende Göttergatte früher oder später mit einer Jüngeren fremdgeht, hat noch keine Eselsmilch-Verjüngungskur, geschweige denn Kleidung dieser Welt verhindert.

Also, liebe Frauen, steht in jeder Hinsicht, also auch modisch, zu eurem Alter. Das hat weitaus größere Chancen als jede Maskerade. Und die Kinder werden es euch danken. Haben sie doch dann endlich wieder jemanden, an dem sie sich im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar reiben können. Und die Erziehungsautorität wird damit auch gewinnen.

Auf die Falten, ihr gleichwohl oder gerade deshalb attraktiven alten Schachteln, wir werden doch auch nicht jünger!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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