wolfsgeheul.eu vom 16.02.2017

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Nicht kleckern, sondern klotzen heißt es – s. Kolumne vom 10.02.2017 – in unseren Zeiten zum Valentinstag.

Diesem Trend will das Bundeskabinett wohl in nichts nachstehen und beschließt tagsdarauf die Rentenangleichung Ost-West bis zum Jahre 2024. Ein Wahlgeschenk der großen Koalition von gigantischen Dimensionen. Die Bundeszuschüsse werden sich über die Laufzeit auf fast 16 Milliarden Euro belaufen. Eine unglaubliche und unverantwortliche Hypothek für die Jugend und ein dramatischer Rückschlag für die Vernunft.

Unstreitig sind die Ostrenten nämlich schon heute höher als die im Westen, wo durchschnittlich 787 Euro(Männer 1040, Frauen 580) zur Auszahlung gelangen, während im Osten die Zahlen bei 964 Euro (Männer 1124, Frauen 846) liegen. Das allein verstehe, wer will, denn die Rentenzahlungen für in der DDR abgeleistete Arbeit ist doch insgesamt schon ein Geschenk, das vom Grundsatz her natürlich gewährt werden mußte, gewesen, da die sozialistische Volkswirtschaft 1989 pleite war und nicht auf solide Rücklagen zurückgegriffen werden konnte. Da muß sich doch jemand gehörig verrechnet haben, selbst wenn man von durchschnittlich längeren Berufstätigkeitszeiten im Arbeiter- und Bauernstaat auszugehen hat. Denn erstens lagen die Verdienste im Westen im Schnitt höher, und zweitens wurde der Rentenbeitrag in harter D-Mark entrichtet und nicht in wertlosen Alu-Chips.

Wenn wir aber aktuell schon eine Ungerechtigkeit zulasten der Westrentner zu beklagen haben, was muß daran noch zugunsten der Ostrentner nachgebessert werden. Die vermeintliche Ungleichheit resultiert aus den Rentenpunkten, die pro Monat im Osten Monat 28,66 Euro und im Westen 30,45 Euro betragen. Eine ohne Zweifel durchaus gerechtfertigte Differenzierung! Bei allem wird obendrein genau wie in der Lohndebatte vergessen, daß bis heute die Lebenshaltungskosten in den Neuen Bundeländern signifikant niedriger sind und es wahrscheinlich auch auf ewig bleiben werden. Es gibt demnach nicht nur keine Ungleichheit, sondern eher eine solche in die andere Richtung.

Der jetzige Kabinettsbeschluß macht also aus einer vielleicht auf einen Rechenfehler oder mutmaßlich auf eine wiedervereinigungsverklärte Großzügigkeit im Wendetrubel zurückzuführenden Ungerechtigkeit eine himmelschreiende. Statt den Menschen das Zahlenwerk zu erklären, knickt man ein, koste es was es wolle. Und obendrein wird sich das Geschenk wahrscheinlich noch als Pyrrhussieg erweisen. Denn die Tatsache, daß der Prozeß sieben Jahre dauern wird, dürfte das Ostmütchen nicht zu kühlen imstande sein. Es gibt doch eher einen weiteren Grund für die sich zu Unrecht abgehängt fühlenden Ostschreihälse ab, der AfD, den Linken oder anderen extremistischen Parteien ihre Stimme zu geben.

Jeder Lehrer weiß, daß man Einsicht nur mit vernünftiger Erläuterung von Sachverhalten erreicht. In diese schwierigen Niederungen muß sich die Politik aber leider gar nicht begeben. Die greift einfach in die zur Zeit prallgefüllte Kasse und damit der Jugend in die Tasche.

Cash statt Überzeugungsarbeit! Politik light! Mit nachhaltigen Folgen! Merkel, mir graust vor Dir!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 05.02.2017

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Deutschland zeigt uns seine dämliche Fratze.

Ein besserer Hauptschüler – meine Lieblingstante sagte in diesem Zusammenhang immer von sich, sie habe das Abitur in der Quarta gemacht – brüllt undifferenziert dummes Zeug, und die Republik jubelt bzw. steht Kopf.

Martin Schulz läßt uns über den Spiegel wissen, daß Trump „hochgradig demokratiegefährdend“ sei, während erst der Bundesrichter James Robart und dann das Berufungsgericht uns gerade das Gegenteil bewiesen haben.

Und nach fast vier Jahren Großer Koalition in Deutschland analysiert er messerscharf, daß es „in diesem Staat nicht gerecht“ zugehe, weil „Die Menschen, die mit harter Arbeit ihr Geld“ verdienten, nicht „schlechter gestellt“ sein dürften „als die, die nur ihr Geld für sich arbeiten“ ließen. Na, das paßt doch perfekt zu unserem allgemeinen Wohlstand in Zeiten von Negativzinsen. Weitere Nachweise im Spiegel-Interview!

Und was geschieht? Im Rotfunk WDR wird sofort hitzig diskutiert, wobei man nicht den Eindruck gewinnt, daß die lauen Thesen an sich hinterfragt würden. Vielmehr freut man sich offensichtlich, daß endlich einmal wieder jemand die alte Klassenkampfkiste geöffnet hat. Die SPD-Umfragewerte schießen durch die Decke.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wird hier offenbar, daß das Land der Dichter und Denker endgültig vor die Wand gefahren worden ist. Anders ist der Erfolg des Dampfplauderers Schulz, an dem der rheinische Dialekt das einzig Sympathische und das angebliche Sprachtalent das einzig Respektable ist, nicht zu erklären. Auf die groben Klötze AfD und Linke ein grober Keil und der Boxkampf der Einfältigkeit ist eröffnet.

Und Daniel Deckers entblödet sich in einer Randglosse auf Seite 10 der Samstags-FAZ nicht, diesen Schulz mit Gerhard Schröder zu vergleichen, weil beide „fast prototypisch den Aufstieg aus sogenannten kleinen Verhältnissen in die höchsten Sphären der Macht“ verkörperten. Unsinn! Schon die Wikipedia-Lektüre könnte weiterbilden. Schulz entstammt nämlich als jüngstes von fünf Kindern einer behüteten, katholischen, bürgerlichen Familie; der Vater war Polizeibeamter im mittleren Dienst und die Mutter – welch‘ Wunder bei der Kinderschar – ehrbare Hausfrau. Während aber Schröder oder auch Gabriel sich wirklich aus schwierigen und armseligen Umständen herausgearbeitet haben, indem sie – Schröder sogar im zweiten und dritten Bildungsweg – nach der Devise „Wissen ist Macht“ letztlich beide zwei Staatsexamina vorzuweisen hatten, scheint der kleine Martin doch einfach nur zu blöd gewesen zu sein. Das sind also ganz andere Kaliber an Intelligenz und Biß und klärt in keinster das Mysterium auf, wie es der Buchhändler aus Würselen überhaupt so weit schaffen konnte. Volker Zastrow setzt übrigens in der heutigen FAS auf Seite 12 noch einen drauf und bezeichnet Martin Schulz als „intelligent“ und „ungewöhnlich gebildet“. Ich kann das nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt das Geheimnis aber auch in dem Wort „ungewöhnlich“!?

Sich Schulz schönzureden, wird demnach in keiner erdenklichen Weise gelingen. Aber er repräsentiert wie kein anderer den aktuell traurigen Zustand unserer Republik und das Totalversagen ihrer Eliten.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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