wolfsgeheul.eu vom 29.01.2016

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Der Wahrig erläutert zum Wort „Chimäre“: 1. „griech. Sagenungeheuer(vorn Löwe, in der Mitte Ziege, hinten Drache)“ und 2. „Trugbild“. In der griechischen Mythologie bedrohte das Ungeheuer Mensch und Tier und wurde letztlich vom Helden Bellerophon auf dem fliegenden Pferd Pegasus aus der Luft erlegt.

Nach der Lektüre der heutigen FAZ – der interessante Artikel im Feuilleton von Joseph Croitoru berichtet über die Studie einer amerikanischen Extremismusforscherin und eines türkischen Soziologen anhand der Aussagen von dreizehn(Die wilde 13?) männlichen Deserteuren und einer desertierten Frau – weiß ich: Der IS ist so eine Chimäre. Man muß es nur durchdeklinieren.

Daß er ein Ungeheuer ist, das uns bedroht, will wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen. Auch die merkwürdige Zusammensetzung ergibt in vielerlei Hinsicht Sinn. Wenn nämlich der Drache hinten Feuer speit, fängt die Ziege Feuer und der Löw brüllt, weil es ihm am Allerwertesten heiß wird. Das Gebrüll kennen wir aus den Propagandavideos des IS. Auch, daß bei jedem Feuerstoß eine dumme Ziege in Flammen aufgeht, bildet bei einer Organisation, die maßgeblich auf Selbstmordattentate setzt, die Realität ab. Und, selbst wenn man darüber streiten kann, ob es sinnvoll ist, den IS militärisch zu bekämpfen, erscheint die Taktik, ihn mit Flugzeugen zu attackieren, der einzig gangbare Weg zu sein. Man kann nur hoffen, daß sich die griechische Sage wiederholt und es den Pegasus-Tornados – hier liegt eine weitere Parallele, denn auch fliegende Pferde pflegen eine Nachtruhe und steigen im Dunkeln  nicht auf – gelingt, die Chimäre zu eliminieren. Letztlich verläuft die Gewinnung von Territorien und deren Einwohnern recht profan, worin wieder die biedere, allesfressende Ziege zum Ausdruck kommt. Zitat: „Dass der IS aber im eroberten Territorium sofort die Kontrolle über alle Wirtschaftsaktivitäten übernimmt und dann als Arbeitgeber und Versorger die Bewohner in die totale materielle Abhängigkeit treibt, war bislang weniger bekannt. Diejenigen, die nicht mit der Terrormiliz kooperieren wollen, zwingt früher oder später schlicht der Hunger dazu.“ Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral! Das wußte schon Brecht, und so einfach und bieder – Wahrig u. a.: „brav, verläßlich, treuherzig“ – ist die Welt nun einmal.

Nach Croitoru deckt die Studie für mich aber zusätzlich auf, daß der IS ein Trugbild ist, indem sie mit dem Mythos aufräumt, daß die Hauptantriebsfeder der Kamikazekämpfer die „verheißenen Paradiesjungfrauen“ seien. Bei aller Abscheu vor den Taten, hat uns dieser Aspekt doch auch immer ein bißchen neidvollen Altherrenrespekt abgefordert. Es scheint eben nicht alles schlecht und unverlockend am Islam! Nun stellt sich aber heraus, daß der IS den Männern auch im Hier und Jetzt unter die Leiste greift. Gerade die Ärmeren unter ihnen ködert man mit der Möglichkeit zu heiraten. Es gibt neben dem Soldatensold einen Zuschuß von 2.000 Dollar, eine Wohnung und eventuell sogar ein Auto. Da bekommt der Begriff Dienstwagen eine ganz neue Bedeutung. Angesichts der Realität vieler Ehen hält sich der diesbezügliche Reiz vielleicht noch in Grenzen. Jetzt kommt es aber: „Eine weitere Verlockung stellt der Handel mit nichtmuslimischen Sexsklavinnen dar, ……… Beim Umgang mit den weiblichen Gefangenen ist erlaubt, was der islamische Sexualkodex sonst verbietet, nämlich mit mehreren Frauen gleichzeitig Geschlechtsverkehr zu haben.“. Aha, so geht Koran! Wer fest im Glauben ist, der kennt auch die Hintertürchen. Der IS-Kämpfer darf sich also in seiner irdischen Existenz schon einmal für das Paradies warmvögeln. Da bricht doch ein Weltbild zusammen. Der Muselmane ist ein Mann wie du und ich. Soldaten werden überall auf der Welt nicht nur mit Hängolin bei Unlaune, sondern auch mit Nutten bei Laune gehalten. Gelegenheit macht Diebe! Und schon der Kommunismus, wie der in der DDR, wußte, daß man ein Volk gefügiger machen kann, wenn man ihm zumindest die chronologische Vielweiberei durch ein vereinfachtes Scheidungsrecht – Vermögen spielte meist ohnehin keine große Rolle – erleichtert. Es ist alles viel normaler, als man dachte.

Vielleicht helfen diese Erkenntnisse, um die Besorgnis vor der Bedrohung durch den IS etwas zu relativieren. Er ist nur eine Chimäre, ein Trugbild und ein Ungeheuer, das verwundbar ist. Hier sind keine glaubensgestählten Supermänner am Werk, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die am liebsten ihren Spaß und ihre Ruhe auf Erden fänden. Es ist wie bei der aktuellen Fluchtbewegung. Wären die Lebensverhältnisse vor Ort besser, verebbte der Drang, auf Wanderschaft zu gehen, mit Sicherheit unverzüglich. Militärisch kann man den IS nur aus der Luft schlagen, aber politisch und sozial wird die Schlacht letztlich einzig am Boden zu gewinnen sein. Friede den Hütten! Krieg den Palästen! Tötet, wenn es nicht anders geht, in unser Gottes Namen die Anführer, aber helft im Namen aller Götter dieser Welt den Menschen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: Heute habe ich dazu noch etwas – für den Islam sicherlich herrlich politisch Inkorrektes, wenn ich denn das mit dem Fleisch richtig verstanden habe – gefunden. Der türkischstämmige Schriftsteller, Feridan Zaimoglu, empfiehlt, wenn auch im Zusammenhang mit den Kölner Silvestertaten, nämlich: „Wir Moslems müssen unseren eigenen Saustall aufräumen.“ Richtig, wenngleich ich eher den Hammelstall vermutet hätte! Das eine tun und das andere nicht lassen.

 

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