wolfsgeheul.eu vom 28.03.2019

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Bling-Bling!

Wir leben in einer Welt des schönen Scheines. Regelmäßig tauchen auf meinem Facebook-Account gesponserte Beiträge für Uhren völlig unbekannter, neuer Marken auf, die zum Teil gar nicht so schlecht ausschauen, aber bei näherem Hinsehen aus billigsten Zutaten zusammengeschustert sind. Sie alle gedeihen im Schatten der edlen Manufakturen, deren feinmechanische Meisterwerke für die meisten unerschwinglich sind und damit auf ewig ein Traum bleiben.

Von etwas zu träumen, das unerreichbar ist, muß jedoch nichts Schlechtes sein, denn es läßt für einen Moment den grauen Alltag vergessen und kann durchaus auch Ansporn sein, selbst wenn die Erfüllung niemals eintritt. Den wenigsten Träumen ist ihre Umsetzung vergönnt und trotzdem tut das dem zumindest vorübergehenden Glücksgefühl keinen Abbruch. Im Gegenteil dazu folgt auf eine überraschende Realwerdung häufig eine Ernüchterung, weil Alltägliches eben nicht (mehr) traumhaft ist.

Gleichwohl strebt der Mensch verbissen nach diesen Glücksseifenblasen, und die Unternehmen lassen sie zu ihrem eigenen Nutzen und Frommen gerne aufsteigen. Die vermeintliche Edeluhr zum Preis einer Swatch, der SUV im Werte eines noblen Carbonrades, die Kreuzfahrt nicht teurer als ein einwöchiger Wanderurlaub im Schwarzwald etc.! Was soll diese Tendenz, daß alles für jeden machbar und erschwinglich sein muß!? Und warum merkt keiner, daß billiger Luxus eben kein solcher, weil eine contradictio in adiecto ist!?

Träume dagegen sind reiner Luxus. Einer der obendrein nichts kostet und nicht vergeht. Kein Bling-Bling eben!

In diesem Sinne

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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