wolfsgeheul.eu vom 30.05.2017

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Der Fußball schafft sich ab!

Wer heute das Relegationsrückspiel zwischen 1860 München und Jahn Regensburg vor 60.000 Zuschauern in der Allianz-Arena verfolgt hat, dürfte meiner Eingangsthese zustimmen. Gut zehn Minuten vor Schluß – der Abstieg des Zweitligisten aus der Landeshauptstadt war realistisch nicht mehr abwendbar – drehten die harten 60er-Fans auf der Südtribüne durch und warfen (Eisen-)Stangen und kiloschwere Sitzschalen auf das Tor der Gäste aus der Domstadt. Das Spiel mußte unterbrochen werden, da es nicht bei einer Einzeltat blieb, sondern das Bombardement trotz doppelter Polizeikette in Vollschutz und verschiedentlicher Beschwichtigungsversuche anhielt. Wer aber dann erwartet hatte, daß die Störer von der Polizei in die Schranken gewiesen und aus dem Stadion entfernt werden, wurde eines besseren belehrt. Nach langen Beratungen wurde der Torwart tatsächlich wieder in seinen Kasten geschickt und das Spiel fortgesetzt. In den quälend langen Minuten bis zum Schlußpfiff war der Schlußmann der Regensburger mehr damit beschäftigt, die Wurfgeschosse, die ihn wie durch ein Wunder alle verfehlten, aus seinem Strafraum zu räumen, als seiner eigentlichen Arbeit nachzugehen. Mehr noch, unter dieser schier unmenschlichen Belastung zeigte er auch noch eine Glanzparade, wurde aber ansonsten nicht mehr ernsthaft beschäftigt. Insgesamt eine Heldentat, die der Sachse Philipp Pentke da vollbracht hat, um ein sportlich korrektes Ende zu erzielen!  Man zeige mir den, der es ihm gleichgetan hätte! Und keinem Verweigerer wäre es vorzuwerfen gewesen. Umgekehrt nenne ich es unglaublich, was die Verantwortlichen diesem mutigen Mann zugemutet haben. Sie hätten ihn vielmehr vor seiner eigenen Courage schützen und es – mit welchen Folgen auch immer – beim Abbruch belassen müssen.

Was lernen wir daraus? Die Polizei sieht verständlicherweise gar keine Veranlassung, sich auf privatem Grund in bürgerkriegsähnlichen Kampfsituationen aufzureiben. Der Hausherr hat keine Kräfte, die dies statt ihr leisten könnten. Und die Vereine haben nahezu flächendeckend ihre Fans nicht mehr im Griff. Allerorten quer durch die ganze Republik und ebenfalls im Ausland übernimmt der immer in der Minderheit befindliche Mob im Fußball – und leider nicht nur dort – die Macht und führt den großen, friedlichen Rest vor, zwingt ihm seinen Willen auf. Egal was vorfällt, man verschließt die Augen, zahlt die Strafen und freut sich, wenn die Kriminellen beim nächsten Spiel mit einer beeindruckenden Choreographie aufwarten. So wird letztlich strafbares Verhalten gedeckt und sogar befördert. Wer seine Grenzen nicht aufgezeigt bekommt, steckt sie automatisch ständig weiter. Und die Typen sind in Zeiten der Videoüberwachung alle bis ins Detail bekannt, werden aber trotzdem immer wieder eingelassen. Das ist ein untragbarer Zustand und macht die Austragung des Fußballsportes zunehmend unmöglich. Das Problem ist aber überwiegend hausgemacht.

Deshalb muß das Ziel lauten, daß keiner, der innerhalb der Sportstätte randalieren möchte, diese mehr betreten darf, notfalls lebenslänglich. Es gibt kein einklagbares Recht auf Zutritt zu einem Fußballspiel. Der Verein kann sich seine Besucher und Fans aussuchen und muß dieses Recht auch durchsetzen. Wenn sie das aber nicht leisten können oder – wahrscheinlicher noch – wollen, sind sie nicht mehr schutzwürdig und der Staat sollte sich unverzüglich aus den Innenräumen der Arenen zurückziehen und sich auf seine nicht verhandelbaren Aufgaben auf öffentlichem Grund beschränken, diese Einsätze aber auch brav den verursachenden Veranstaltern in Rechnung stellen, weil es nicht sein kann, daß der Steuerzahler unfreiwillig Sportunternehmen finanziert. Und wenn das nicht funktioniert, läßt das Ordnungsrecht auch Veranstaltungsverbote zu, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist und nicht mehr gewährleistet werden kann.

Volksport hin oder her, eine andere Handhabung läßt sich angesichts der Ausmaße, die die Fanunkultur inzwischen angenommen hat, nicht mehr rechtfertigen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 16.03.2016

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„Brüh im Glanze dieses Glückes“!

Hätte ich im ersten Satz schon den Namen Sarah Connor erwähnt, wüßte ich, daß zum Beispiel ein lieber Kollege aus dem Rhein-Main-Gebiet gar nicht erst weiterlesen würde. So hoffe ich aber, daß wir uns gemeinsam an den peinlichen Textpatzer in unserer Nationalhymne erinnern, den die schon physiognomisch vor Intelligenz nur so strotzende Schulabbrecherin 2005 bei der Eröffnung der Allianz Arena hineingeträllert hat. Diese zugegebenermaßen höchst erfolgreiche Singdrossel wurde nun laut T-Online von der mir bis dato unbekannten und im übrigen unter der gelinde gesagt zweifelhaften, weil möglicherweise etwas zu rechtskonservativen Schriftleitung von einem Thomas Paulwitz stehenden Zeitung „Deutsche Sprachwelt“ wegen ihres letzten, in deutscher Sprache besungenen Albums zur „Sprachwahrerin des Jahres“ gekürt. Großartige Idee!

Wenn ich in diesen Tagen Radio höre, werde ich immer wieder von dem Song „Kommst Du mit ihr“ mit Textstellen belästigt wie diesen:

„Vier Uhr nachts hälst du mich für dumm? Ich weiss ganz genau, du machst jetzt mit ihr rum.“

„Kommst du mit ihr wie mit mir? Berührt sie dich so wie ich? Kommt sie mit dir überall hin? Machst du’s mit ihr genauso wie wir?“

„Und es ist scheiß egal, wie viel Zeit noch vergeht. Denn du bist nicht mehr da, nicht mehr bei mir.“

Über dieses ungewünscht indiskrete und nahezu eklig intime Liedchen ärgere ich mich schon seit längerem.

Das ist zwar Deutsch, wenn auch gewöhnliches! Insofern liegt das tolle teutsche Sprachorgan wohl richtig. Aber reicht das für eine Ehrung aus!? Meiner Meinung nach interessiert es keinen Menschen, wie sich unser teutsches Blondchen zermartert  bei dem Gedanken, daß ein Ex von ihr nunmehr offenbar eine neue Gespielin gefunden hat, und ihren vergangenen Orgasmen nachtrauert und die aktuellen ihrer Nachfolgerin augenscheinlich mißgönnt. Was soll dieses Gejammere einer unbefriedigten verlassenen Mutti zur besten Sendezeit, wenn im übrigen auch Minderjährige zuhören!? Ist es für Herrn Paulwitz(Jahrgang 73), der sich übrigens seiner ostpreußischen Vorfahren zu rühmen(sic!) scheint, schon eine Qualität, wenn genauso schlüpfrige wie belanglose Schlagertexte statt auf Englisch in deutscher Sprache vorgetragen werden!?

Manchmal frage ich mich, ob ich bescheuert bin oder doch die anderen. Jedenfalls brauche ich eine Zeitung nicht zur Kenntnis zu nehmen und zu lesen, die Frau Connor im Zusammenhang mit Sprache würdigt, statt sie maximal für den „Dumm fickt gut-Award“ zu nominieren. Wer nämlich die deutsche Sprache auf hohem Niveau erhalten möchte, braucht uns‘ Sarah definitiv nicht an seiner Seite.

Heute abend werde ich mir ein Maggi-Süppchen kochen, ohne das Küchenradio einzuschalten. Nur so kann ich sicher sein, daß mir Sarah Conner nicht in die Suppe suppt!

Da singe ich lieber selbst: „Brüh im Glanze dieses Würfels“!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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