wolfsgeheul.eu vom 22.01.2018

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Keinen Arsch in der Hose, aber La Paloma pfeifen!

Die FDP wird sich vielleicht einmal vorwerfen lassen müssen, der Totengräber stabiler politischer Verhältnisse in Deutschland gewesen zu sein. Eine Partei mit einem charismatischen Vorsitzenden und ansonsten nahezu ohne Substanz gewinnt 10,7 Prozent der Stimmen und macht damit rechnerisch das von allen gewünschte Ende der ungeliebten Großen Koalition möglich. Anstatt sich dann zusammenzureißen und an der Aufgabe zu wachsen, kneift sie mit nicht abschließend geklärten Motiven. Sei es aber das Ziel, Merkel zu stürzen, oder die längerfristige Vorbereitung eines deutschen Macron in Person des liberalen Politmodels Christian Lindner bei der nächsten Wahl gewesen, beides stellt in jedem Falle eine grenzenlose Selbstüberschätzung dar. Und jetzt schaut eine achtzig Mann starke Fraktion regungslos zu, wie sich die beiden großen Volksparteien weiter auf den Weg in Richtung Bedeutungslosigkeit begeben. Sollte man etwa in den Reihen der Liberalen wirklich glauben, in vier Jahren überhaupt wieder dabei zu sein oder gar noch zuzulegen? Es grenzte doch an ein Wunder, käme es dazu. Viel wahrscheinlicher ist eine weitere Zunahme der Anteile für die AfD, so daß diese bedenkliche Bewegung sich nach sächsischem Vorbild zunehmend auf den Weg begäbe, CDU und SPD den Status als stärkste politische Kraft streitig zu machen. Ob es dann zu – eventuell durchaus vernünftigen – Fusionen der Christdemokraten mit der AfD und der Sozialdemokraten mit der Partei Die Linke käme, um zu alter Größe zurückzufinden, ist mehr als fraglich. Viel wahrscheinlicher dürfte eine weitere Zersplitterung der Parteienlandschaft sein mit den bekannt negativen Folgen für eine stabile Regierungsbildung.

Was bedeutet das alles? Ganz Deutschland möchte von der GroKo erlöst werden, und fast die Hälfte der SPD-Delegierten – bei den Mitgliedern sieht es vielleicht noch schlechter aus – will nicht regieren. Noch hat die FDP also die Chance, zu signalisieren, daß man nachgedacht habe und nunmehr doch bereit sei, in eine Jamaika-Koalition einzutreten. Nur das könnte gegebenenfalls auch die Liberalen auf Sicht retten. Es ist dafür nicht zu spät.

Also, Herr Lindner! Nur schön aussehen und gut reden können, reicht nicht aus, um bedeutsam zu werden. Und irren ist menschlich. Worauf also noch warten? Mann sein, Größe zeigen! Auf den Spuren von Hans Albers mit La Paloma auf den Lippen!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: #FreeDeniz – 343 Tage in Unfreiheit -!

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wolfsgeheul.eu vom 28.12.2017

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Gute Hooligans – Schlechte Hooligans!

Die Fan-Ultras von Eintracht Frankfurt sind als die härtesten der Szene bekannt. Gleichzeitig haben sie in diesem Jahr den Fair-Play-Preis verliehen bekommen. Und entgegen aller Vorurteile sind sie nicht rechts, sondern bekriegen sich mit den Kollegen der Rechtsradikalen-Fraktion. Da werden zum Beispiel in Magdeburg die Kontrahenten mit „Nazi-Schweine“-Rufen bedacht. Genauso befindet man sich im Kampf mit den für ihre Rechtslastigkeit besonders berüchtigten Dortmunder Fans. Diese Grundhaltung widerspiegelt sich auch in der Zusammensetzung der hessischen Gruppierung, die konsequenterweise kein Problem damit hat, einen gehörigen Anteil von Migranten in ihren Reihen zu haben.

Sind sie deshalb ein Vorbild und besser als die anderen? Das scheint jedenfalls der amtierende Eintracht-Präsident, Peter Fischer, zu meinen, der auf einer Vereinsversammlung mit der Ankündigung Aufmerksamkeit erregt hat, zukünftig keine AfD-Wähler als Mitglieder akzeptieren zu wollen. Wie wohlfeil! Die Wahlen sind und bleiben geheim. Insofern muß sich niemand zu seiner Stimmabgabe äußern. Wenn überhaupt, könnte man also wohl nur über die Frage nach dem Parteibuch zu einem verbindlichen Ausschlußkriterium „AfD“ gelangen.

Aber was soll der Versuch, Menschen auszugrenzen, die einer – ob einem das nun gefällt oder nicht – nicht verbotenen Partei nahestehen!? Und ist nicht gerade das Einende des Fußballs ein Alleinstellungsmerkmal, weil über alle Grenzen hinweg die Liebe zum Sport und zum Lieblingsverein für ein paar Stunden im Stadion gepflegt wird, was durchaus auch zur Verständigung beitragen kann?

Trotzdem hat der Vorstoß etwas reizvolles, weil er den gerade im Fußball besonders gern öffentlich ausgelebten und gezeigten rechten Tendenzen etwas entgegensetzt. Ob man damit allerdings dem Vordringen extremistischer Strömungen auf diese Weise wirksam begegnen kann, bleibt auch und gerade wegen der Einseitigkeit äußerst zweifelhaft.

Deshalb wäre es mein Wunsch, daß alle Vereinsverantwortlichen einmal klar Position beziehen und sich den Auftritt von gewaltbereiten Extremisten jedweder Couleur in ihren Arenen verbitten, statt ihnen Woche für Woche eine Bühne zu bieten. Aber das getraut man sich wohl eher nicht. Denn die Vereine sind Unternehmen und auf ihre zahlenden Unterstützer, deren Choreographien so schöne Bilder hervorbringen und die Stimmung anheizen, angewiesen. Geld verdirbt eben den Charakter und macht es schwer, wirklich konsequent zu sein. Schade, denn eigentlich geht es doch nur um den Sport, oder!?

Gleichwohl lautet meine Forderung: Keine Hools! Dann fühlte ich mich bedeutend wohler.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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