wolfsgeheul.eu vom 27.02.2018

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„Stinker voraus!“ – Lüftung zu!

An dieses von meinem Vater regelmäßig gepflegte Ritual während meiner frühen Jahre erinnere ich mich noch sehr genau. Es vollzog sich immer gleich und lautstark, wenn ein DKW mit Zweitaktmotor vor uns herfuhr. Im Gegensatz zur DDR, wo diese veraltete Technik im Trabi bis zur Wende die Straßen beherrschte, starben die Audi-Vorgänger sehr schnell aus. Sie wurden jedoch abgelöst durch die Diesel-Fahrzeuge, die anfangs ebenfalls sehr geruchsintensive und obendrein schwarze Abgase produzierten. Aber deren Zahl war überschaubar. Neben derart betriebenen Nutzfahrzeugen und Taxen gehörten sie nur bei Bauern und Handwerkern zum PKW-Fuhrpark. Meistens in Form eines Fahrzeuges vom Typ Mercedes, die ob ihrer Lahmheit den netten Spitznamen „Wanderdüne“ erhielten. Hauptgrund war allerdings die unschätzbare Tatsache, daß diese Autos auch mit dem weitaus günstigeren Heizöl fuhren, auf das besagte Klientel leichten und ausreichenden Zugriff hatte. Das war zwar immer schon verboten, wurde aber nicht streng kontrolliert, also praktisch geduldet. Später ist man gegen diese Unsitte über die Roteinfärbung des Heizöles zur sofortigen Erkennbarkeit des Mißbrauches stärker vorgegangen.

Und dann kam der Diesel-Motor zur Blüte, eroberte nahezu alle Fahrzeugklassen und lockte mit steuergünstigerem – eine grandiose Fehlentscheidung, diese ursprünglich gewerbliche Subvention auch den Privaten angedeihen zu lassen – Kraftstoff und signifikant niedrigeren Verbräuchen. In meinem Autoleben gab es nur einen Kombinationskraftwagen mit einem Turbodiesel, und ich kann nicht verleugnen – wenn man einmal vom rauen Lauf und den damit verbundenen eher unerotischen Motorgeräuschen absieht -, daß es durchaus Spaß gemacht hat, auf dem kleinen Bordcomputer die Angabe „6 l“ statt der sonst üblichen „12 l“ zu lesen.

Aber genau diese geniale Kraftstoffökonomie hat Produzenten wie Verbraucher dazu verleitet, zunehmend größere und schwerere Automobile zu entwickeln und zu kaufen, weil man damit immer noch sparsamer unterwegs sein konnte, als mit einem kleineren benzingetriebenen Wagen. Es war obendrein eine Verführung zum gewissenlosen Rasen, da selbst bei hohen Geschwindigkeiten das Portemonnaie des Eigentümers geschont bzw. nicht überstrapaziert wurde. Alles in allem eine unsägliche Tendenz also! Der Erfinder des Selbstzünders trägt insoweit letztlich an der furchtbaren Fehlentwicklung zu den von mir so verhaßten SUV’s aber auch den Personenbussen, die Platz, der überwiegend gar nicht gebraucht wird, im Überfluß bieten und dabei die Ziele von Windschlüpfrigkeit und Gewichtsersparnis vollkommen haben in den Hintergrund treten lassen, die Verantwortung. Deshalb sind unsere Straßen voll mit fahrenden, tonnenschweren Schrankwänden, die kaum ein Mensch ernsthaft beruflich oder privat benötigt. Ein Irrweg, der sogar bei Umweltaktivisten, bei denen alte dieselgetriebene Mercedes oder Bullis sowie, wenn beim Marsch durch die Institutionen schon weiter vorangeschritten, der edler knatternde neue Volvo immer schon hoch im Kurs standen, den Blick für die Zukunft unserer Kinder komplett im wahrsten Sinne des Wortes verstellt hat.

Aus diesem Grunde freue ich mich über das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes und die nunmehr dräuenden Fahrverbote. Alle jetzt Betroffenen hatten Zeit und Anreize genug, sich ihrer Knatterkisten elegant zu entledigen und auf bessere, sprich schadstoffärmere Technologien umzusteigen. Der laute und empörte Ruf, dies sei doch eine Enteignung, geht demnach fehl. Die Ignoranten werden nun einfach für ihr asoziales Verhalten bestraft. Da ist Mitleid unangebracht. Es gibt eben kein Recht auf Umweltverschmutzung.

Lüftung öffnen – Auf eine stinkerfreie Zukunft!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 26.02.2018

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Der dritte Weg!

Bei der Wende – so habe ich es zumindest damals eindeutig gesehen und tue das mit den bekannten Einschränkungen ob der unschönen Tendenzen in Ostdeutschland bis heute – ist er uns glücklicherweise erspart geblieben. Aber unsere SED-geprägte Kanzlerin begeht ihn im übertragenen Sinne jetzt doch. Und zwar ausgerechnet in der Bildung!

Die große Koalition hat sich – so sie überhaupt zustande kommt, was ich immer noch bezweifle und mir weiterhin nicht wünsche – dankenswerterweise eine Bildungsoffensive auf die Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt deshalb braucht es auf dem entsprechenden Ministersessel geballte Kompetenz, sprich einen diesbezüglich ausgewiesenen Akademiker. Das scheint auch deshalb dringend notwendig, weil durch die geplanten Eingriffe in die bisher alleinige Länderhoheit ein Schwergewicht benötigt wird, um mit den Länderkollegen, die überwiegend über eine spezielle Eignung verfügen, der Kultusministerkonferenz auf Augenhöhe verhandeln zu können. Und was macht Frau Dr. Merkel? Sie besetzt diesen wichtigen Posten mit einem vollkommen unbeschriebenen Blatt. Anja Karliczek hat ausschließlich im kaufmännischen Bereich nicht nur den zweiten, sondern auch den dritten Bildungsweg beschritten und es via Fernuni Hagen zur Diplom-Kauffrau gebracht, was durchaus Respekt verdient. In Ihrer bisherigen Provinzlaufbahn in NRW hat  sie obendrein nicht ansatzweise sich im bildungspolitischen Bereich betätigt und entsprechende Erfahrungen gesammelt, geschweige denn, daß sie in der Führung großer Verwaltungseinheiten geübt wäre. Was befähigt sie also zum Bundesbildungsminister? Jede meiner Studentinnen im Master-Studiengang „Empirische Bildungsforschung“ an der philosophischen Fakultät der RWTH Aachen University brächte wahrscheinlich bereits jetzt mehr Eignung für diese Position mit als dieses westfälische Mauerblümchen.

Eine komplette Fehlbesetzung also! Wenn man dann noch bedenkt, daß auch Frau von der Leyen nicht verdientermaßen ihren Hut nehmen und stattdessen weiter Verteidigungsminister bleiben soll, wird deutlich, daß unserer Mutti definitiv und endgültig – so gut war es damit ohnehin niemals bestellt – das Gespür für die richtige Personalwahl abhanden gekommen ist. Wenn es überhaupt noch Argumente gegen die geplante GroKo brauchte, dann liefert das christdemokratische Ministertableau die letzten.

Lieber Gott, bewahre uns bitte vor dieser Katastrophe!

Wir wollen den besten und nicht den dritten Weg.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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