wolfsgeheul.eu vom 08.12.2017

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Der unsympathische, unfähige und, wenn er sein Skript oder die Welt der vorgefertigten Stanzen verläßt, entlarvend primitiv daherkommende sowie in seinem aufgesetzten Furor geradezu lächerlich wirkende Martin Schulz – wer hatte nochmal die abstruse Idee, diese mit Verlaub Null zum Träger des ehrenvollen Karlspreises, den jetzt übrigens durchaus richtigerweise Macron bekommen soll, zu küren!? – ist mit 81,9 Prozent der Delegiertenstimmen  – und definitiv der schlechteste seit Rudolf Scharping – der alte und neue Parteivorsitzende. Die SPD muß entweder ein massives Feigheits- oder Personalproblem haben. Beides trifft wohl zu, und das ist für Deutschland in gewisser Weise genauso dramatisch wie das nicht unähnliche Merkelvakuum in der CDU.

Wenn man vom Teufel spricht!

Da rede ich doch lieber über etwas Erfreuliches und einen großen Weltbürger, den Papst. Der hat nämlich eine Art zu denken und zu reden, die in ihrer Einfachheit brilliant ist. Der Herr als gütiger und helfender Vater sei nicht der, der uns in Versuchung führen wolle, sagt Franziskus. Das sei vielmehr das Bestreben des – Huch, gibt es den eigentlich? Doch, doch, mit ziemlich großer Sicherheit! Denn der Teufelsbeweis läßt sich von jedermann rein empirisch weit vollständiger führen als der für Gott. – Satans. Deshalb sei zum Beispiel die deutsche Version des Vaterunser mißverständlich oder gar falsch, wenn sie Gott bitte, uns nicht in Versuchung zu führen. Besser und richtig sei, bei ihm freundlich so um Beistand nachzusuchen: „Laß mich nicht in Versuchung geraten“. Die Franzosen haben den Text bereits geändert. Es wird sicher nicht lange dauern, bis wir nachziehen, denn die Argumentation ist schlicht überzeugend.

Ähnlich wie gestern frage ich mich allerdings, wie, meine Person eingeschlossen, Millionen Gläubige – beider Konfessionen im übrigen – inklusive ihrer Hirten solange brauchen konnten, um die sprachliche Implausibilität zu bemerken. Bei kollektiv rituellem Beten scheinen aber offensichtlich wie bei anderen Massenphänomenen auch wesentliche Hirnfunktionen bis auf den Gedächtnis- und Lebenserhaltungsteil auszusetzen. Stures und bedingungsloses Nachplappern regiert dann die Menschen im Gleichtakt ihrer Herzen. Erschreckend!

Damit ich aber nicht weiter auf Todgeweihten aus Würselen herumhacke, werde ich wohl besser Gott und den Satan zugleich bitten, mich nicht mehr in entsprechende Versuchung zu führen. Ob’s hilft?

Amen jedenfalls und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 07.12.2017

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Mein nicht gerade hochkulinarischer Junggesellenspeiseplan bringt es mit sich, daß ich gerne immer je ein Fläschchen Tabasco und Kikkoman-Sojasauce vorhalte. Seit Jahren kaufe ich die im Discounter meines Vertrauens, aber erst jetzt ist mir etwas aufgefallen. Während die asiatische Spezialität nackt daherkommt, befindet sich die sanfte Scoville-Bombe zusätzlich in einem Pappkarton, obwohl die Flasche mit einem Plastikschutz versiegelt ist.

Warum eigentlich? Vordergründig sind keinerlei Gründe ersichtlich, die diese Maßnahme notwendig machen sollten. Die Schachtel erscheint vollkommen überflüssig. Bei genauerer Betrachtung kommt man jedoch dem Origami-Rätsel auf die Spur. Die Umhüllung trägt den heute unverzichtbaren Strichcode, die Flasche nicht. Der Karton hat offensichtlich einzig den Sinn, das Kultfläschchen original, sprich barcodefrei belassen zu können. Was man ästhetisch noch nachvollziehen, ja sogar fast als vorbildlich standhaft bezeichnen könnte, hält aber der letztlich weitaus bedeutenderen ökologischen Einordnung nicht stand. Allein wegen ein bißchen Optik kostbare Ressourcen zu verschwenden, ist nicht hinnehmbar.

Da aber mein Netto kein adäquates Konkurrenzprodukt anbietet, werde ich wohl oder über an meinem geliebten Scharfmacher festhalten. Aber ich werde zukünftig etwas tun, was ich mir bisher erspart habe, nämlich im Geschäft den Karton entsorgen. Machten das übrigens alle Kunden – die Wette wage ich – bräuchte es nicht lange, bis die Supermarktkette, die, ob sie will oder nicht, auf diese Weise die Entsorgung zu übernehmen hat, beim Produzenten darauf drängt, die leidige Pappverpackung ersatzlos zu streichen.

Also, frisch auf! Mag es auch etwas mühsam sein, aber es gibt keine Entschuldigung für stilles Dulden und Nichtstun. Zwei Fragen drängen sich allerdings auf. Warum müssen Verbraucher eigentlich häufig schlauer und nachsichtiger sein als die Hersteller, was übrigens umso unverständlicher ist, als ich bisher dachte, es ginge der Wirtschaft insbesondere um Gewinnmaximierung? Und wie konnte es so lange dauern, bis mir dieser Tabascounsinn klar wurde?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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