wolfsgeheul.eu vom 20.12.2017

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7. Januar 2018!

Alle sind in Jahresendhektik. Insbesondere Dienstleister, die mit ihrer Arbeit an Ausschlußfristen gebunden sind, aber auch die Händler, die jetzt ihr großes Saisongeschäft umsetzen wollen! Und letztlich jeder andere, sei es auf Kunden- oder Anbieterseite! Da kommen die freien Tage gerade recht, wenngleich so mancher selbst die für die Erfüllung seiner Verpflichtungen wird aufwenden müssen.

Nicht so unsere Politiker! Die Groko-Parteien starten doch tatsächlich ihre Sondierungen erst zum eingangs angegebenen Datum. Was haben die in dem Monat, der seit dem Scheitern der Jamaikaverhandlungen vergangen ist, denn gemacht!?

Noch nie war die Kluft zwischen „Wir haben verstanden!“ und dem realen politischen Handeln derart groß. Obwohl man angeblich alles gegen die Verdrossenheit in der Gesellschaft tun möchte, verschärft man sie sehenden Auges und vorsätzlich in drastischem Maße.

Stattdessen verplempert man wertvolle Zeit zum Beispiel mit heuchlerischem Gedenkaktionismus für die selbstredend beklagenswerten Opfer vom Breitscheidplatz vor einem Jahr. Der Staat und die Verantwortlichen sollen natürlich aus ihren Fehlern lernen. Das können alle Bürger genauso erwarten wie die Hinterbliebenen der Opfer. Aber seine Möglichkeiten zum Trauersymbolismus sind begrenzt. Dadurch ändert sich auch nichts. Was erwarten also die vermeintlich so schmählich vernachlässigten Anverwandten der in Berlin Getöteten und Verletzten!? Und wer denkt an die Geschädigten anderer Anschläge wie dem in München oder des Eisenbahnunfalls in Bad Aibling mit vergleichbaren Folgen? Da werden Gewichte verrückt und ungerechtfertigte Sonderbehandlungen eingefordert und die Politik springt sofort auf höchster Ebene, statt unter Verweis auf die leider vorhandene Vielfalt des Elends einseitige Bevorzugungen abzulehnen. Fehler werden immer unterlaufen und eine absolute Sicherheit wird es niemals geben. Natürlich sieht man das als Betroffener überwiegend nicht, weil das eigene Leid alles andere überdeckt. Unser Staat aber darf den Überblick nicht verlieren, sonst bringt er uns alle in weit größere Gefahr. Wer jedoch schon bei der Trauerbewertung nicht mehr durchblickt, was können wir von dem an anderer Stelle erwarten!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 19.12.2017

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„Bitte Papier und Bleistift bereithalten!“

Die Älteren werden sich erinnern, daß obige Aufforderung standardmäßig in Funk und Fernsehen meist dann erging, wenn in der Folge Adressen und Einsendefristen beispielsweise zu Gewinnspielen bekanntgegeben werden sollten.

Bald bekommt der Satz eine neue Bedeutung, zumindest solange eine App-Lösung mit Fingerabdruck-Signatur per Smartphone noch nicht umsetzungsreif ist. Denn ähnlich wie in Schweden arbeitet auch in Deutschland eine gemischte Spezialistengruppe aus dem Justiz- und Familienministerium unter Leitung von Heiko Maas fieberhaft an einem Papier, das Menschen, die sexuell miteinander verkehren wollen, im Vorfeld tunlichst auszufüllen und zu unterschreiben haben.

Der Arbeitstitel für dieses längst überfällige und äußerst wichtige Projekt lautet #FuckYou-Erklärung. Das Formular muß – soviel steht schon fest – mit deutlich lesbarem Namen in Druckbuchstaben sowie der Personalausweisnummer versehen werden. Vordrucke sollen in jedem Schreibwarenladen erworben oder später auch aus dem Internet heruntergeladen und ausgedruckt werden können. Unklar ist noch, ob durch Ankreuzen gesondert das Einverständnis in die Ausführung bestimmter Sexualtechniken erklärt werden muß oder eine allgemeingefaßte Formulierung ausreicht. Letzteres erscheint Kritikern problematisch, da dann konsequenterweise während der sexuellen Handlung bei Wechsel zum Beispiel von Vaginal- oder Anal- zu Oralverkehr bei strenger Auslegung gegebenenfalls eine gesonderte Einverständniserklärung aufgesetzt werden müßte, was jedoch erstens den Fluß der Betätigung empfindlich stören könnte und zweitens Bedenken dahingehend hervorruft, ob in der Erregung überhaupt noch verbindliche Entscheidungen möglich sind. Besondere Schwierigkeiten sieht man auch bei Gruppensex. Deshalb plädieren sie für eine detaillierte und vollständige Angabe der geplanten Sexualhandlungen durch jede beteiligte Person vor Beginn, um Sicherheit in Bezug auf die Ernsthaftigkeit der Zustimmung zu haben und unliebsame Unterbrechungen zu vermeiden. Ebenso ist man sich noch uneins, ob es ausreicht, das Dokument bei sich zu behalten und zu Hause abzuheften oder – so die Hardliner – zusätzlich ein Durchschlag vor Vollzug bei der örtlichen Polizeidienststelle bzw. einem Notar des Vertrauens abgegeben und hinterlegt werden soll. Genaueres werden wir hoffentlich in Kürze erfahren.

Jedenfalls wird es zukünftig etwas schwieriger, sich einem potentiellen Sexualpartner wirklich derart zu nähern. Es sollte daher genügend Zeit eingeplant werden. Einvernehmliche Spontanentscheidungen, die auf  jede weitere Förmlichkeit pfeifen, sind dann zwar weiterhin möglich, ein Sprecher der Arbeitsgruppe weist aber darauf hin, daß Menschen, die sich derart leichtfertig verhalten, das Risiko eingehen, im Nachhinein nicht rechtssicher beweisen zu können, daß dem durchgeführten Schweinkram sämtlich ein geeinter Wille zugrunde lag.

So gilt demnächst wohl auch der Grundsatz „Ante coitum omne animal triste est“. Das ist aber nur ausgleichende Gerechtigkeit, denn warum – so muß man doch fragen dürfen – sollte es einem eigentlich vor dem Vögeln besser gehen als danach!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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