In eigener Sache!

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„Das bös weib mit dem wolf

Es hieß ein burger Thalamo,
der het ein zornig weibe,
zenkisch und boshaftig, also
vor irem gron und murren
der gute man kein guten tag nie het.
Das war dem guten man gar schwer,
wie sie peinigt sein leibe,
so kunt doch das nit wenden er.
ir üppiklich anschnurren
er mit gedult ganz überwinden tet.
Eins nachts traumt im, wie sein frau in dem walde
ein großer wolf erhaschet het mit gwalde
bei irem hals und wolt sie auch hintragen,
die schrei um hilf, das es erkracht,
in dem der gut man auferwacht
und tet den traum seim bösen weib ansagen.

Und sprach: »ge heut nit in den walt,
das rat ich dir in treuen!«
sie aber schrier hinwider balt
»potz leichnam, der prophete
die ding in seinem bruch erlesen het!«
Er sprach: »in treuen warn ich dich,
es möcht dich sunst gereuen.«
sie sprach: »wie sorgst so hart um mich?
zu herzen mirs nit gete.«
balt nun der man für sich gieng in die stat,
Sprach sie: »ich merk, das mein man in dem holze
heut hat gezilet einer bübin stolze,
nun wil ich gen im walde mich verstecken,
was mein man für kaufmanschaft treib.«
darmit gieng das boshaftig weib
und kruch im walde in ein dorenhecken.

Als sie da lag verborgen lang,
aus einer dicken stauden
ein großer wolf her auf sie sprang,
ergriff sie bei der kelen,
trug sie dahin, das sie nit schreien kunt;
Das sahen die hirten darbei,
die loffen zu mit schnauden,
machten im holz ein groß geschrei,
teten des wolfs nit felen,
schlugen und stachen in totlichen wunt.
Die frau wart von den hirten heimgetragen,
tet ir bosheit halb selber in sich schlagen,
war irem man nicht mer so widerwertig.
o, das der selb wolf wider kem,
die weiber bös beim kragen nem,
das sie auch würden frum, geschlacht und ertig.

Dieses Gedicht von Hans Sachs könnte als ein etwas anderer Beitrag zur zunehmend auch lästig werdenden Belästigungsdebatte verstanden werden. Ähnlichkeiten wie Namensgleichheiten mit lebenden Personen sind übrigens rein zufällig.

Aber natürlich stellt der Rückgriff auf den Dichter der Reformation auch eine Würdigung des morgigen Feiertages dar.

An meine Leser ergeht gleichzeitig der Hinweis, daß in katholisch geprägten Bundesländern wie NRW ebenfalls der kommende Mittwoch wegen Allerheiligen arbeitsfrei bleibt, so daß die nächste Kolumne erst am Abend dieses Tages erscheinen wird.

Ruhige Zeit!

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wolfsgeheul.eu vom 29.10.2017

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„Fußmatten sind gerade vor und auf Stoß mit der Wohnungstür auszulegen.“

Dieser Passus steht wahrscheinlich in keiner Hausordnung. Muß er auch nicht, denn der Inhalt einer solchen Vorschrift versteht sich von selbst, nutzt man doch damit Gemeinschaftsflächen. Müßte er aber, wenn man sich heute Mehrfamilienhäuser in der Realität ansieht. Harald Schmidt hat einmal in seiner Show geäußert, er wandere in seiner Freizeit durch seine Liegenschaften und richte die Abstreifer vor den Wohnungen. Er kassierte dafür natürlich ein schallendes Lachen aus dem Publikum. Zu unterstellen ist jedoch, daß es sich gar nicht um ein echtes Späßchen handelte , sondern daß das herrschende Unwesen ihm – ob nun in eigenen oder fremden Immobilien mag dahingestellt bleiben – tatsächlich aufgefallen war und ihn gestört hatte. Natürlich neigen diese kleinen Mistdinger dazu, sich bei Übertretung zu verschieben. Aber genau das korrigiert der Nutzer doch gewöhnlich in einem Atemzug, so daß es zu dauerhaften Schräglagen oder gar Positionen mitten im Flur gar nicht kommen können sollte.

Eigentlich!

Ähnlich verhält es sich mit Türkeilen, die nur Sinn machen, wenn sie immer an der gleichen geeigneten Stelle an der Wand liegen. Wenn ihnen überhaupt ein längeres Verweilen gewährt wird, dann immer woanders und oft als Stolperstein mitten im Laufweg, also an in etwa der Stelle, an der sie die Tür vormals aufgehalten haben. Mehr brauche ich hierzu nicht zu sagen.

Wir leben in einer Zeit der Nachlässigkeit. Und das erschwert das gedeih- und friedliche Miteinander. Die Beachtung ungeschriebener Regeln ist nämlich nicht im geringsten Ausdruck eines Spießertumes, sondern auch eine Form des guten Benehmens und der Rücksichtnahme. Aber eine solche Haltung muß von Kind auf eingeübt sein.

Wir Alten fallen mehr und mehr aus der Zeit.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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