wolfsgeheul.eu vom 21.08.2015

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Kleines Sammelsurium:

Neulich stand ich mit einer Nachbarin zusammen, die Lehrerin an einem Gymnasium ist. Über die zunehmende Kinderlosigkeit kamen wir auf das Thema Adoption zu sprechen und waren uns schnell einig, daß die bürokratischen Hürden bei allem Verständnis für die Notwendigkeit einer gewissenhaften Prüfung zur Wahrung der Interessen und des Wohles des Kindes bei uns zu hoch sind. Meinen Einwand, daß ich deshalb aber weiterhin gegen die Adoption durch homosexuelle Paare(s. Kolumne v. 04.06.2015) sei, ließ sie aber nicht im Ansatz gelten. Sie habe so viele Negativbeispiele für Kinder, die in einer konventionellen Beziehung groß werden und dort ein Martyrium erleben müssen und damit in ihrer Entwicklung massiv behindert werden, daß sie nicht nur keine Bedenken hätte, die Verantwortung in die Hände eingeschlechtlicher Paare zu legen, sondern sogar die Hoffnung damit verbinde, daß dort die Schädigungsquote  geringer und die Förderbereitschaft höher wäre. Wenn wir also dem Aussterben entrinnen wollten, sei auch diese zahlenmäßig zwar kleine Gruppe ein Mosaikstein um gegenzusteuern. Ein pragmatischer Ansatz, den man nicht so leicht vom Tisch wischen kann und sollte. Darüber gilt es im Meinungsbildungsprozeß vertieft nachzudenken. Beim Thema Doping(s. Kolumne v. 10.07.2015) habe ich meine Meinung ja auch modifiziert.

Ein Urteil des Amtsgerichtes Tiergarten hat laut einer kleinen Onlinemeldung auf n-tv einen Mann wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt, die in Tagessätzen 120 Hafttagen entspricht. Das klingt nach einem guten Anfang. Der Haß im Internet und in sozialen Netzwerken, der meist nur der Anfang von enthemmter tätlicher Agression(s. Kolumne v. 27.07.2015) – wie heute schon wieder im sächsischen Heidenau – ist, gehört zunehmend verfolgt und bestraft. Vielleicht bringt das die tumben Brüllaffen wenn schon nicht zur Besinnung so doch wenigstens zum Schweigen.

Eine amerikanische Studie(s. auch Kolumne v. 14.08.2015) der Universität Michigan läßt aufhorchen, die belegen will, daß der durchschnittliche Benzinverbrauch von Automobilen in den letzten zwanzig Jahren nur um einen Liter gesunken sei. Das(s. Kolumnen vom 16. und 13. 03. sowie 23.07.2015) glaube ich sofort bzw. besser will ich gerne ungeprüft glauben. Angesichts des sonstigen technischen Fortschrittes ist es doch fast undenkbar, daß unsere tollen Autobauer in diesem Bereich ihr bestes geben. Die Wahrscheinlichkeit einer „Selbstbeschränkung“ – um nicht kriminelles Zusammenwirken zu sagen – zugunsten der Ölkonzerne liegt weiterhin nahe. Wie schaffen es eigentlich die PKW-Produzenten, junge Ingenieure immer wieder davon abzuhalten, ihren Forscherdrang darauf zu konzentrieren und stattdessen ihre altersbedingte Verve ohne zu murren auf andere Themenbereiche zu lenken!?

Zum Abschluß noch eine kurze Nachlese zu meiner Kolumne vom 04.08.2015! Heute saß ich nach einem kleinen Abendturnier mit zwei Flights beim Bier! Eine Wohltat! Nach kurzem Jammern und Jauchzen über die individuellen Leistungen und ein paar Golfallgemeinheiten ging es es in unseren Gesprächen um alles andere. Ein schöner anregender Austausch! Vielleicht ändert sich mein (Vor-)Urteil mit zunehmender Zahl an Eindrücken. Zu hoffen ist es!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 20.08.2015

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Wenn bisher ein Mann in die Apotheke ging, um zu fragen, ob es ein Präparat gegen die sexuelle Unlust seiner Frau gebe, konnte die akademische Schubladenzieherin nur bedauernd den Kopf schütteln und maximal sich selbst zum Ersatze anbieten. Da letzteres eher selten vorkommt, mußte der frustrierte und unterforderte männliche Lustvulkan meist gesenkten Hauptes von dannen ziehen und in die Kühlschrankkälte des häuslichen Schlafzimmers zurückkehren.

Abhilfe ist in Sicht! In Amerika wurde soeben ein Medikament namens Addyi zugelassen, das verspricht, die verlorengegangene Lust des Weibes zu revitalisieren. Die Freigabe, die erst im dritten Anlauf gelang, ist umstritten, da die luststeigernde Wirkung nur bei rund der Hälfte der Frauen in den Studien eingetreten sein soll. Da stellt sich schon als erstes die Frage, ob die angepeilte Klientel denn wenigstens noch eine Lust am Roulettespiel verspürt und dort gerne auf „Schwarz“ oder „Rot“ setzt. Wer sexuell erkaltet, ist doch eher nicht dafür bekannt, in anderen emotionalen Bereichen besonders aufzublühen. Abgesehen also von einer vorhandenen Neigung zum Glücksspiel, erscheint mir die Kundschaft zahlenmäßig überschaubar, wenn man annehmen kann, daß sich ein Großteil der libidoreduzierten Damen gar nicht unwohl fühlt und längst Ersatz zum Beispiel im Lesen von Liebesromanen gefunden hat.

Die Interessierten erwartet dann aber ein Beipackzettel, der als Nebenwirkungen u. a. Schwindel, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Übelkeit und sogar Ohnmacht aufzählt. Prima, wird der Mann denken, das waren auch bisher die Gründe, die zur Vermeidung des Beischlafvollzuges gegen entsprechende Avancen angeführt wurden. Die Patientin wird zwar rollig durch die Pille, schießt sich damit aber gleichzeitig wieder aus dem Rennen. Nach einer Win-Win-Situation klingt das nicht. Auch Alkohol ist kontraindiziert, was ebenfalls in der Anbahnungsphase eine Schwächung des Vorhabens bedeuten kann. Und das nicht nur im Sinne fehlender Leichtigkeit, sondern durchaus auch unter dem Aspekt, daß es der Frau eventuell hilft, sich ihren Mann vorher ein bißchen schönzutrinken.

Letztlich kommt der bedenkliche Umstand hinzu, daß es sich bei dem Medikament um ein Psychopharmakon handelt, also nicht z. B. lediglich die Durchblutung gefördert, sondern ins zentrale Nervensystem eingegriffen wird. Wer tut sich das – abgesehen einmal von denen, die auch bedenkenlos Ritalin in ihre Zappelphilippe schütten, um ihre Ruhe zu haben – denn an, wenn ansonsten eigentlich alles in Ordnung, nur eben anders ist? Und wer weiß überhaupt, ob das Unlustphänomen tatsächlich generell ausgeprägt ist oder sich nur auf die spezielle Person des mit ihr verbandelten Mannes bezieht.

Was soll man außerdem von lediglich medikamentös hervorgerufenen Gefühlswallungen halten? Man stelle sich nur einmal vor, daß ein Paar wirklich über die Pillekes zur gemeinsamen Lust zurückfindet und sich am Urlaubsort herausstellt, daß die dumme Pute die Schachtel zu Hause vergessen hat. Es dürfte gelinde gesagt Verwunderung auslösen, wenn postwendend wieder der alte Eisblock im Bett aufschlägt. Zurück in der Realität! Wie erniedrigend!

Nicht alles, was machbar ist, sollte auch umgesetzt werden. Ein totes Pferd kann man nicht mehr reiten. Vielleicht muß das einfach akzeptiert oder eine andere Konsequenz gezogen werden. Es kann und muß eben nicht immer etwas von Ratiopharm geben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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