Während ich regelmäßig, auch laut darüber nachsinne, wie man den braunen Mob bekehren und/oder loswerden kann, versucht es die Satire mit der Methode des Lächerlichmachens. Der „Postillion“ überschreibt gestern einen köstlichen Artikel(http://www.der-postillon.com/2015/07/rache-fur-auto-anschlag-unbekannte.html#more ) mit „War es Rache? Unbekannte klauen Stützräder von Freitaler Neonazi“. Wenn alle auf ihre Art mitarbeiten, muß es doch gelingen. Das war schon immer meine These. Und ein Lachen hat noch nie geschadet.
Was wären wir also ohne Satire.
Als Anfang Mai sogar die FAZ vermeldete, daß der genauso farb- wie belanglose Christian Wulff, von dem ich am liebsten gar nichts mehr hören möchte, weil der Mann in meinen Augen noch nicht einmal eine Randnotiz wert ist, sich mit seiner Frau versöhnt und die Scheidung abgesagt hat, zeigte die „Titanic“ ein Bild der beiden und titelte „Frühlingsgefühle! Christian Wulff mit Escortdame gesichtet“. Da macht die Erwähnung wieder Sinn, wäre doch zu schade, sich diese Gelegenheit und diesen Brüller entgehen zu lassen. Jedoch bleibt es dabei bedauerlicherweise nicht. Schleichend aber stetig nämlich findet der peinliche Ex-Bundespräsident mit seiner noch peinlicheren Frau Bettina, die außer einem abgebrochenen Studium und einem Tattoo nichts vorzuweisen hat, den Weg zurück auf die Bühne der Prominenz. Letzten Sonntag titelt Bild.de „Comeback auf dem rotem Teppich“( http://www.bild.de/unterhaltung/leute/christian-wulff/liebescomeback-auf-dem-roten-teppich-41955516.bild.html ) und zeigt ein bemerkenswertes Bild der beiden. Er steht da mit magentafarbener Krawatte – na, winkt da eine Anschlußverwendung? – wie bestellt und nicht abgeholt mit einem brillenlosen Blick, der die Leere in seinem Kopf widerzuspiegeln scheint; sie daneben leicht aufgedunsen wirkend mit einem aufgesetzten Lächeln in der steifen Haltung „Bauch rein, Brust raus“ gewandet in ein gelinde gesagt gewöhnungsbedürftiges Blümchenkleid welches von „kik“ – hat man dort eigentlich schon eine neue Werbeikone? – sein könnte. So würde Frau Wulff, die, wie wir alle wissen, niemals als Escortlady gearbeitet hat, in einem solchen Gewerbe mit Sicherheit keine Anstellung finden. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, mit diesem Photo ist er erbracht.
Was war der Anlaß? Eine mir bislang unbekannte Gala, bei der Prominente mit diversen Preisen ausgezeichnet werden, unter dem Motto „Die Goldene Deutschland“, was wohl noch Sinn machte, als die Veranstaltung auf der „MS Deutschland“ stattfand, heute aber mehr nach Inklusion klingt, insofern also den Zeitgeist trifft. Der abgehalfterte Wulff war eingeladen, um die Laudatio für den Preisträger Philipp Lahm zu halten. Immerhin paßt da das Niveau. Christian Wulff – bitte jetzt anschnallen! – erhielt aber dann einen Überraschungspreis – das war bestimmt so aufregend, daß Bettina darüber sicher wieder ein Buch schreiben wird – für sein interkulturelles Engagement. Wofür!? Für seinen Satz „Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ aus dem Oktober 2010? Dieser Mann hat für das Interkulturelle überhaupt nichts getan, konnte er auch auch nicht, weil ihm schon Kultur – zeige mir deine Freunde, und ich sage dir wer du bist – an sich fremd ist. Um den Islam in Deutschland zu integrieren braucht es weit mehr als ein paar leichtfertig dahingeworfene Worte. Man lese nur aktuell auf „ZEIT Online“, daß die Jüdische Gemeinde Berlin den Teilnehmern der Makkabiade – Thema einer der nächsten Kolumnen – davon abrät, „in Stadtteilen mit einem hohem islamischen Zuwandereranteil wie etwa in Nord-Neukölln und Gesundbrunnen“ die Kippa zu tragen. Fünf Jahre nach dem wulffschen Hammersatz! Wulff hat nichts, schon gar nichts Preiswürdiges bewirkt. Es ist ein Unding, daß man in Deutschland beim Tragen religiöser Kleidungsstücke nicht überall sicher sein kann.
Also: Es ist schlimm genug, daß man nicht den Mut und die Mehrheit hatte, Wulff seinen Ehrensold – wahrscheinlich der Hauptgrund, warum sein Fräuchen, die wir damit traurigerweise ebenfalls indirekt alimentieren, auch wieder zurückgekommen ist – zu streichen, aber könnte nicht eine Koalition der Anständigen wenigstens verhindern, daß der ärgerliche Kostgänger der Bundesrepublik noch Öffentlichkeit bekommt. Und bitte, Frau Dr. Merkel, schicken sie demnächst ihren Mann oder eine andere respektable Person, wenn sie und ihr Außenminister verhindert sind, in diesem Falle an den Trauerfeierlichkeiten des saudischen Königs in Riad teilzunehmen.
Gute Nacht!
Ihr/Euer Wolf